St. Georgen, 27. März 2003 - GFT Technologies AG, eines der führenden Technologie-Unternehmen für integrierte e-Business-Lösungen in Europa, gibt die Finanzergebnisse 2002 bekannt und kündigt Restrukturierungsmaßnahmen an. Die Unternehmensgruppe schließt das Geschäftsjahr 2002 mit Umsätzen von 155,74 Mio. € und einem durch Sondereffekte belasteten Jahresfehlbetrag von 28,74 Mio. € ab. Das um Sondereffekte bereinigte operative EBITDA beträgt knapp -1 Mio. €. Mit einer Konzentration der deutschen Produktionsstandorte und einem Ausbau der bestehenden Aktivitäten in Spanien und Ungarn legt GFT die Grundlage, die Gewinnschwelle wieder zu erreichen. Dr. Erwin Haller ist auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand ausgeschieden.
Als Antwort auf die Ergebnisse des Geschäftsjahres 2002, den Preisdruck und die Nachfrageschwäche wird GFT im Laufe des Jahres die deutschen Produktionsstandorte bündeln. In Spanien und Ungarn werden die Produktionskapazitäten verstärkt genutzt, um so deutlich günstigere Konditionen im Wettbewerb der IT-Dienstleistungsbranche bieten zu können. Eine schnelle Anpassung an die Marktbedingungen wird GFT auch durch eine Konzernstruktur gelingen, die eine Optimierung der Verwaltungsprozesse bei gleichzeitiger Konzentration am Standort St. Georgen vorsieht. Dr. Erwin Haller hat den Vorstand auf eigenen Wunsch mit Wirkung vom 24. März 2003 verlassen. Er verantwortet weiterhin als Chief Technology Officer den Ausbau der Technologiekompetenz von GFT.
Ein Fünftel des Umsatzes außerhalb Deutschlands erzielt
Das internationale Profil des GFT-Konzerns hat sich in 2002 kaum verändert. Mit rund 123 Mio. € wurden wie in 2001 rund 79% des Umsatzes mit Kunden in Deutschland erzielt. Die bedeutendsten Absatzmärkte darüber hinaus waren Spanien mit 9% (Vorjahr: 11%) und die Schweiz mit 5% (Vorjahr: 6%). Der britische Markt hat mit ebenfalls 5% Anteil an Bedeutung gewonnen (Vorjahr: 0,6%). Auf übrige Länder entfielen 2% der Umsätze (Vorjahr: 4%).
Leistungsportfolio stellt sich ausgeglichener dar
Der umsatzstärkste Anteil des Geschäfts entfiel in 2002 wieder auf den Bereich Beratung und Softwareentwicklung, in dem 87,60 Mio. € bzw. 56% (Vorjahr: 74%) erzielt wurden. Die Umsätze aus dem Freelance-Geschäft in Höhe von 51,33 Mio. € machten rund 33% Anteil am Gesamtumsatz aus (Vorjahr: 21%). Produkt-, Wartungserlöse und sonstige Umsatzerlöse stiegen deutlich auf 16,81 Mio. € oder 11% Anteil an (Vorjahr 5%). Während sich im Projektgeschäft die anhaltende Investitionszurückhaltung niederschlug, machte sich im Zuge des Outsourcing-Trends die steigende Nachfrage nach Betreiberkonzepten und Wartungsdienstleistungen für Softwareanwendungen bemerkbar.
Branchenfokus auf Finanz- und Logistikdienstleister
In der Umsatzverteilung nach Branchen kommt der starke Fokus des GFT-Konzerns auf Lösungen für Finanzdienstleister zum Ausdruck. Rund 72% (Vorjahr: 58%) des Umsatzes wurden mit Kunden aus diesem Sektor erzielt, wobei davon 46% auf das Freelance-Geschäft entfielen. Während der Anteil mit Logistikdienstleistern im Vergleich zum Vorjahr um 11 Prozentpunkte auf 9% verhältnismäßig stark zurückging, entwickelten sich die restlichen Branchen relativ stabil. Auf Konsumgüterhersteller entfielen 3% des Umsatzes (Vorjahr: 2%), auf Industrieunternehmen 9% (Vorjahr: 11%), auf den Öffentlichen Sektor 4% (Vorjahr: 5%) und auf sonstige Branchen 3% (Vorjahr: 4%).
Sondereffekte belasten Ergebnis
Das ungünstige wirtschaftliche Umfeld führte zu einem Umsatzrückgang, während die im Jahresverlauf getroffenen Kostensenkungsmaßnahmen wie vorauszusehen nur verzögert Wirkung zeigten. Verbunden mit Sondereffekten führte dies zu einem Jahresfehlbetrag von 28,74 Mio. €, das operative EBITDA betrug -11,19 Mio. €. Bereinigt man die Sondereinflüsse von insgesamt 22,80 Mio. € (außerplanmäßige Firmenwertabschreibungen 12,60 Mio. €, Abfindungen und Lohnfortzahlungen 4,68 Mio. €, Rückstellungen für Mietleerstände 5,60 Mio. €), so belief sich das um Überkapazitäten angepasste EBITDA auf knapp -1 Mio. €.
Zum 31. Dezember 2002 wies die Bilanz des GFT-Konzerns liquide Mittel von 34,94 Mio. € aus (Vorjahr: 20,51 Mio. €). Das Eigenkapital betrug 64,72 Mio. €, was einer Eigenkapitalquote von 59% entspricht.
Zum Jahresende zählte der GFT-Konzern 1.090 festangestellte Mitarbeiter - 247 Mitarbeiter weniger als zum Vorjahreszeitpunkt.
"Der Ausblick für das erste Halbjahr 2003 zeigt keine wesentliche Verbesserung der Nachfrage. Bei vielen Kunden herrscht aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Gesamtsituation Zurückhaltung bei neuen Investitionen im IT-Bereich," so Ulrich Dietz, Vorstandsvorsitzender der GFT Technologies AG. "Wir sind davon überzeugt, mit den getroffenen Maßnahmen wichtige Weichen für eine zukünftige positive Entwicklung der GFT-Gruppe gestellt zu haben."
Der Geschäftsbericht des GFT-Konzerns steht im Internet unter http://www.gft.de/gb2002 zur Verfügung.
Die Jahresergebnisse 2002 werden heute um 10:00 Uhr auf der Bilanz-Pressekonferenz im Hotel Steigenberger Graf Zeppelin Stuttgart durch Ulrich Dietz und Dr. Markus Kerber präsentiert.