Während der beiden Kongresstage wurde in mehreren Podiumsdiskussionen und Interviews deutlich, wie wichtig vor allem Konsolidierung, intelligente Vernetzung von Systemen, der Einsatz von Basisdiensten und Webservices ist.
Registerlandschaft in Deutschland
„Nach der Wahl ist vor dem neuen Regierungsprogramm“, lautetete der Titel der Podiumsrunde, die mit den Gästen Bundes-CIO Klaus Vitt, Franz-Reinhard Habbel (DStGB), dem ehemaligen Staatssekretär und Sachsen-CIO Prof. Dr. Wilfried Bernhardt sowie Malte Spitz (Netzpolitiker B90/Die Grünen) relativ schnell auf das diesjährige Gutachten des Normenkontrollrates zu sprechen kam. Das Gutachten mit dem Titel „Mehr Leistung für Bürger und Unternehmen: Verwaltung digitalisieren. Register modernisieren.“ berge enorme Potenziale, wobei die Vernetzung der über 200 vorhandenen Register in Deutschland dringend angegangen werden müsse. Bei den im Gutachten genannten Einsparpotenzialen von jährlich 8 Milliarden €/p.a. für Verwaltung, Bürger und Unternehmen bei einmaligen Investitionen von geschätzt 2,5 Milliarden €/p.a. wäre der Aufwand nach noch nicht einmal einem halben Jahr amortisiert. Da stellt sich in der Tat die Frage: was spricht dagegen? Prof. Dr. Wilfried Bernhardt und Franz-Reinhard Habbel plädierten nicht nur an diesem Punkt in der regen Diskussion dafür, „man solle einfach mal machen“. Auch Klaus Vitt sieht die Modernisierung der Registerlandschaft als wichtigen Punkt. Dabei gehe es nicht um die Register an sich, sondern eben um die intelligente Vernetzung. Die technischen Voraussetzungen, diese Vernetzung vorzunehmen, sind vorhanden, wie z.B. die OSCI-/XTA-Infrastrukturen.
Von IT-Konsolidierung bis hin zum Behördenpostfach
Die IT-Konsolidierung des Bundes, das E-Rechnungsprojekt des IT-Planungsrates, neue Herausforderungen rund um die eIDAS-Verordnung sowie im E-Justice-Bereich und die EU-Datenschutz-Grundverordnung waren weitere Themen, die im Rahmen der Veranstaltung diskutiert und besprochen wurden. Die Entwicklungen rund um elektronische Identitäten und Servicekonten spielten dabei eine genauso wichtige Rolle wie Signaturen/Siegel & Co. Parallel zu den Podiumsrunden informierten Governikus-Partner über gemeinsame Best-Practice-Ansätze und Lösungen sowohl in der Begleitausstellung als auch in Vorträgen.
In Open Space-Workshops standen Governikus-Experten für die Themenwünsche der Teilnehmer/innen zur Verfügung. Vor allem das Thema „besonderes Behördenpostfach“, das gemäß aktueller Gesetzeslage im elektronischen Rechtsverkehr ab 1.1.2018 zum Tragen kommt, beschäftigt derzeit viele Verwaltungsmitarbeiter. In einem 1 ½-stündigen Workshop wurden Fragen beantwortet und Möglichkeiten zur Umsetzung auf Basis vorhandener Komponenten, beispielsweise aus den Anwendungen des IT-Planungsrates Governikus und Governikus MultiMessenger, aufgezeigt. Auch Informationen rund um den Portalverbund sowie die Notwendigkeit zur Serviceorientierung standen bei den Workshops im Mittelpunkt.
Als Aussteller und Sponsoren waren die Governikus-Partner Administration Intelligence, Bechtle, bol Systemhaus, Ceyoniq, codia Software, Computacenter, Deutsche Post, Fabasoft, Form-Solutions, inoovo, Kodak alaris, Lava, Materna, Microsoft, NetApp, Optimal Systems, PDV-Systeme, Red Hat, rubicon, sitepark, Software AG und WMD Group auf der Governikus Jahrestagung vertreten. Die Partner präsentierten ihre Lösungen in Kombination mit Governikus-Komponenten.
„Wir freuen uns, dass es uns gelungen ist, derart viele Teilnehmer/innen und Partner zusammenzubringen. Nur gemeinsam ist es möglich, die anstehenden Herausforderungen zu bewältigen“, so Dr. Stephan Klein, Geschäftsführer der Governikus GmbH & Co. KG.
Präsentationen, Impressionen und ein Video zur Governikus Jahrestagung 2017 sind unter www.jahrestagung.governikus.de verfügbar.