Doch leider ist eine hochwertige Messung mit Kosten und Zeitaufwand verbunden - allein die Genehmigung für einen Messmast nimmt in Deutschland etwa 3 Monate in Anspruch. Dies ist einer der Gründe für das wachsende Interesse an alternativen Messtechnologien wie beispielsweise LIDAR. Bei diesem Verfahren wird die Windgeschwindigkeit vom Boden aus mittels Laserstrahlen gemessen, die von Partikeln in der strömenden Luft (z.B. Staub, Dunst) reflektiert werden. Das LIDAR-Gerät misst die Verschiebung der Wellenlänge der zurückgeworfenen Strahlen und kann daraus auf die Windgeschwindigkeit schließen.
Um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden bietet die Firma Ge:Net als ein weltweit erfahrener Hersteller von Messmasten nun auch eine Kombination von Messmast und LIDAR-Messung an. „Die LIDAR-Messung bietet unter bestimmten Voraussetzungen eine gute Ergänzung zur Mastmessung, etwa wenn kurzfristig oder nur für einen kurzen Zeitraum gemessen werden soll“, berichtet Andreas Hunold, Projektmanager bei Ge:Net.
Der Vorteil der LIDAR-Technologie ist die einfache Aufstellung der recht kompakten Geräte. Sie benötigen keinerlei Genehmigung für die Aufstellung und lassen sich sogar recht schnell und einfach im Gelände umsetzen, um zum Beispiel den Wind an verschiedenen Punkten des geplanten Standortes zu vermessen. Allerdings bedarf es bei einer solchen vergleichenden Messung immer noch eines Messmastes als Referenz.
Heute werde LIDAR-Geräte in erster Linie für die ergänzende Messung neben einem Messmast eingesetzt, um entweder neben einem niedrigen Mast das Höhenprofil des Windes bis 200m Höhe zu messen, oder verschiedene Orte innerhalb des geplanten Standortes zu vergleichen. Um einen Messmasten vollständig überflüssig zu machen ist die Akzeptanz und Genauigkeit der aktuellen LIDAR-Geräte allerdings in den meisten Fällen noch nicht hoch genug. Insbesondere im komplexen Gelände (Hügel, Täler, Wald, Hindernisse...) liefert die alleinige Messung mit LIDAR noch keine ausreichend verlässlichen Ergebnisse - Windpotentialstudien und Ertragsgutachten, die sich allein auf LIDAR-Messungen stützen, wären unter diesen Verhältnissen zu ungenau. „In solchen Fällen ist die klassische Messung mit einem Windmessmast angeraten“, weiß Andreas Hunold.