In den ersten beiden Netzwerktreffen wurde die Basis für die gemeinsame Arbeit im Bereich „nachhaltige Beschaffung“ geschaffen. Konkrete Ansatzmöglichkeiten und Mindestkriterien wurden für zukünftige Ausschreibungen definiert und mit allen verantwortlichen Abteilungen in den einzelnen Rathäusern abgestimmt. Nachhaltigkeit kann nicht nur von einer Person in der Verwaltung gemanagt werden, sondern alle müssen an einem Strang ziehen. Deshalb wird bei jedem Netzwerkteilnehmer die Einbindung einer nachhaltigen Beschaffung in den Verwaltungsalltag von Experten vorgestellt, diskutiert und nach individuellen Anforderungen verabschiedet. Für jede Kommune wird ein Fahrplan erstellt, den es gilt, schrittweise umzusetzen. „Alle Teilnehmer sind sehr motiviert, Verwaltungsabläufe und Maßnahmen auf den Prüfstand zu stellen“ zieht der Moderator des Netzwerks Timo Kubenke, Consultant bei der Green Navigation GmbH, ein erstes Zwischenfazit. „Der offene und konstruktive Austausch innerhalb des Netzwerks hat sich für alle Teilnehmer als sehr wertvoll erwiesen. Unsere Berater Jeannette Jäger und Prof. Aron Teermann sorgen mit ihrem fachlichen Input und konstruktiven Hilfestellungen dafür, dass Fragen schnell auf den Punkt gebracht werden und in die Praxis transferiert werden.“
Im Dezember fanden die ersten Workshops zum Themenschwerpunkt nachhaltige Beschaffung mit den jeweiligen Projektteams der Stadt Recklinghausen und dem Kreis statt. „Es ist interessant zu sehen, dass nahezu alle Netzwerkpartner*innen vor den gleichen oder ähnlichen Herausforderungen stehen: Klimaschutz und Nachhaltigkeit“ zieht Frau Erdogrul, Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik der Stadt Recklinghausen, eine erste Bilanz. „Das Netzwerk bietet viel Raum für Intervision mit Partner*innen und ermöglicht durch die professionelle Begleitung individuelle Hilfestellung zur strukturellen Umsetzung einer nachhaltigen Beschaffung in der Stadtverwaltung.“
Weitere 5 Netzwerktreffen stehen in diesem Jahr an. Dabei wird nun auch verstärkt das nachhaltige Bauen im Fokus stehen. In den einzelnen Kommunen werden Bauvorhaben im Bestand und Neubauprojekte unter die Lupe genommen. Unterstützt von Experten werden praxisorientierte Leitlinien zur Umsetzung einer nachhaltigen Bauweise entwickelt. Außerdem haben sich die Teilnehmer vorgenommen, ein Bewertungsraster (Scoring board) zu definieren, mit dem zukünftig Bau- und Sanierungsprojekte im Sinne der Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit bewertet werden sollen. Selbstverständlich werden geplante oder anstehende gesetzliche Vorgaben, z.B. hinsichtlich Wärmepumpen, Solarausbau, etc. berücksichtigt.