So hat Bitkom herausgefunden, dass für 59 Prozent der befragten Unternehmen die Anforderungen an die IT-Sicherheit viel zu hoch sind, als dass sich die Migration für sie lohnen würde. Dieser Gedankengang kommt leider nicht von ungefähr, da mit der Implementierung einer Hybrid-Cloud-Infrastruktur sich gegenseitig bedingende, sicherheitsrelevante Herausforderungen entstehen.
- Wachsende Komplexität: Wer einen unordentlichen Schreibtisch hat, kennt das Problem: Je mehr Gegenstände sich dort ansammeln, desto schwieriger wird es, wichtige Dinge zu finden. In einer IT-Landschaft verhält es sich nicht anders. Je mehr Daten, Anwendungen und Systeme dem Netzwerk hinzugefügt werden, desto größer und unübersichtlicher wird es logischerweise. Das Aufkommen neuer Technologien verschärft diese Situation nur noch mehr. Anders als beim Schreibtisch entsteht im Netzwerk allerdings ein kritisches Sicherheitsrisiko, wenn der Überblick verloren geht und dessen Management immer schwieriger wird.
- Blind Spots: Blind Spots – oder auch blinde Flecken – sind tote Winkel im Netzwerk, über die sich Cyber-Kriminelle gerne ins Netzwerk einschleichen und zum Beispiel Malware einschleusen. Von hier aus kann diese sich unentdeckt ausbreiten. Blinde Flecken können verschiedene Formen annehmen. Unautorisierte Geräte und Anwendungen (Shadow-IT) sind wahrscheinlich die geläufigsten. Allerdings nutzen Cyber-Kriminelle immer häufiger auch weniger offensichtliche Wege ins Netzwerk. So hat Watchguard Threat Lab herausgefunden, dass sich mittlerweile 93 Prozent der Malware hinter einer TLS-/SSL-Verschlüsselung verstecken, deren eigentlicher Zweck der Schutz von Daten ist.
Wenn es um (Hybrid-) Cloud-Sicherheit geht, greifen viele IT- und Sicherheitsteams als allererstes zu verschiedenen Insellösungen. Das fördert nicht nur die Komplexität, sondern führt zwangsläufig zu unzähligen Warnmeldungen aus gleich mehreren Quellen, die auf Probleme hinweisen. Außerdem machen herkömmliche Sicherheitslösungen wie Endpoint Detection and Response zwar auf akute Ernstfälle aufmerksam, aber die Ursache von Sicherheitsverletzungen bleibt auch ihnen verborgen. Darüber hinaus greifen sie in der Regel nicht tief genug, um Netzwerkaktivitäten über die gesamte Hybrid-Cloud-Umgebung zu berücksichtigen. Tatsächlich können laut einer aktuellen Hybrid-Cloud-Studie von Gigamon lediglich 28 Prozent der deutschen IT- und Security-Entscheider ihr Netzwerk vollständig einsehen.
Demnach brauchen Unternehmen eine Lösung, mit der sich die Netzwerksichtbarkeit steigern lässt. Erst dann können sie von ganzheitlicher Sicherheit profitieren. Mithilfe von Deep Observability – die Sichtbarkeit bis hinunter auf Netzwerkebene – lassen sich sämtliche Daten erfassen, die in und durch die Hybrid-Cloud-Umgebung fließen. Verbindet man eine entsprechende Lösung mit einem Network Packet Broker, werden Datenpakete lückenlos aggregiert, analysiert und gefiltert – einschließlich aller Public- und Private-Cloud-Plattformen, SaaS-Anwendungen sowie verschlüsseltem und East-West Traffic. Das System leitet die Analyseergebnisse in Echtzeit an Sicherheits- und Compliance-Lösungen weiter, die dann das Sicherheitsteam auf Unstimmigkeiten oder potenzielle Bedrohungen aufmerksam machen. Dadurch wird der Einsatz mehrerer Monitoring Tools, die das Netzwerk voneinander getrennt beobachten, obsolet. Die Folge: Komplexität, Datendurchsatz und Betriebskosten schrumpfen; Sicherheitsteams können im Ernstfall wesentlich schneller reagieren.
Kurzum: Einmal mehr erweist sich Netzwerksichtbarkeit als perfekte Methode, Cyber-Kriminellen, die sich die Komplexität von IT-Landschaften zunutze zu machen, den Boden unter den Füßen wegzureißen. Dank Deep Observability bleiben ihnen keine Möglichkeiten mehr, sich in dunklen Netzwerkecken zu verstecken.