Für die Antriebstechnik hat sich die schwingungsbasierte Maschinendiagnostik als zuverlässiges Werkzeug etabliert, um den Schädigungszustand von Maschinen sehr exakt zu bestimmen. Der Markt bietet dazu eine ganze Reihe von Geräten und Verfahren an. Doch oft zeigt sich, dass gerade auf dem Gebiet der Maschinendiagnostik spezielle Kenntnisse erforderlich sind, damit diese Geräte auch richtig eingesetzt werden können.
Neu ist das Ganze nicht. Bereits seit den sechziger Jahren misst man Schwingungen an Maschinen. Meist bildete man einen Kennwert und verglich diesen mit einem Sollwert. Die Ergebnisse dieser Methode waren aus heutiger Sicht recht ungenau. In den achtziger Jahren haben sich dann Methoden etabliert, bei denen die messbaren Schwingungen in einzelne Komponenten zerlegt werden. Seit etwa dieser Zeit sucht man Wälzlagerschäden im Hüllkurvenspektrum.
Seit den neunziger Jahren wird die an sich längst bekannte Ordnungsanalyse zur Diagnose eingesetzt. Dies war eine wichtige Voraussetzung für den erfolgversprechenden Einsatz des Condition Monitoring an drehzahlvariablen Antrieben und an Windenergieanlagen. Ebenfalls in den neunziger Jahren gab es Ansätze zur Automatisierung der Maschinendiagnose. In den letzten Jahren haben sich daraus marktfähige Verfahren entwickelt. Die weitgehend automatisierte Maschinendiagnose ist heute ein Muss in allen Condition Monitoring Systemen, denn nur so können die Kosten für die Betreuung dieser Systeme in einem wirtschaftlich akzeptablen Rahmen gehalten werden. Condition Monitoring Systeme sind damit heute viel komplexer als herkömmliche Schwingungsmesssysteme.
Doch was steckt eigentlich in diesen Systemen? Wie macht man aus Schwingungen Zustandsinformationen? Und was leisten Condition Monitoring System wirklich und was können sie nicht? Darauf liefert das Seminar konkrete Antworten.
Im Seminar wird vermittelt, wie man Schwingungen misst, Signale verarbeitet, visualisiert und bewertet, um daraus konkrete Informationen zum Schädigungszustand von Wälzlagern und Verzahnungen abzuleiten. Dabei wird sowohl auf die Möglichkeiten einfacher mobiler Geräte sowie auf die Arbeitsweise fest installierter Online Condition Monitoring Systeme eingegangen. Einen breiten Raum nehmen die Möglichkeiten der Automatisierung ein. Heute kann nicht mehr akzeptiert werden, dass ein Diagnostiker täglich von jeder überwachten Anlage Spektren und Hüllkurvenspektren per Hand analysiert. Vielmehr erwartet man vom CMS bereits eine Selektion der gemessenen Daten. So bestimmen der Grad und die Qualität der Automatisierung letztlich die Wirtschaftlichkeit und somit die Akzeptanz von CMS auf dem Markt. Doch auch Entwicklungen zu drahtlosen und energieautarken Sensorsystemen werden im Seminar vorgestellt.
Die Referenten sind erfahrene Praktiker auf dem Gebiet der Maschinendiagnose. Die vermittelten Kenntnisse sind nicht an bestimmte Geräte gebunden und gelten gleichermaßen für Offline-Anwendungen wie für Online Condition Monitoring Systeme.
Das Seminar richtet sich an praxisorientierte Ingenieure und Techniker aus den Bereichen Inbetriebnahme und Instandhaltung, die selbst Maschinendiagnose und Anlagenüberwachung durchführen wollen oder in anderer Funktion mit dieser Problematik konfrontiert sind.
Das Seminar findet vom 24. bis 25. September 2013 in Berlin statt. Nähere Informationen zum Seminar sind zu finden unter www.maschinendiagnose.de.