"Richtig glauben konnte ich es erst, als der Pelletheizkessel und die Solarkollektoren in der Garage standen", sagt Hauseigentümer Klaus Bayer freudestrahlend über die frisch eingetroffene Lieferung seines Gewinns: Im Rahmen einer Jubiläumsaktion gab es beim Solar-Systemanbieter Pro Solar Energietechnik insgesamt drei komplette Pellet-Solar-Heizungsanlagen zu gewinnen. Eine davon wird nun künftig das Haus der Familie Bayer in Friedberg bei Augsburg mit erneuerbaren Energien beheizen.
Heizen mit Holzpellets und Sonnenwärme
Mit der Antwortkarte eines Werbe-Mailings forderte Klaus Bayer Anfang dieses Jahres Produktinformationen über eine kombinierte Pellet-Solar-Heizung an – nicht ahnend, dass er mit dieser Karte gleichzeitig an einem Gewinnspiel anlässlich des 20-jährigen Firmenjubiläums von Pro Solar teilnahm. "Als der Anruf kam, dass wir eine komplette Pellet-Solar-Heizung gewonnen haben, konnte ich es zuerst nicht glauben", sagt Klaus Bayer. Bislang wird das Heizwasser für die Warmwasserheizung mit elektrischem Strom erwärmt. Um die Heizkosten für die 150 m² große Wohnfläche zu senken, wurden bereits das Dach gedämmt und neue Fenster mit geringerem Wärmedurchgang eingesetzt. Ein Schornstein ist vorhanden und passt ohne Anpassung für den Pelletkessel vom Typ FireLine mit 15 kW Heizleistung. Aus welcher Voraussicht heraus er damals zwei großzügig bemessene Leerrohre vom Keller bis zum Dach verlegt hatte, weiß Klaus Bayer heute nicht mehr so genau – in jedem Fall erweist sich diese Vorsehung heute genau passend: "So können wir jetzt problemlos die Solarleitungen von den Kollektoren bis in den Keller führen", sagt Klaus Bayer. Neben den Pelletheizkessel wird ein Solarspeicher vom Typ ProTrio gestellt. Dieser Speicher tankt die kostenlose Sonnenwärme, puffert die Wärme des Pelletheizkessels und liefert warmes Wasser. Zusammen bezeichnet der Solar-Systemanbieter aus Ravensburg dieses Pellet-Solar-Komplettsystem als "Klimapaket" für die 100% regenerative Energieabdeckung.
Entscheidung für erneuerbare Energien
Schon vor längerer Zeit war bei Klaus Bayer das Interesse für die Nutzung von Solarwärme und das Heizen mit Holzpellets aufgeflammt: "Die Sonnenenergie steht mit einer fast unvorstellbaren Intensität und dazu noch kostenlos zur Verfügung. Mich interessierte, wie dieses Energieangebot im Haus effizient für Heizung und Warmwasser genutzt werden kann", berichtet der 64-jährige Ingenieur. Nur die Investitionskosten für eine Holzpellet-Heizung hatten ihn bislang noch davon abgehalten, auf regenerative Energien umzusteigen. Zunächst hatte sich Klaus Bayer bei Heizungs-Fachbetrieben in der Nähe Rat geholt. "Es geht nichts über die Beratung durch einen qualifizierten Fachmann", lautet seine Überzeugung. Die Überlegungen kreisten zunächst zwischen Pelletheizung und Wärmepumpe. Maßgebend waren dabei unter anderem die vorhandenen Heizkörper im 1978 erbauten Haus der Familie Bayer. Durch diese muss das Heizwasser mit etwa 60 bis 70 °C strömen, um mit diesen vergleichsweise kleinen Heizflächen ausreichenden Wärmekomfort zu erreichen. Ein Ausschluss-Kriterium also für die Wärmepumpe, die nur bei niedrigen Systemtemperaturen wirtschaftlich arbeiten kann; zum Beispiel in Verbindung mit einer Fußbodenheizung und maximal 35 °C Vorlauftemperatur.
Bedienkomfort wie konventionelle Heiztechnik
Das Holzpelletlager hat der Hausbesitzer zusammen mit seinem Heizungsfachmann bereits geplant: "In einen Kellerraum werden mittels einer Holzkonstruktion zwei Schrägböden eingebaut", sagt Klaus Bayer. Damit wird im Lagerraum ein V-förmiger Trichter ausgebildet, so dass die Holzpellets zur automatischen Förderschnecke rutschen können. Rund acht bis neun Kubikmeter Holzpellets werden in das Pelletlager passen, was für dieses Haus etwa knapp dem eineinhalbfachen Jahresbedarf entspricht. Familie Bayer freut sich darauf, ihr Haus künftig mit komplett mit erneuerbaren Energien zu heizen – und dabei durch die mit der Pelletheizung gekoppelte Solarwärmeanlage zusätzlich Brennstoff zu sparen: "Während der Übergangszeiten oder an kühlen Sommertagen reicht die Solarwärme aus, um das Haus warm zu halten. Zudem bietet eine Holzpellet-Heizung in der Bedienung denselben Komfort wie eine Öl- oder Gasheizung", erklärt Installateurmeister Ulrich Gail, der sich mit seinem 8 Mann starken Fachbetrieb in Dasing schon vor mehr als zehn Jahren auf ökologische Haustechnik spezialisiert hat.
Stabile Pelletpreise zu erwarten
Auf die Frage, ob er sich für eine kombinierte Pellet-Solar-Heizungsanlage auch entschieden hätte, wenn ihn nicht der glückliche Zufall als Gewinner ermittelt hätte, antwortet der Ingenieur Klaus Bayer mit dem Argument Wirtschaftlichkeit: "Die Investition in eine neue Heizungsanlage muss rechnerisch über den Zeitraum betrachtet werden, wie die Anlage insgesamt in Betrieb sein wird. Durch die niedrigen Brennstoffkosten ist die Pelletheizung auf lange Sicht in jedem Fall rentabel." Nach aktuellen Marktdaten werden Besitzer von Pelletheizungen von Preissprüngen und Lieferengpässen verschont bleiben: Innerhalb von nur zwei Jahren hat sich die Produktionskapazität für Holzpellets in Deutschland vervierfacht. Der Deutsche Energie-Pellet-Verband e.V. (DEPV) rechnet für dieses Jahr mit einer Produktion von ca. 1,3 Millionen Tonnen Pellets. Die hohe Produktion soll auf die preisliche Entwicklung stabilisierend wirken. Immerhin liegt der Pelletpreis seit einem Jahr konstant bei rund 180 Euro pro Tonne.