Fokus auf der Bedarfsanalyse – nach den Vorgaben des Verbraucherschutzes
Die Frage „Was braucht ein Kunde (je Finanz- und Lebenssituation)?“ basierte schon vor Jahren auf sog. Beratungsdrehbüchern. In diesen war die Finanzanalyse ein zentraler Bestandteil für die Beratungsqualität. Diese Analysen haben für sozialversicherungspflichtige Berufseinsteiger (ohne Familie, ohne Wohneigentum und ohne eigenen PKW etc.) als „Basisfall“ immer die folgende Formel vorgesehen: „Absichern vor Vorsorge“.
Aber in der Praxis stellt sich immer wieder die Frage „Welche Absicherung ist für einen Privatkunden existentiell?“ Deshalb ist es wichtig, dass diese Bedarfsfelder (je Finanz- und Lebenssituation) definiert und priorisiert werden, da bei den meisten Privatkunden der monatliche Haushaltsüberschuss begrenzt ist.
Auf Basis einer klaren Priorisierung ist die nächste logische Konsequenz für eine klare und eindeutige (und einheitliche) Empfehlung, dass für jeden Bedarf auch die Sollgrößen für eine ideale Absicherung festgelegt werden, damit die Lückenberechnung und die darauf aufbauende Angebotserstellung aus einem Guss erfolgen können.
Diese Logik verfolgt seit März 2014 die DIN SPEC 77222 (eine Art Vorstufe zu der DIN-Norm für die Finanzanalyse von Privathaushalten), die im Januar 2019 in eine DIN-Norm (DIN 77230) mündete. Dort werden für Privatpersonen die relevanten Finanzthemen geregelt, die als Mindeststandard Teil einer umfassenden Bedarfsanalyse sein sollten. Neben den Themen und den Prioritäten werden dort auch Empfehlungen für die richtigen Sollgrößen vorgegeben.
„Dieses neue Regelwerk für die Bedarfsanalyse privater Haushalte bestätigt unsere Überzeugung und Philosophie in einmaliger Art und Weise. Deshalb ist es für uns selbstverständlich, dass wir in dem Fragebogen unseres Bankentests diese DIN-Norm auszugsweise abbilden, um auf Basis dessen, Beratungsqualität nach den Vorgaben des Verbraucherschutzes zu bewerten“, fasst Kai Fürderer, Mitglied der Geschäftsleitung der Gesellschaft für Qualitätsprüfung mbH, die Auswirkung der Finanznorm auf den Bankentest zusammen.
Zertifizierter Fragebogen auf Basis der DIN 77230
„Der Fragebogen der Gesellschaft für Qualitätsprüfung berücksichtigt für diesen vorgesehenen Testfall die relevanten Bedarfe aus der DIN-Norm, sodass wir den Fragebogen auf Basis der DIN 77230 zertifizieren konnten. Damit ist das nach unserem Kenntnisstand der erste und einzige Bankentest, der die DIN Finanzanalyse verwendet und die darauf anschließende Beratungsqualität nach objektiven Kriterien ermittelt“, beschreibt Claus Rieger, Geschäftsführer der ZERTPRO FINANZ, das Zertifizierungsergebnis.
Alle Informationen zur Zertifizierung nach dem neuen DIN Standard, finden Sie hier.
Tester mit fundiertem Wissen
Der Bankentest mit dem Titel „BESTE BANK vor Ort“ trifft eine verbindliche Aussage, wie es um die Beratungsqualität für Privatkunden in regionalen und überregionalen Banken und Sparkassen steht. Das Team aus festangestellten Testern der Gesellschaft führt bundesweit verdeckte Testkäufe in Kreditinstituten durch und prüft deren Beratungsleistung anhand von standardisierten Vorgaben im Sinne des Verbraucherschutzes. Die Bank mit der besten Leistung wird mit dem ersten Platz (vor Ort) prämiert.
Weitere Informationen finden Sie auch jederzeit online auf unserem Portal „Geprüfte-Beratungsqualität“.
