Die Deutsche Börse hatte sich schon frühzeitig auf eine Zunahme des algorithmischen Handels eingestellt. Neben Maßnahmen zur Beschleunigung der Reaktionszeit des Xetra-Systems und einer kontinuierlichen Erhöhung des Systemdurchsatzes werden seit 2004 Rabatte auf automatisch generierte Orders gewährt. Deren Volumenanteil auf Xetra liegt aktuell bei rund 45 Prozent. Der Aktienhandel ist aber auch über diese Orders hinaus deutlich preissensitiver geworden, wie die in Europa vermehrt zum Einsatz kommenden transaktionskostenoptimierenden Orderleitsysteme (Smart Order Router) belegen.
"Mit dem neuen Preismodell zielen wir auf sämtliche preissensitiven Orders in den auf Xetra handelbaren Wertpapieren. Damit schaffen wir die Basis für weiteres Wachstum", sagte Frank Gerstenschläger, Vorstand für das Xetra-Segment (Kassamarkt) der Deutsche Börse AG.
Für dem Handel nachgelagerte Verrechnungsprozesse (Clearing) wird das bestehende ATP-Rabattmodell ebenfalls ab 2. November 2009 auf alle Xetra-Orders erweitert. Aufgrund der stark gesunkenen durchschnittlichen Ordergröße auf Xetra von €30.000 im 3. Quartal 2008 auf aktuell €19.000 wird zudem bereits ab 1. Juli 2009 das fixe Clearing-Transaktionsentgelt auf €0,09 pro Xetra-Order halbiert. Von dieser Maßnahme geht ein positiver Effekt auf die im computerunterstützten Handel besonders häufig generierten kleinteiligen Orders aus. Clearing-Kunden erhalten insgesamt Transaktionskostenvorteile von im Durchschnitt 28 Prozent auf Basis der diesjährigen Volumina.
Aufgrund der mit dem neuen Preismodell verbundenen Stimulation der Handelsaktivität erwartet die Deutsche Börse einen neutralen Effekt auf den gesamten Kassamarktumsatz.