„Die neue DIN-Norm ist ein Meilenstein hin zu einer verlässlichen Qualität in der Analyse als Grundstein für eine auf den Nutzen des Kunden ausgelegten Finanzberatung“, erklärt Kai Fürderer, Geschäftsführer in der QIDF-Unternehmensgruppe, die als DIN-Mitglied aktiv bei der Entstehung der Norm mitgearbei tet hat. „Die Analyse nach der DIN-Norm ist wie ein großes Blutbild bei einer medizinischen Untersuchung. Sie zeigt verlässlich mögliche Risiken, Schwachstellen und Handlungsbedarfe auf“, so der Experte.
Bei einer nach den Standards der DIN 77230 „Basis-Finanzanalyse für Privathaushalte“, so die offizielle Bezeichnung, durchgeführten Finanzanalyse werden der Soll- und Ist-Stand der aktuellen Finanz- und Absicherungssituation des Kunden ermittelt und dem Kunden nach einer klar definierten Priorisierung mögliche existentielle Lebensrisiken mit dem konkreten Handlungsbedarf aufgezeigt.
Auf dieser Basis kann der Kunde dann informiert mit dem Berater zusammen – ausgehend von den finanziellen Möglichkeiten und dem Alter des Kunden – sein individuelles Lösungskonzept entwickeln: Oberste Priorität hat dabei u.a. eine private Haftpflichtversicherung, gefolgt von der Absicherung gegen Beruf sunfähigkeit. Des Weiteren sehen die Experten des DIN-Ausschusses Fragen zum Krankentagegeld sowie der Hinterbliebenen- und Altersvorsorge als elementar an. „Die Praxis zeigt, dass viele Menschen falsch abgesichert sind und vermeintlich vollversichert Gefahr laufen, etwa in eine Altersarmut zu geraten“, erklärt Fürderer. Die DIN-Norm legt sehr praxisorientiert für alle einzelnen Handlungsfelder einheitliche finanzielle Sollwerte für die Ermittlung des Handlungsbedarfs zugrunde, die in der Beratung als Ausgangspunkt bzw. Anker für den individuellen Handlungsbedarf dienen.
Fürderer: „Viele Menschen wissen gar nicht, welches Risiko bei längerer Krankheit oder Berufsunfähigkeit droht und wie sich das Einkommen in diesen Fällen reduziert. Deshalb bin ich sehr froh, dass wir bei der Norm einen besonderen Fokus auf die Einkommenssicherung gelegt haben.“ Und noch ein weiterer Aspekt war Fürderer bei de r Erarbeitung der Norm wichtig: „Es ist elementar, dass bei einer Finanzanalyse sogenannte blinde Flecken erkannt werden. Das darf nicht allein Aufgabe des Kunden sein, sondern er muss sich darauf verlassen können, dass mögliche Risiken vom Berater erkannt und proaktiv angesprochen werden.“
Angestoßen im Nachgang zur Finanzmarktkrise haben Verbraucherschutzorganisationen sowie Experten und Praktiker aus der Banken- und Versicherungsbranche die DIN-Norm erarbeitet – darunter auch die QIDF-Unternehmensgruppe aus Stuttgart, die u.a. jährlich tausende von anonymen und verdeckten Banken-Tests durchführt und so aus der Praxis heraus die Schwachstellen in Beratungsgesprächen genau kennt.
Die DIN-Norm wurde am 8. Juni als Entwurf im Beuth-Verlag veröffentlicht.
Link: https://www.din.de/...:din21:290401347