„Am Anfang wollten wir einfach wissen, ob es möglich wäre, wettbewerbsfähige Smartphones in Deutschland zu produzieren“, so Andreas Merker, Leiter Mobile Devices bei Gigaset. „Je weiter wir unser Pilotprojekt vorangetrieben haben, desto größer wurde das Potenzial, das sich uns erschloss.“ Weltweit gibt es weit über 100 Smartphone-Hersteller. Sowohl der deutsche als auch der internationale Markt sind hart umkämpft. Bei sich technisch und optisch immer stärker ähnelnden Produkten treten neue Alleinstellungsmerkmale in den Vordergrund, die es zu besetzen gilt, um am Markt zu bestehen.
Gigaset GS185 – Das erste Smartphone aus Deutschland
Mit dem GS185 beweist der deutsche Telekommunikations-Pionier nicht nur, dass er sich selbst immer wieder neu erfinden kann, sondern gleichzeitig auch wie innovativ das Unternehmen ist. Was mit dem Gigaset GS185 vom Band rollt, begann bereits 2014 mit der Entwicklung eines ersten Fertigungskonzepts, auf dem die heutige Produktion aufsetzt. Die Smartphones aus den Jahren 2016 und 2017 wurden in Musterserien in Deutschland begleitet, um die moderne U-Fertigungslinie zu optimieren und auf den Marktstart der ersten eigenen Großserie auszurichten
„Während der letzten Jahre hat ein eigenes Engineering-Team völlig neue, auf die Belange einer modernen Industrie 4.0 Fertigung ausgerichtete Konzepte entwickelt und umgesetzt“, so Jörg Wissing, Leiter Automatisierungstechnik bei Gigaset. „Dies beinhaltet auch den gezielten Einsatz von Mensch-Maschinen Interaktion.“ Durch den hohen Automatisierungsgrad wird gleichzeitig eine konstant reproduzierbare Qualität sichergestellt.
Ziel ist größere Flexibilität
Größere Flexibilität, Logistikvorteile, die Sicherung von Arbeitsplätzen am Standort Deutschland sowie verbesserte Nachhaltigkeit: Die Vorteile einer Produktion in Deutschland stellen sich im Pilotprojekt um das Gigaset GS185 als vielseitig heraus. „Fachhandel und Großkunden können wir mit der Produktion in Bocholt eine ganz andere Flexibilität bei kleineren Losgrößen bieten“, so Oliver Kinne, Leiter Vertrieb Mobile Devices bei Gigaset. „Schon jetzt besteht auf Kundenseite großes Interesse – und das sowohl in Deutschland wie auch im Ausland. Vor allem dort gilt die Produktion in Deutschland als Qualitätsmerkmal. Auch logistisch ergeben sich für uns durch den zentralen Standort von Bocholt im Herzen von Europa neue Potenziale.“
Auch die Sicherung von Arbeitsplätzen im Werk in Bocholt, in dem aktuell rund 550 Personen beschäftigt sind, spielt eine zentrale Rolle im Kontext der Produktion von Smartphones in Deutschland. Perspektivisch besteht Potenzial, in der Region zu wachsen und neue Fachkräfte anzustellen. Arbeitskräfte werden auch jenseits der reinen Produktion – nämlich in den Bereichen Logistik, Produktmanagement sowie Service und Wartung – benötigt. Letzteres geht einher mit Nachhaltigkeitsaspekten, da eine Reparatur ressourcenschonender als ein Austausch ist. Mit Blick auf Verpackungsmaterial aus Flachkartonagen sowie der flexiblen Gestaltung von Länder-Varianten können gegenüber der Produktion in Asien rund 90 Prozent Papier eingespart werden. Durch die optimierte Lieferkettenlogistik aus Deutschland wird auch absolut gesehen eine Reduzierung des gesamten Logistikaufkommens in Bezug auf Volumen und Gewicht, in Material- und Produktauslieferung und ein damit signifikant reduzierter CO2-Ausstoss möglich.
Ausblick
Das aktuelle Pilotprojekt rund um das Gigaset GS185 ist der erste Schritt hin zu weiteren Smartphone-Produkten aus Deutschland. „Unser Ziel ist es aktuell nicht, das gesamte Portfolio in Deutschland zu produzieren. Die beiden neuen Modelle GS180 und GS100 werden in Asien gefertigt“, so Andreas Merker weiter. „Wir werden abwarten, ob das Alleinstellungsmerkmal des GS185 auch in Deutschland für Interesse bei den Kunden sorgen wird. International gibt es bereits jetzt ein großes Interesse an dem neuen Alleinstellungsmerkmal.“