Natürlich mussten im Rahmen eines Corona-Konzepts ein paar Regeln formuliert werden. Viele der kleinen Dinge, die noch vor einem halben Jahr zu den Fertigkeiten gehörten, an die man kaum einen Gedanken verschwendet, erledigt man auf einmal bewusster. Man macht sich mehr Gedanken bei der Wahl des richtigen Verkehrsmittels für die Anreise. Man hält Abstand beim Kaffeetrinken in der Pause. Im Seminarraum hat nun jeder einen Tisch für sich. Man verabschiedet sich ohne Händedruck. Und immer wieder mal trägt man Maske. Alle tun es. Natürlich nicht im Seminarraum selbst. Perfekte Unterstützung gab es vom Abacus-Tierparkhotel in Berlin, in dem das Seminar stattfand.
Doch schon zu Beginn des Seminars wurde schnell klar, dass der Bedarf an Fachinformation und somit das Interesse am Seminar selbst ungebrochen groß ist. Auch wenn Politik und Medien es manchmal nicht so eindeutig formulieren, ist die Funktionsfähigkeit der industriellen Produktion eine nicht verhandelbare Voraussetzung für die Erhaltung des sozialen Umfelds, an das wir uns gewöhnt haben und auf das wir nicht verzichten möchten. Und notwendiger Partner der Produktion ist nun mal die Instandhaltung. Das gilt unvermindert auch für mechanische Abtriebe und auch in Zeiten von Corona.
Daher ist Condition Monitoring als Werkzeug zur Planung und Optimierung von Instandsetzungsprozessen gerade in diesen Zeiten wichtiger als je zuvor. Schäden können mit maschinendiagnostischen Methoden sehr frühzeitig erkannt werden. Und so ist es schließlich möglich, Ersatzteile, Stillstandzeiten und Hilfsmittel optimal zu planen. Letztlich lässt sich auch eine Corona-gerechte Personalplanung umso besser realisieren, je früher man über erforderliche Instandsetzungsmaßnahmen Bescheid weiß.
Condition Monitoring funktioniert, weil Schäden an Maschinen zu Schwingungen führen. Diese Schwingungen können gemessen und analysiert werden. Bei der Analyse wird nach typischen Schwingungsmustern gesucht. Es ergeben sich absolut eindeutige Hinweise auf Unregelmäßigkeiten. Und es gilt, wenn keines dieser Symptome nachweisbar ist, ist in der Regel auch keine Unregelmäßigkeit vorhanden.
Der Markt bietet eine Vielzahl von Systemen an. Im Seminar wurde erklärt, welche Verfahrensschritte hinter den Analysen stecken und wie sich einzelne Parameter schließlich auf die Qualität des Condition Monitoring und somit auf die Treffsicherheit der Diagnose auswirken. Denn Systeme, die Schäden an mechanischen Antrieben nicht erkennen, erweisen sich irgendwann ebenso als Fehlinvestition wie Systeme, die übermäßig Fehlalarme erzeugen.
Das nächste Seminar Condition Monitoring wird am 4.-5. Mai 2021 wieder in Berlin stattfinden und richtet sich an praxisorientierte Ingenieure und Techniker aus den Bereichen Inbetriebnahme und Instandhaltung, die selbst Condition Monitoring durchführen oder aber maschinendiagnostische Dienstleistungen einschätzen und bewerten müssen.