Die „BESTE BANK vor Ort“ als verbraucherschutzorientierter Bankentest zeichnet sich aus durch:
- einen zertifizierten Fragebogen mit auszugsweiser Abbildung der DIN-Norm 77230 – der offizielle Titel der Zertifizierung lautet: „Finanzanalyse in Auszügen nach DIN-Norm 77230“
- festangestellte und geschulte Tester mit bankspezifischer Ausbildung
- eine transparente Vorgehensweise und Testmethodik
- strikte Beachtung des „Finanzhauses der Sicherheit“ für Privathaushalte
- ein Regelwerk bzw. die Grundsätze für ordnungsgemäße Testkaufdurchführung (GoT´s)
- den Wunsch nach Förderung der Finanzbildung für Verbraucher und Verbesserung der Beratungsqualität in Deutschland
Das vorgegebene Testszenario sieht stets den gleichen Kundentypen vor:
- Ein potenzieller Neukunde ist Arbeitnehmer und an einer neuen Hausbankverbindung interessiert. Für seinen monatlichen Sparwunsch von etwa 150 EUR wünscht er sich eine passende Sparempfehlung.
- Der Kunde ist lediglich mit einer Haftpflicht- und einer Hausratversicherung ausgestattet, weist eine Unterdeckung im Bereich Altersvorsorge auf und hat keine sonstigen Absicherungen (u.a. keine Berufsunfähigkeitsabsicherung).
Im Testfall legt der Testkunde Wert auf eine ganzheitliche Beratung und lässt die Bank somit objektiv und ohne Produktschwerpunkt „frei handeln“.
Auf Basis von fünf Testkategorien mit unterschiedlichen Gewichtungen erfolgte die Beurteilung der Testkaufgespräche: Gesprächsanbahnung (6,25%), Nachbetreuung (6,25%), Atmosphäre/Interaktion (12,5%), Bedarfsanalyse (50%) und Empfehlung (25%). Im Nachgang dokumentierten die Tester die Beratungsgespräche anhand eines Fragebogens mit insgesamt 94 Einzel- und über 300 Detailkriterien.
Information zur DIN-Norm 77230 Basis-Finanzanalyse für Privathaushalte:
Der Fragebogen im Bankentest „BESTE BANK vor Ort“ nutzt für die Beurteilung der Finanzanalyse Auszüge aus der DIN-Norm 77230 Basis-Finanzanalyse für den Privathaushalt.
Aus Gründen der Vereinfachung und der Anwenderfreundlichkeit, hat die Gesellschaft für Qualitätsprüfung mbH die nach ihrer Einschätzung wesentlichen und für den Verbraucher typischen Finanzthemen aus der DIN-Norm ausgewählt. Somit bildet der Fragebogen keine vollständige und umfängliche Analyse im Sinne der DIN-Norm 77230. Einen Überblick sämtlicher Finanzthemen der Norm erhalten Sie beim Deutschen Institut für Normung unter www.din.de (Suchbegriff: DIN 77230).
Dieser DIN-Standard ist für alle Finanzdienstleister von großer Bedeutung, die einen hohen Anspruch an sich selbst haben und sich als Qualitätsführer verstehen. Für diese Banken und Sparkassen ist das ein Mindeststandard, den zu erfüllen, eine Selbstverständlichkeit darstellt. Gerade vor dem Hintergrund, dass die Kernbotschaft „Absicherung vor Vorsorge“ aktuell nahezu in jeder Filialbank bzw. Regionalbank die Grundlage der eigenen Beratungsphilosophie darstellt.
„Deshalb freut es uns sehr, dass wir zum Jahresende die besten 100 Ergebnisse aus Sicht eines Kunden und des Verbraucherschutzes (auf Basis der DIN-Norm 77230) veröffentlichen und diesen Banken besondere Aufmerksamkeit zukommen lassen können“, sagt Kai Fürderer, Mitglied der Geschäftsleitung der Gesellschaft für Qualitätsprüfung.
Die Top 100-Banken haben wir Ihnen in dem beigefügten Dokument zusammengestellt.
Die einzelnen Stadtergebnisse finden Sie – wie gewohnt – auf unserem Portal „geprüfte Beratungsqualität.de“.