Dies sind einige Kernergebnisse der Studie „Probiotika - 360° Trend Research“ von der GIM Gesellschaft für Innovative Marktforschung. Die repräsentative Grundlagenuntersuchung erforscht den aktuellen Markt Probiotischer Produkte in Deutschland und stellt dabei vor allem die Konsumentenperspektive in den Fokus.
Hiesige Konsumenten sind mit dem Probiotika-Begriff sehr vertraut: gestützt haben 93% der Befragten schon einmal von den Produkten mit Mikroorganismen, wie z.B. Joghurts mit Milchsäurebakterien, gehört. Die ungestützte Bekanntheit liegt insgesamt bei 79%. Dabei sind Probiotika Frauen etwas geläufiger als Männern (82% / 77%) und jüngeren Konsumenten bis 39 Jahre weitaus geläufiger als älteren ab 60 Jahren (85% / 63%). Die Werte sind überraschend hoch, da die EU seit 2007 werbliche Botschaften verbietet, die gesundheitsfördernde Wirkungen von Probiotika ausloben („Health Claims Verordnung“).
Probiotika werden fast durchweg positive Eigenschaften zugeschrieben, wobei ältere Befragte noch am ehesten Vorbehalte haben. Jeweils etwa zwei Drittel aller Befragten assoziieren Attribute wie „natürlich“ (68%), „gesund“ (65%) mit Probiotika. Hingegen sagt lediglich ein gutes Fünftel der Befragten, Probiotika seien „Geldverschwendung“ (22%).
Mit Abstand größtes Anwendungsgebiet von Probiotika ist der menschliche Darm: 70% der Befragten, die bisher bereits Probiotika genutzt haben, setzen die Produkte ein, um die Darmgesundheit prophylaktisch zu verbessern. Ein knappes Drittel nimmt sie sogar, um Darmerkrankungen aktiv zu bekämpfen (30%). Andere Anwendungsgebiete sind für Konsumenten hingegen heute noch eher wenig bedeutsam: lediglich 18% setzen probiotische Kosmetika ein, nutzen sie zur Zahnpflege (17%) oder bei Hauterkrankungen (14%). Die Gründe hierfür sind entweder konsumpsychologische Barrieren, mangelnde Erfahrungen in der lokalen Anwendung (z.B. Haut) oder mangelhafte und verwirrende Informationen seitens der Hersteller.
Der Blick nach vorne verheißt für Probiotika ebenfalls positives: 71% aller Befragten haben vor, entsprechende Produkte auch in Zukunft zu verwenden. Dabei sind auch ganz neue Einsatzgebiete vorstellbar.
Neben den dargestellten Ergebnissen wurden auch Information zu Kaufverhalten und konkreten Erfahrungen bei der Anwendung erforscht.
Für die repräsentative Studie wurden insgesamt 1.000 Personen ab 18 Jahren in Deutschland online befragt. Daneben wurden Konsumenten und Experten qualitativ interviewt.