Um hierzu neue Lösungen zu finden, startet das erste gemeinsame Forschungsprojekt von Grünbeck und dem Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW). Dazu der Projektleiter beim DVGW Dr. Uwe Müller: "Die Ausführung der Versuchsanlage zeigt die ganze Ingenieur-Kompetenz der Firma Grünbeck." Mit der DVGW-AVRO-Anlage wird erforscht, wie elektrochemische Verfahren in großtechnischen Wasseraufbereitungsanlagen chemische Substanzen ersetzen können, um die Bildung von Deckschichten auf Membranoberflächen zu vermeiden. Damit gäbe es eine umweltfreundliche und wirtschaftliche Alternative zu bisher üblichen Verfahren. Jetzt testet Grünbeck bei dem Forschungsprojekt Möglichkeiten und Grenzen des Verfahrens. Wie kann es besonders wirksam angewendet werden, wie können die Wasserversorger und die Umwelt profitieren?
Umweltfreundliches Verfahren
Taucht man tiefer in die Materie ein, lässt sich das Projekt wie folgt erklären. In der Trinkwasseraufbereitung werden immer häufiger Membrananlagen eingesetzt. Damit schwer lösliche Salze auf der Membran keine unerwünschten Deckschichten (Scaling) bilden, wird bisher meist ein Antiscalant wie Phosphonsäure oder Polyacrylsäure gezielt zudosiert. Die Säuren sollen zukünftig möglichst nicht mehr in die Umwelt gelangen und deshalb befasst sich die Forschung mit dem umweltfreundlichen AVROVerfahren von Grünbeck. Dieses basiert darauf, dass mittels geringer elektrischer Spannung "Impfkristalle" gebildet werden. Ein rein physikalischer Vorgang mit natürlichen Bestandteilen des Wassers. Die Kristalle verhindern Ablagerungen auf der Membranoberfläche. Das AVRO-Verfahren von Grünbeck wurde bisher bei kleinen Anlagen in der Industrie erfolgreich eingesetzt.
In einem zweijährigen Forschungsprojekt, gemeinsam mit dem DVGW, wird das patentierte Verfahren in einer ersten Phase weiter optimiert; dies erfolgt am Standort in Höchstädt/Donau. In einer zweiten Phase erfolgt dann der Nachweis der Praxistauglichkeit für große Leistungen bei einem vom DVGW ausgewählten Wasserversorger.