Die neue Schnittstelle zu LonWorks TP/FT eröffnet jetzt auch die Möglichkeit, Daten aus LON-Netzwerken zusammen mit seriell, digital oder analog erfassten Informationen zu verarbeiten und sie über IP-Verbindungen anderen Anwendungen verfügbar zu machen.
DELTA 2000 ist ein Embedded PC für Systeme, die diverse Schnittstellen zur Feldebene ebenso benötigen wie eine Verbindung zu Netzwerken, kurz gesagt: eine Black Box zwischen Input und der Kommunikation nach außen. Es wird häufig zum Beispiel als Datensammler, Protokoll-Konverter und Datengateway eingesetzt.
Mit seinem breiten Angebot an Schnittstellen lässt sich auf der einen Seite die lokale Datenerfassung in Überwachungs- und Steuerungssystemen realisieren; auf der anderen Seite bietet DELTA 2000 vielfältige Möglichkeiten der Datenkommunikation nach außen.
Gebäudeautomation: Die Kommunikation wird intensiver
Moderne Systeme der Gebäudeleittechnik kommunizieren mehr und mehr mit der Außenwelt. Hier arbeitet die DELTA 2000 Box als Datensammler und Kommunikationsrechner nach außen. Sie sammelt Messwerte wie Temperaturen oder Sonneneinstrahlung, erfasst Verbrauchsdaten von Wasser oder Strom und überwacht den Zustand von Klima- und Heizungsanlagen sowie von Aufzügen und Fahrtreppen.
Doch es geht nicht nur um das Aufzeichnen von Betriebsdaten oder den sicheren Wartungszugang zu Heizungs- und Klimaanlagen, sondern auch um das intelligente Einkaufen wie beispielsweise das automatische Nachbestellen von Öl. Hier kann DELTA 2000 als Gateway-Rechner eingesetzt werden, der mit der Building-Automation kommuniziert.
Die Kommunikation nach außen wird sich in Zukunft deutlich intensivieren: Automatische Nachrichten an Servicetechniker, dass an einer bestimmten Stelle Reparaturen auszuführen sind, sparen in hohem Maße Kosten, wenn so regelmäßige, zeitaufwändige Kontrollgänge vermieden werden und gespeicherte Daten sowohl zentral als auch vor Ort verfügbar sind.
Auch beim Energiemanagement erfolgt die Datenübertragung in beide Richtungen: Wenn beispielsweise eine Heizungsanlage aufgrund von Wetterprognosen vorausschauend gesteuert werden soll, kann DELTA 2000 die Daten aus dem Internet erhalten.
In der Sicherheitstechnik eignet sie sich für die unabhängige Überwachung des Zutritts zu Räumen über die Erfassung des Zustands von Fenstern und Türen, führt Daten aus Zutrittskontrollsystemen zusammen, stellt sie für die Übermittlung bereit und löst Alarme aus. Beim Einsatz in Einbruchmeldesystemen punktet DELTA 2000 mit ihrem geringen Stromverbrauch, der über Batterien oder unterbrechungsfreie Stromversorgungen gedeckt werden kann: Einbrecher klemmen als Erstes die zentrale Stromversorgung ab.
Technische Merkmale
DELTA 2000 arbeitet mit Windows CE oder Linux und bietet so vielfältige Möglichkeiten der Realisierung eigener Anwendungen. Trotz seiner Schnittstellenvielfalt ist DELTA 2000 von der Hardware her sehr wirtschaftlich und bietet gleichzeitig die Möglichkeiten eines vollwertigen Embedded Betriebssystems.
Das kompakte Hutschienengehäuse des DELTA 2000 enthält eine iMX287 CPU mit einer Taktfrequenz von 454 MHz sowie zahlreiche Schnittstellen zur Feld- und Leitebene. Die Netzwerkanbindung erfolgt mit 10/100 MBit Ethernet.
Für den Zugriff auf Daten aus der Feldebene stehen zwei digitale 24V-Ein- und Ausgänge sowie drei RS-485 Schnittstellen zur Verfügung. Analoge Schnittstellen können bei Bedarf über den integrierten Modbus angeschlossen werden. Dazu kommt im neuen Release des DELTA 2000 die LonWorks Schnittstelle. Die Datenkommunikation zu parallelen oder überlagerten Systemen ist außer über Ethernet ebenso über eine modemtaugliche RS-232 Schnittstelle möglich. Als Massenspeicher wird eine MicroSD Karte eingesetzt, die eine Kapazität von bis zu 32 GB haben kann.
Sicherheit für die Daten und die Investition
Die leistungsfähige CPU ermöglicht auch, Daten sicher zu übertragen, zum Beispiel über ein VPN. So wird sichergestellt, dass Anlagen nicht von Unberechtigten manipuliert werden können. Hier ist DELTA 2000 den Single-Chip-Lösungen weit überlegen.
Da DELTA 2000 oft im 24/7-Betrieb verwendet wird, ist es wichtig, dass das Gerät "wieder auf die Beine kommt", wenn sich im monatelangen Dauerbetrieb mal ein Problem zeigt. Deshalb verfügt es über eine Eigenüberwachung mit Unterspannungsüberwachung und Watchdog.
"Sicherheit" gibt es auch für die Investition: Gesytec sichert zu, dass das Gerät noch sieben Jahre lang funktional unverändert verfügbar ist. So ist gewährleistet, dass ein Unternehmen, das seine Lösung auf DELTA 2000 realisiert hat, die einmal getätigte Investition langfristig nutzen kann. Das spart deutlich an Entwicklungskosten im Lebenszyklus des Produkts.
Gesytec auf der "sps ipc drives" in Nürnberg (26.-28.11.2013):
Halle 8 / Stand 527
Hintergrund: Was ist LON?
LonWorks®, auch kurz LON® genannt, ist ein universell einsetzbares Automatisierungsnetzwerk, entwickelt von der Echelon Corp., USA. In diesem dezentralen Automatisierungssystem kommunizieren frei programmierbare intelligente Knoten unter Verwendung des standardisierten LonTalk Protokolls (CEA-709.1). In beliebigen Topologien und über unterschiedliche Medien tauschen die Knoten Status- und Steuerungsmeldungen aus und realisieren die gewünschten Applikationen. Dadurch bleibt das Gesamtsystem modular und flexibel. Zudem ist die Software auf den Knoten klein und überschaubar.
Im Zentrum der LonWorks Technologie steht die Interoperabilität, das problemlose Zusammenwirken von Geräten unterschiedlicher Hersteller. Wesentlich dafür ist die Realisierung in einem einzigen Mikroprozessor, dem Neuron Chip®, mit einheitlicher Kommunikationsschnittstelle und mit darin realisierter Basiskommunikation. Die Offenlegung des Kommunikationsprotokolls in der ANSI/CEA-709.1 und die weiterführenden Normen definieren ein offenes, standardisiertes System, für das Produzenten weltweit Komponenten anbieten.