Seit Montag, dem 28.07.2005 wird der Energieverbrauch der Kunden der Stadtwerke Aue, Meerane und der Zwickauer Energie-Versorgung GmbH mit dem neuen Verbrauchsabrechungssystem SAP® IS-U abgerechnet. Der Vorteil einer gemeinsamen Lösung liegt auf der Hand: das vorkonfigurierte System bietet kleinen und mittleren Versorgungsunternehmen die Möglichkeit, hochkomplexe und moderne Datensysteme zu nutzen, die sonst nur große Versorger im Einsatz haben. „Bislang werden neue EDV-Systeme immer mit großem Aufwand an die Bedingungen der Unternehmen angepasst. Gemeinsam mit den Stadtwerken haben wir ein Template entwickelt, das für alle beteiligten Stadtwerke gleichermaßen passt. Nur die individuellen Besonderheiten haben wir extra aufbereitet“, so Ute Stöhr, Projektverantwortliche bei GISA.
Vorteil des Systems für die Stadtwerke ist die Vielzahl der Funktionen. So können neben der Vertragsabrechnung u. a. auch Fakturierung, Geräteverwaltung, Verbrauchserfassung und Workflows zur Koordination sämtlicher betriebswirtschaftlicher Abläufe integriert werden. Durch das Reporting- und Analyse-Tool SAP® Business Intelligence (BI) verfügen die Stadtwerke nun jederzeit über Statistiken, Analysen und servicerelevante Informationen. Zudem wurden die Grundlagen zur Umsetzung der Anforderungen an das gesetzliche Unbundling geschaffen.
Für die Kunden der Stadtwerke bringt die Lösung ebenfalls Vorteile. So können Mitarbeiter in den Kundencentern durch das implementierte „Customer Interaction Center“ - eine Art Suchmaschine für Daten und Vorgänge des Kunden - Anfragen schneller als bisher bearbeiten. „Durch den verbesserten Kundenservice versprechen wir uns bereits kurzfristig eine Steigerung der Kundenzufriedenheit“, so Hans-Joachim Eberius, Geschäftsführer der Stadtwerke Aue GmbH.
Durch den hohen Standardisierungsgrad und die gemeinsame Nutzung des Systems über das hochsichere Rechenzentrum der GISA, konnten bei der Einführung dieser Template-Lösung erhebliche Kosten gespart werden. Auch im laufenden Betrieb bleiben die Kosten niedrig, da nur wenig Pflegeaufwand entsteht. Durch die langfristige Vertragsbindung zu einem Festpreis fallen für die Stadtwerke zudem keine weiteren Investitionskosten an. Die Nutzung aktuellster höchster Sicherheits- und Verfügbarkeitsstandards ist im Preis inbegriffen. Damit sichern sich die Stadtwerke langfristige Planungssicherheit.
Die größte Herausforderung im Projekt bestand darin, alle Anforderungen der Stadtwerke unter einen Hut, sprich in einem System unterzubringen. Daran arbeitete eine Projektgruppe der GISA GmbH gemeinsam mit Projektmitarbeitern der fünf Stadtwerke seit Januar 2004. Vor allem der sichere Datentransfer aus den sehr unterschiedlichen Datenquellen der einzelnen Abrechnungssysteme in ein einziges System stellte das Projektteam um Ute Stöhr vor große Herausforderungen. „Oberstes Prinzip bei aller Kosteneffizienz war die Datensicherheit“ so Stöhr.
Einer der Erfolgsfaktoren war das bereits vorhandene Branchen Know-how bei GISA. Das Verbrauchsabrechungssystem SAP® IS-U arbeitet bereits erfolgreich bei den Stadtwerken Kamp-Lintfort und der EVH GmbH - einem Unternehmen der Stadtwerke Halle. Die Geschäftsprozesse eines Stadtwerkes waren den Projektmitarbeitern somit vertraut - eine wesentliche Vorraussetzung für das Gelingen des Projektes.
Günther Spielvogel, Geschäftsführer der Zwickauer Energie-Versorgung GmbH: „Wir standen alle vor dem gleichen Problem: die Prozesse bei Energieversorgern werden zunehmend komplexer, die Anforderungen der Kunden steigen. Eine zuverlässige Softwarelösung, z. B. zur Abbildung aller Geschäftspartnerbeziehungen, wird daher immer wichtiger, um effizient und kundenorientiert am Markt auftreten zu können. Mit dem neuen System können wir nun besser auf die Anforderungen des Marktes reagieren.“
Das sehen offensichtlich auch andere Energieversorger so. Zwei weitere Stadtwerke haben sich bereits für die Lösung entschieden.