Herzstück des SENTRY Messsystems ist ein innovativer Bio-Sensor, der fortwährend die biologische Aktivität einer Kläranlage misst. Mit Hilfe des SENTRY-System verschafft sich der Kläranlagenbetreiber ein tiefergehendes Verständnis für verschiedene Probleme, die bei Kläranlagen regelmäßig auftreten und kann handeln. Typische Einsatzgebiete der innovativen Sondentechnik sind der Schutz bei toxischen Stoffen im Zulauf, Erkennung von Stoßbelastungen im Zulauf, energetische Optimierung der Belüftung, durch Optimierung der Denitrifikation und die Verbesserung der Bio-P Elimination.
Funktion und Vorteile des innovativen Abwasser-Sensors
Der SENTRY Bio-Sensor wird direkt im Gerinne oder Becken einer Kläranlage installiert. Nach der Installation beginnt auf dem Sensor ein Biofilm mit Bakterien zu wachsen, die sich auch im jeweiligen Abwasser befinden. Einige dieser Bakterien geben bei ihrer Stoffwechsel-Aktivität Elektronen frei. Der dadurch entstehende Stromfluss entspricht der Aktivität der Bakterien und wird vom Messsystem erfasst. Diese Methode zur Messung der biologischen Aktivität ist in der Abwassertechnik einzigartig und patentiert (US-Patent 11,352,272). Vorteil der SENTRY-Sonde ist, dass sich auf dem Sensor dieselben Bakterien ansiedeln, die auch an der Abwasserreinigung beteiligt sind. Anders als bei anderen Messsystemen, die oft mit „künstlicher” Biologie arbeiten, spiegeln die Messwerte der SENTRY-Sonden die biologische Aktivität der Bakterien wider, wie sie auf der Kläranlage vorkommen und die an die oft speziellen Lebensumstände dort angepasst sind.
Die Messung mit dem SENTRY-Sensor findet ohne Chemikalien oder Reagenzien statt. Der Einbau eines SENTRY-Sensors erfolgt direkt im Medium, eine Pumpe oder eine Probenaufbereitung werden nicht benötigt. Die Messwerte stehen minutenschnell zur Verfügung. Durch ein frühzeitiges Erkennen von Messwertänderungen kann auf Kläranlagen regelungstechnisch reagiert werden. Für jeden Sensor steht hierfür am Controller ein analoger Signalausgang zur Verfügung, um jede Messung z. B. an das Prozessleitsystem einer Kläranlage anzubinden.
Der Controller des SENTRY-Systems erlaubt den Anschluss von bis zu vier Sensoren. Durch die Platzierung von mehreren Sonden in den verschiedenen Stufen einer Kläranlage kann der Betreiber sehr anschaulich Zusammenhänge zwischen Ursache und Wirkung erkennen. Darüber hinaus erlaubt das integrierte GSM-Modul die Übertragung der Messdaten an einen externen Server. Über ein Dashboard kann der Anwender auch von außerhalb der Kläranlage bequem auf sämtliche Messwerte zugreifen und somit z. B. Trends und Extremereignisse erkennen.
Messeteilnahme
GIMAT & SENTRY stellen aus: Sie finden uns auf der Messe „Tausendwasser 2023“, die am 15. und 16.03. in Berlin stattfindet: Stand 7.B 77.
Über das Messprinzip mit exoelektrogenen Bakterien
Die SENTRY-Elektrode besteht im Wesentlichen aus zwei kleinen Metall-Flächen, einer Kathode und einer Anode. Auf der Kathode wächst ein Biofilm mit exoelektrogenen Bakterien, die sich bereits im Zulauf einer Kläranlage befinden. Exoelektrogene Bakterien verwerten die im Abwasser reichlich vorhandenen organischen Substanzen und geben dabei über einen komplizierten Zellmechanismus überschüssige Elektronen nach außen ab. Es wird somit ein elektrischer Strom erzeugt, der in dem hochempfindlichen SENTRY-Sensor gemessen werden kann.
Über SENTRY Water Technologies
Die Firma SENTRY Water Technologies ist ein Technologieunternehmen aus Kanada, gegründet 2013. Im März 2021 hat SKion Water, globaler Lösungsanbieter von Wasser- und Abwassertechnologien, eine Minderheitsbeteiligung erworben. SKion Water ist die Wassertechnologie-Beteiligungsgesellschaft der deutschen Unternehmerin Susanne Klatten. Neben innovativen Bio-Sensoren bietet SENTRY über sein Partnernetzwerk weltweit auch Hilfestellungen bei verfahrenstechnischen Optimierungen an.