An mehreren PC-Arbeitsplätzen wird anhand einer fiktiven Unternehmensgründung der sichere, authentische, datenschutzgerechte und rechtsverbindliche Datentransfer vom Dienstleistungserbringer über den Einheitlichen Ansprechpartner zum Gewerbeamt und zu einer Kammer gezeigt. Überall dort, wo Fachverfahren (noch) nicht direkt miteinander kommunizieren können oder unstrukturierte Nachrichten und Dokumente ausgetauscht werden müssen, werden die bos-Produkte Govello und Elektronisches Gerichts- und Verwaltungspostfach (EGVP) eingesetzt.
Die EU-DLR soll bis 2009 in die Praxis umgesetzt sein. Bis dahin sind noch viele organisatorische Fragen zwischen den Beteiligten zu klären. Die Frage nach der technischen Umsetzung kann hingegen schnell beantwortet werden. Denn alle technischen Komponenten sind bereits heute verfügbar. Auch neue Komponenten können jederzeit integriert werden. Ebenso kann das Szenario um weitere am Gründungsprozess beteiligte Stellen erweitert werden.
Neben der bos KG beteiligen sich die naviga GmbH aus Bremen und das Norderstedter Softwareunternehmen CharismaTeam an dem Projekt. Die naviga GmbH steuert die in vielen Kommunen bewährte Gewerbedatensoftware migewa bei, CharismaTeam die Software CT GründungsManager, die bei vielen Kammern im Rahmen der Gründerberatung eingesetzt wird. Für den Schutz der Daten sowie die Abwicklung aller Prozesse rund um elektronische Signaturen sorgt die Sicherheitsmiddleware Governikus der bos KG.
Eine inhaltliche Begleitung leistet das Referat 36 der Freien Hansestadt Bremen. Das Referat ist innerhalb der bremischen Verwaltung zuständig für das Thema Verwaltungsmodernisierung. Im Projekt EINIG (Einfach investieren und gründen im Nordwesten) entwickelte man hier ein Modell für die Umsetzung der EU-DLR im Verbund von Kommunen, Gemeinden und Städten im Nordwesten. Um die Perspektive der Kammern im Auge zu behalten, steht dem Showroom die Handwerkskammer Lüneburg-Stade beratend zur Seite.
Gisela Schwellach, die IT-Direktorin der Freien Hansestadt Bremen, referierte bei dieser Gelegenheit zum Thema "EINIG im Nordwesten - Die Vision der Virtuellen Region Nordwest zur IT-Umsetzung der EU-DLR". Die Virtuelle Region Nordwest ist ein informeller Zusammenschluss von Kommunen, Gemeinden und Städten in Niedersachsen und Bremen. Gemeinsam möchte man E-Government Kooperationen untereinander entwickeln und fördern, so auch die Umsetzung der EU-DLR.
Dr. Stephan Klein erklärte in seinem Beitrag: "Wir zeigen hier, wie eine technische Lösung für die anspruchsvollen Ziele der Dienstleistungsrichtlinie aussehen könnte. Jetzt sind Politik, Verwaltung und Kammern gefragt, um die gesetzlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen festzulegen. Wie immer diese auch aussehen mögen - unsere Lösungen stehen bereit."