Klimaschutz, das sind für GOLDBECK SOLAR nicht nur Solaranlagen. Seit einem Jahr setzen Sie als Schirmherrin für Nachhaltigkeit gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern viele Ideen in die Realität um, die uns nachhaltiger aufstellen. Welche sind das zum Beispiel?
Das ist inzwischen eine riesige Bandbreite. Wir trennen Müll, haben unser Papier auf recyceltes Papier umgestellt, nutzen nur noch Schwarz-Weiß-Drucke, und haben die Menge der Ausdrucke darüber hinaus um über 90 Prozent reduziert. Wir verwenden im Büro nur Bio-Milch und Bio-Kaffee, bieten Alternativen zu Kuhmilch an. Die Firmenfahrzeug-Flotte wird immer grüner; der Anteil der Elektro- und Hybrid-Fahrzeuge wächst ständig. Außerdem bieten wir unseren Mitarbeitern via JobRad den Zugang zu Alternativen zum Auto an. Wir sammeln ausgediente Handys und Elektrogeräte und spenden damit erzeugte Erträge an den NABU. Die Reiserichtlinien für Geschäftsreisen zielen darauf ab, Reisen (vor allem Flugreisen) möglichst zu vermeiden. Dieses Jahr ist geplant, mindestens einen Umwelttag bei der GOLDBECK SOLAR einzuführen, an dem sich die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aktiv an Projekten beteiligen können. Das ist nur ein kleiner Ausschnitt der vielfältigen internen Maßnahmen. Es gibt aber noch viel mehr, was wir umsetzen wollen. Nicht alles klappt sofort.
Wo liegen die Herausforderungen?
Wenn wir beispielsweise unsere Hygienepapiere auf recyceltes Papier umstellen wollen, müssen wir das mit unserem Vermieter abstimmen. Dies betrifft auch den Austausch der Reinigungsmittel bei den Reinigungskräften gegen biologisch abbaubare Mittel, oder die Umstellung der Beleuchtung auf LEDs. Einiges konnten wir schon initiieren (z. B. dass unser Stromversorger „grünen“ Strom liefert, und auch unser IT-Dienstleister mit Grünstrom arbeitet), anderes ist noch in Arbeit.
Welche externen Projekte verfolgt GOLDBECK SOLAR?
Ich ermittle beispielsweise derzeit den Carbon Footprint unserer Supply Chain. Wir beziehen natürlich auch Produkte aus China für den Bau unserer Solarparks. In unseren Verträgen ist verankert, dass die Hersteller entsprechende Nachweise liefern müssen bezüglich ihrer Lieferketten, Sozialstandards, des Carbon Footprints ihrer Materialien und ihrer Pläne, das zu reduzieren. Wir versuchen – wo immer möglich – auf Produkte auszuweichen, die in Europa produziert werden. Weiterhin suchen wir nach Alternativen zum Schiffstransport aus Asien, und arbeiten bevorzugt mit Speditionen, die entweder lokal agieren oder ihre LKW-Flotten „grüner“ gestalten. Wir geben Hinweise an unsere Lieferanten, wie Verpackung minimiert werden kann. Darüber hinaus versuchen wir an den Freiflächenanlagen, die wir realisieren, Naturschutzmaßnahmen umzusetzen. So achten wir z. B. darauf, dass Zäune nicht bis auf den Boden gehen, damit Igel und andere Kleintiere sich frei bewegen können. Wir können Habitate für Eidechsen schaffen, wenn es sich anbietet, und Brutkästen für Vögel einrichten. Dabei unterstützt uns die RifCon, die dafür Konzepte für uns entwickeln. Und wir sind Mitglied der Leaders of Climate Action und kompensieren unseren Footprint jedes Jahr über Climate Partner.
Auch das Thema Umweltbildung spielt eine immer größerer Rolle …
Genau. Wir haben Mitarbeiter, die an Schulen gehen und über Photovoltaik und erneuerbare Energien erzählen. Schulen können solche Vorträge gerne bei uns anfragen.
„Unsere Kolleginnen und Kollegen bringen viele Ideen ein“
Warum ist es so wichtig, dass sich Unternehmen wie GOLDBECK SOLAR über Tage wie den Earth Day hinaus engagieren?
Wir sind in den Erneuerbaren Energien unterwegs, das Thema ist für uns daher natürlich selbstverständlich. Es ist einfach die Aufgabe von jedem – jedem Unternehmen aber auch jedem privat – etwas zu tun. Wir dürfen nicht mehr warten, denn der Klimawandel, die Umweltzerstörung und der Rückgang der Artenvielfalt sind schon viel zu weit fortgeschritten. Es macht Mut, dass die Gesellschaft beginnt das zu erkennen, und gerade die junge Generation ein Handeln einfordert. Hier sind wir als Personen, aber auch als Unternehmen in der Verantwortung! Aktionen wie der Earth Day weisen darauf hin, aber handeln müssen wir jeden Tag im Jahr.
Wie ist das Feedback von KundInnen, Zulieferern und Partnern?
Da laufen wir offene Türen ein. Das Thema ist bekannt und für viele sehr wichtig. Problematisch ist, dass es wenige bis keine Standards gibt, an welchem sich Nachhaltigkeit konkret messen lässt. In Europa gibt es natürlich Vorgaben wie die RoHS- oder WEEE-Richtlinien oder ISO14001 für produzierende Unternehmen – aber das geht alles nicht weit genug, Darüber hinaus ist die Supply-Chain in China nicht immer transparent. So kann uns z. B. unser Kabellieferant genau sagen, wo sie ihr Kupfer kaufen, und damit garantieren, dass ihre Bezugsquellen frei von Kinderarbeit oder Zwangsarbeit sind. Hier müssen wir als Abnehmer – aber auch der Gesetzgeber und unsere Kunden – erkennen, dass wir über das „billigste“ Produkt nicht immer unseren Ansprüchen an Nachhaltigkeit gerecht werden können. „Grüne“ Rohstoffe, CO2-optimierte Logistik und sozial faire Arbeit hat ihren Preis. Das muss bei der Bewertung von Angeboten berücksichtigt und ggf. sogar gesetzlich bevorzugt werden.
Und das Kollegium?
Unser Kollegium ist ja sehr international und relativ jung; das Durchschnittsalter ist knapp über 30. Sie bringen mit Herzblut viele tolle Ideen ein, und unterstützen alle unsere Projekte. Ich glaube, viele würden sich wünschen, dass wir noch mehr tun. Wir haben inzwischen auch eine Nachhaltigkeitsseite intern, über die ich Themen und Informationen teile. Das kommt gut an.
Earth Day every Day
Im Rahmen einer Aktion mit und für Fridays for Future, dem World Earth Day 2020, haben unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im vergangenen Jahr z.B. aufgeschrieben, was sie persönlich tun, um ihren ökologischen Fußabdruck zu minimieren. Das war eine tolle Aktion und ergab eine sehr motivierende, schöne Collage.