Highlights der Studie:
- 62 % nutzen Projektmanagementsoftware nur selten oder nie, bei Kollaborationssoftware sind es 48 %.
- Hauptgründe für Aufmerksamkeitsverluste in Meetings sind zu lange Meetings (39 %), eine einzelne Person dominiert das Meeting (39 %), die Informationen sind nicht für die Arbeit relevant (34 %).
- 35 % der Remote-Mitarbeiter äußern sich zweifelnd zur Karriereentwicklung.
Besonders im Homeoffice ist es wichtig, dass Mitarbeiter über geeignete Tools verfügen, um ihre Aufgaben effizient und produktiv zu erledigen.
Die in Deutschland am häufigsten genutzte Kommunikationsmethode zwischen Kollegen ist das E-Mail-Versenden, wobei 52 % diese Methode „immer” nutzen. Projektmanagement- und Kollaborationstools kommen weit weniger zum Einsatz zwischen den Kollegen. 62 % der Befragten nutzen Projektmanagementsoftware nur „selten” oder „nie”, und 48 % machten dieselbe Aussage über Kollaborationssoftware.
Es ist überraschend zu sehen, dass Tools für die Zusammenarbeit im Team kaum in deutschen Unternehmen verbreitet sind, die hybride oder vollständige Remote-Arbeitsmodelle anbieten. Von den in der Studie untersuchten Ländern werden Kollaborationstools beispielsweise häufiger in Indien (78 %), den USA (64 %) und Großbritannien (56 %) zur Zusammenarbeit eingesetzt.
Meetings in der hybriden Arbeitswelt
46 % der Befragten geben an, dass Meetings zu 50:50 persönlich und digital stattfinden. Dabei liegen die Präferenzen nicht bei der Anzahl der Meetings, sondern welche Art von Meetings persönlich bzw. online stattfinden. So bevorzugen beispielsweise 71 % der Befragten persönliche Teambuilding Events, während 64 % lieber virtuell über Neuigkeiten im Unternehmen informiert werden wollen. 66 % ziehen persönliche Meetings mit den Vorgesetzten vor, während Projektbriefing (55 %) und Onboarding (52 %) eher online präferiert werden.
Die Deutschen nutzen Meetings besonders zur Problemlösung (25 %), Planung (19 %) und Produktivität (18 %, Aufgaben erledigen), wobei die meisten anderen Länder Produktivität an erster Stelle sehen.
Die fünf Hauptgründe für einen Konzentrationsverlust in Meetings sind
- Zu lange Meetings (39 %)
- Eine einzelne Person dominiert das Meeting (39 %)
- Die Informationen sind nicht für die Arbeit relevant (34 %)
- Zu viele Informationen werden geteilt (32 %)
- Die wichtigsten Punkte waren bereits bekannt (28 %)
Wenn es darum geht, verschiedene Aspekte ihrer Arbeitsstelle zu beurteilen, bewerten die Deutschen das Verhältnis zu den anderen Angestellten am positivsten (64 % vergeben acht bis 10 Punkte), gefolgt von Flexibilität bei den Arbeitszeiten (60 %) und dem Arbeitsort (56 %).
Die Karriereentwicklung wurde hingegen am schlechtesten bewertet: 35 % vergaben Werte zwischen einem und fünf Punkten.
“Eine mögliche Erklärung dafür ist das Arbeitsmodell, denn die Telearbeit kann unzweifelhaft Hindernisse für die eigene Karriere schaffen, die es zu Zeiten der Präsenzpflicht im Büro nicht gab. Es ist möglich, dass Kommunikation und Feedback einfach besser klappen und sich positiv auf die Leistung auswirken, wenn sie persönlich erfolgen, statt virtuell. Ebenso kann es im Büro wesentlich einfacher sein, auf informeller Ebene Kontakte zu knüpfen oder einen besseren Überblick über interne Abläufe zu erhalten. All das kann sie unter Umständen davon abhalten, im Team effizient zusammenzuarbeiten und so ihre Arbeitsproduktivität zu steigern”, kommentiert Rosalia Mousse, Content Analystin bei GetApp.
3 Tipps, wie Remote- und Hybridarbeitende im Team präsenter sein können
Für ein stärkeres Team- und Zugehörigkeitsgefühl sollten Mitarbeiter:
- Sich aktiv in Online-Meetings einbringen und die Kamera eingeschaltet lassen, anstatt nur passiv zuzuhören.
- After-Work-Veranstaltungen nutzen und mit den Kollegen netzwerken.
- Gelegentlich ins Büro kommen – beispielsweise an den Tagen, an denen das Büro am meisten frequentiert wird – und den Kontakt zu Kollegen pflegen, von ihnen lernen und von den Vorgesetzten nicht vergessen werden.
Um die Daten dieser Studie zu erheben, hat GetApp im Januar 2024 eine Online-Umfrage unter 497 Angestellten in Deutschland durchgeführt. Die Befragten wurden auf ihre Beschäftigung in Unternehmen geprüft, die entweder hybride oder vollständig dezentrale Arbeitsformen anbieten.