Über 300 Einreichungen aus 32 europäischen Ländern gingen beim E-Government-Awards-Konsortium im Vorfeld des EU Wettbewerbs ein. Das DVDV konnte sich dabei gegen 193 operativen Projekte durchsetzen, die sich allein in der Kategorie 'Effektive und effiziente Verwaltung' beworben hatten. Weitere Kategorien des Wettbewerbs waren 'Wachstum und Arbeitsmarkt', 'Partizipation und Transparenz' sowie 'Soziale Wirkung und Zusammenhalt'. Gemeinsam mit den anderen 51 Finalisten durfte sich das DVDV im Rahmen des von der Lissabonner Ratspräsidentschaft ausgerichteten Kongresses auf der begleitenden Ausstellung den Konferenzteilnehmern vorstellen. Der Kongress ist mit rund 1.000 Teilnehmern und Vertretern der Ministerien eine der wichtigsten Veranstaltungen in diesem Bereich. Die Vorzeigeprojekte erhalten das 'Good-Practice-Label' und können sich auf dem von der EU zur Verfügung gestellten Portal http://www.epractice.eu präsentieren. Diese Plattform dient dazu, in der Praxis erfolgreich erprobte Projekte europaweit zugänglich zu machen und den grenzüberschreitenden Austausch in der E-Government-Community zu erleichtern.
Beim diesjährigen eGovernment-Wettbewerb setzte sich das DVDV in der Kategorie 'Prozessketten' ebenfalls erfolgreich durch. Insgesamt hatten 56 Organisationen aus allen Verwaltungsebenen ihre Teilnahmeunterlagen für den Wettbewerb eingereicht, der von den Unternehmen Cisco und Bearing Point bereits zum siebten Mal ausgerichtet wurde. Schirmherr des Wettbewerbs ist Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble. 'Das Projekt ist ein wesentlicher Baustein zur Umsetzung von vernetzten Behörden. Moderne IT-Architekturen nach dem SOA-Prinzip wurden hier beispielhaft eingesetzt. Letztlich überzeugte der Leitgedanke, dass damit verschiedene Fachverfahren miteinander arbeiten können', begründete Prof. Dr. Maria Wimmer die Auszeichnung für den Kooperationsausschuss Automatisierte Datenverarbeitung Bund, Länder und Kommunaler Bereich (KoopA ADV), den das Bundesinnenministerium stellvertretend entgegennahm.
Das DVDV bildet eine wichtige Infrastrukturkomponente für das E-Government in Deutschland. Es wurde für Bund, Länder und Kommunen entwickelt und wird auch von ihnen gemeinsam gepflegt und genutzt. In diesem Verzeichnisdienst werden die technischen Verbindungsdaten von Online-Diensten der öffentlichen Verwaltung hinterlegt. Es bildet die Basis für eine systemübergreifende medienbruchfreie Kommunikation. So werden beispielsweise im Meldewesen monatlich bis zu 1 Million Meldedaten über das DVDV adressiert. Neueste Schätzungen gehen davon aus, dass monatlich etwa 1,3 Millionen Euro Prozesskosten durch den automatisierten Meldedatenaustausch eingespart werden.
Der KoopA hatte im Herbst 2004 eine Projektgruppe beauftragt, das DVDV zu entwickeln. Mitglieder der Projektgruppe waren: dataport, die Kommunale Datenverarbeitung Oldenburg (KDO) und die bos KG.