- Vektorisieren von gescannten Zeichnungen
Die Zielsetzung, Daten gescannter Zeichnungen und Pläne CAD-Systemen zugänglich zu machen, kann durch Vektorisieren der gescannten Daten erreicht werden. Vorhandene Daten, die über das Scannen von Plänen und Zeichnungen zur Verfügung stehen, sind eine wertvolle Ressource zur Wartung von Produkten, von Bestandserhaltung- und Verbesserung im Gebäudebereich, zur Entwicklung neuer Pläne und Produkte.
Wir wollen einige grundsätzliche Bemerkungen voranstellen:
Es gibt oft die Erwartung, durch Vektorisieren mit einer Software als Endergebnis eine CAD-Datei zu erhalten. Das Ergebnis einer Vektorisierung ist zwar in ein CAD-System wie AutoCAD, Microstation u.a. einlesbar. Eine CAD-Datei aber ist exakt, sie ist strukturiert. Diese Anforderungen kann ein Vektorisierungsergebnis aber nur in den seltensten Fällen erfüllen. Zumindest nicht ohne Nachbearbeitungsaufwand.
Zudem hängen Ergebnisse und Verwendbarkeit stark von der Qualität des Scans und der Art der Zeichnung ab.
Automatisches Vektorisieren
Die Vektorisierung muss durch sorgfältiges Setzen verschiedener Parameter vorbereitet werden. Das bedeutet, das der Anwender die gescannte Zeichnung vorher analysieren, "lesen" muss, um die richtigen Werte einzusetzen.
So kann er Linien verschiedener Breite auf verschiedene Layer separieren. Er kann entscheiden, ob eine Schriftinterpretation sinnvoll ist, oder dies angesichts unleserlicher Handschriftlicher Einträge kein gutes Ergebnis bringt. Die integrierte OCR, die z.b. RxSpotlight PRO bereitstellt, kann auf spezifische Schriften "trainiert" werden. Es können Linien, Polylinien, Kreise, Bögen, Punkte, Schraffuren usw. erkannt werden. Weiterhin auch Linientypen usw.
Mit dem Symbolaustausch können Rasterobjekte gegen exakt gezeichnete Vektorobjekte ausgetauscht werden. Es ist auch möglich, unregelmäßige Linien begradigen zu lassen.
Mit verschiedenen Nachbearbeitungsroutinen werden z.B. Polylinien zusammengefasst, wo das sinnvoll ist.
So können z.b. bei Plänen, wenn sie in ausreichender Qualität gescannt sind, durchaus gute, verwendbare Ergebnisse erzielt werden. Sind einmal korrekte Parameter entwickelt worden, können diese in einer Vorlagendatei gespeichert und für eine Verarbeitung im Batchbetrieb genutzt werden.
Viele Möglichkeiten liegen auch in Werkzeugen, eine Zeichnung durch diverse Tools auf die Vektorisierung vorzubereiten. Säubern von Schmutzpartikeln, Ausrichten, Entzerren sind solche Werkzeuge, die dem Anwender zur Verfügung stehen. Je besser die Vorbereitung, desto besser die Vektorisierungsergebnisse.
Interaktives Vektorisieren
Die andere Methode des Vektorisierens ist die "interaktive", auch "Tracing" oder "Linienverfolgung" genannt. Durch Anpicken von Rasterobjekten (Kreise, Polylinien u.a.) werden diese zu Vektoren konvertiert und können sofort mit einem Objekteigenschaftenfenster (in RxSpotlight "Inspektorfenster" genannt" überprüft und geändert werden. Dabei können Vektoren gezielt gewonnen werden, jederzeit auch mit Zusatzinformationen wie neuer Bemaßung versehen werden.
Fazit
Anwendungen wie RxSpotlight PRO von Rasterex stellen dem Anwender ein umfangreiches Instrumentarium zum Vektorisieren zur Verfügung, sowohl im automatischen als auch im interaktiven Verfahren.
Egal mit welcher Methode gearbeitet wird: ein gewisser Arbeitsaufwand ist notwendig, um verwendbare Vektoren aus einer Rasterzeichnung zu gewinnen. In vielen Fällen können Stunden an Arbeit und Zeit eingespart werden. Es gibt aber auch durchaus Fälle, wo eine Neuzeichnung schneller und sinnvoller ist.
Software kann nur klar definierte Daten sinnvoll bearbeiten. Oft erschließen sich Interpretationen von Zeichnungsinhalten nicht aus dem, was noch erkennbar ist, sondern bei schlechten Vorlagen nur noch aus logischen Schlüssen aus dem Zusammenhang verschiedener Faktoren. Die Zukunft der Vektorisierungsprogramme liegt darin, solche bisher "menschlichen" Sichtweisen und Interpretationsmethoden in Software einfließen zu lassen. Das heißt aber auch, diese Anwendungen mit spezifischem Fachwissen zu "hinterfüttern".
Der Einsatz einer Vektorisierungssoftware sollte genau geplant, ausgetestet und bewertet wird. Dabei bedarf es in den meisten Fällen fachkundiger Beratung, um alle Aspekte zu umfassend zu bewerten
Schneller Änderungsdienst
Vielfach sollen in einer Scanndatei nur kleine Änderungen vorgenommen werden, ein neuer Rahmen oder Schriftfeld eingesetzt werden. Diese kann mit einem leistungsfähigen Hybrideditor aber auch direkt in der Rasterzeichnung vorgenommen werden. Längst lassen sich mit solchen Editoren Rasterobjekte wie Vektorobjekte im CAD-System auswählen, ändern, verschieben, kopieren, löschen usw.
Testen Sie RxSpotlight PRO.