Am 05. Juli 2023 trafen sich Vertreter der Bau- und Immobilienwirtschaft auf Einladung des Kompetenzzentrums für Integrierte Projektabwicklung (IPA Zentrum) zur 5. IPA-Konferenz „Integrierte Projektabwicklung - Systemwechsel und Kulturwandel für die Realisierung komplexer Bauvorhaben. Informativ, abwechslungsreich und zukunftsweisend!“ in Berlin. IPA ist ein Projektabwicklungsmodell mit dem Ziel, komplexe Bauprojekte durch bessere Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten effizienter zu gestalten. Die gemeinsamen Ziele zum Wohl des Gesamtprojekts stehen im Mittelpunkt.
Professor Shervin Haghsheno, Vorstandsvorsitzender des German Lean Construction Institutes (GLCI), moderierte die Veranstaltung. In einem Kurzvortrag präsentierte er eine Übersicht über die aktuellen IPA-Projekte in Deutschland und zeigte auf, wie sich IPA im deutschsprachigen Raum entwickelt, welche Projekte sich in welchen Phasen befinden und wie hoch die Projektvolumina sind. Er konstatierte: „IPA ist gekommen, um zu bleiben. Alle Beteiligten sind nun gefordert, die laufenden Projekte sorgfältig und zielgerichtet zu unterstützen.“
Mit Dr. Katja Hüske war ein weiteres Vorstandsmitglied des GLCI unter den hochkarätigen Referenten. Als Leiterin Grundsätze Infrastrukturplanung und -projekte (I.NIG) der DB Netz AG berichtete Hüske über den aktuellen Stand, Erfahrungen und Perspektiven der Deutschen Bahn im Hinblick auf IPA-Projekte:
„Wenn es komplex und herausfordernd wird macht es für die Deutsche Bahn Sinn gemeinsam, im Team nach vorne zu gehen. Unsere Ziele sind: innovative Lösungen finden, dort einen „Best for Project“-Ansatz ermöglichen und in der Summe weniger Konflikte unter den beteiligten Partnern“.
Wertschöpfung und kontinuierliche Verbesserung von Prozessen im Fokus
Markus Lentzler, Sprecher des Leitungsteams des IPA Zentrum, freute sich über die positive Resonanz, die wachsende Bedeutung der Konferenz sowie die starken Signale an die über 400 Teilnehmer aus der gesamten Wertschöpfungskette des Planens und Bauens. Für ihn erfordert die erfolgreiche Umsetzung komplexer Bauprojekte auf Basis der IPA- Prinzipien einen Kulturwandel.
Cordula Getz - aus dem Referat BII6 des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) - erläuterte in ihrem Vortrag die Entwicklungen zum IPA-Modell aus Perspektive des BMWSB: „Wir beobachten, dass die Zufriedenheit der Beteiligten in IPA-Projekten erheblich höher ist. Das macht uns Mut für die Zukunft.“ Sie schloss ihren Vortrag mit der Aussage: „Gute Kooperation ist gewünscht, gewollt und möglich.“ Professor Haghsheno ergänzte aus Sicht des GLCI: „Die Ideale und Prinzipien des Lean Managements im Bauwesen sind grundlegende Bausteine für alle Projektabwicklungsmodelle, die nach mehr Kollaboration, Kundennutzen, Effizienz und Ressourcenschonung streben. Der bedarfsgerechte Nutzen des Kunden und die kontinuierliche Verbesserung von Prozessen stehen im Fokus der Lean Management Philosophie und sind somit auch wichtige Bausteine der Integrierten Projektabwicklung mit Mehrparteienverträgen.“ Der Geschäftsführer des GLCI, Thomas Bär ergänzte: „Wer IPA konsequent entlang der vom IPA Zentrum definierten acht Charakteristika umsetzt, landet zwangsläufig tief im Methoden- und Werkzeugkasten des Lean Construction. Andersherum werden Organisationen, die sich auf eine Lean Journey begeben, eher früher als später auf das Thema Projektabwicklungsmodelle stoßen. IPA packt die Probleme in der Planung und Ausführung großer komplexer Projekte an der Wurzel und setzt starke Signale für die Transformation der Bau- und Immobilienwirtschaft.“
Information zur Integrierten Projektabwicklung IPA:
www.ipa-zentrum.de
Informationen zum GLCI:
www.glci.de