Seit gut drei Jahrzehnten, so heißt es in der Begründung des DVV weiter, spiele und verkörpere Gottschalk als Entertainer "in einzigartiger Form eine unverwechselbare Rolle". Mit seiner "immer wieder verblüffenden und frischen Mischung aus Fröhlichkeit, Schlagfertigkeit, Unbefangenheit und intelligentem Witz" schaffe er es, "Menschen mit ganz unterschiedlichen Hintergründen und aus verschiedenen Generationen zusammenzubringen und blendend zu unterhalten". Zu seinen Qualitäten gehörten auch eine spürbare Zuwendung zu seinen Gästen und zum Publikum, eine hohe Präsenz und die "Fähigkeit, mit neuen Konstellationen die Spannung zu halten".
An anderer Stelle der Begründung heißt es, das Verbindende in Gottschalks Unterhaltungskunst ergebe sich nicht aus dem Unverbindlichen, sondern "aus einer klar konturierten Mixtur, zu der Neugier ebenso gehört wie Zuwendung", und bei der "Respekt, Interesse und Fairness ebenso ihren Platz haben wie Frechheit, Plauderzauber und pure Lust am kostümschillernden Rollenspiel". Seine menschliche und professionelle "Grundausstattung" mit der "unverbrüchlichen Kombination von hoher Präsenz, witziger Geistesgegenwart und unübertrefflicher Schlagfertigkeit" ließen ihn "auch Ausnahmesituationen mit einer Souveränität meistern, die selbst jene anerkannt haben, welche der Bühne der großen Unterhaltung ferner stehen". Dass die ZDF-Show "Wetten, dass.. ?" schon so lange funktioniere, sei ohne Thomas Gottschalk nicht denkbar.
Die Besondere Ehrung im Rahmen des Grimme-Preises wird vom Stifter dieser Fernsehauszeichnung, dem Deutschen VolkshochschulVerband, verliehen. Sie wird laut Statut Persönlichkeiten zugesprochen, die sich in herausragender Weise um das Fernsehen verdient gemacht haben. Zu den Preisträgern der letzten Jahre gehörten Elke Heidenreich, Iris Berben, Klaus Doldinger und Alexander Kluge.
Der Verbandsdirektor des DVV, Ulrich Aengenvoort, hob bei der Bekanntgabe der Besonderen Ehrung besonders die sozialen Kompetenzen Gottschalks hervor. Es verdiene "höchste Anerkennung, wie Gottschalk sich den Menschen zuwendet und sie nicht, wie in anderen Unterhaltungsbereichen leider oft zu finden, vorführt". Gottschalk zeichne sich damit aus, dass er sich "nicht auf Kosten anderer profiliert". Diese wichtige Eigenschaft zeige sich in seinem ganzen, nun weit mehr als drei Jahrzehnte umfassenden Lebenswerk. Der tragische Unfall bei "Wetten, dass..?" im letzten Dezember habe die bereits vorher auf den Weg gebrachte Entscheidung des DVV für die Auszeichnung Gottschalks nicht beeinflusst.
Der Direktor des Grimme-Instituts, Uwe Kammann, sieht in der Entscheidung des DVV einen "sehr erfreulichen Beleg dafür, dass die besonderen Qualitäten in der oft als Genre unterschätzten Unterhaltung sehr wohl erkannt, anerkannt und herausgehoben werden können". Mit der Besonderen Ehrung für Gottschalk werde ein weiterer "ganz Großer" der Unterhaltung mit diesem besonders hoch angesiedelten Preis ausgezeichnet, so wie bereits vorher Hans-Joachim Kulenkampff (1985), Dieter Hildebrandt (2004) und Hape Kerkeling (2007).
Der Preis wird Thomas Gottschalk im Rahmen der Verleihungsfeier der 47. Grimme-Preises überreicht. Sie findet am 1. April 2011 im Theater der Stadt Marl statt.