Einführung in ein SIEM-System
Ein modernes Security Information and Event Management (SIEM)-System ist ein unverzichtbares Werkzeug, um die Sicherheitslage eines Unternehmens umfassend zu überwachen und Bedrohungen frühzeitig zu erkennen. SIEM-Systeme sammeln, analysieren und speichern Log-Daten aus unterschiedlichen Quellen innerhalb der IT-Infrastruktur und erlauben so eine ganzheitliche Überwachung und Verwaltung der Sicherheitslage. Sie vereinen Sicherheitsinformationsmanagement (SIM) und Sicherheitsereignismanagement (SEM) in einem leistungsstarken Ansatz für die Sicherheitsüberwachung und -verwaltung.
Die zentrale Rolle von Log-Dateien
Jedes Gerät in einem IT-System – ob PC, Smartphone oder Netzwerkgerät – erstellt kontinuierlich digitale Aufzeichnungen seiner Aktivitäten, sogenannte Log-Daten. Diese automatisch generierten Daten enthalten wertvolle Informationen, wie z. B.:
- Wer hat sich wann und wo eingeloggt?
- Welche Befehle wurden ausgeführt?
- Welche Systemfehler traten auf?
- Wie reagierten verschiedene Systemkomponenten auf bestimmte Anforderungen?
Die Implementierung der Log-Datensammlung
Ein solides Sicherheitssystem stützt sich maßgeblich auf eine effektive Sammlung und Analyse von Log-Daten. SIEM-Systeme übernehmen diese Aufgabe häufig durch spezialisierte Software-Agenten, die auf verschiedenen Geräten im Netzwerk installiert werden. Diese Agenten sammeln automatisch relevante Log-Daten und leiten sie an die zentrale SIEM-Plattform weiter.
Vorteile der Verwendung von SIEM-Agenten:
- Automatisierte Datenerfassung: Die Agenten erfassen automatisch Log-Daten von Endgeräten, Servern und Netzwerkgeräten, ohne dass eine manuelle Intervention erforderlich ist.
- Erweiterte Sicherheitsanalyse: Die Agenten führen erste Sicherheitsbewertungen durch, die Sicherheitskonfigurationsbewertungen (Security Configuration Assessments, SCA) genannt werden, und überprüfen die Sicherheitseinstellungen der Geräte anhand bewährter Standards.
Integration in das SIEM-System
Die zentrale Überwachung der Log-Daten in einem SIEM-System schafft eine ganzheitliche Sicht auf die Sicherheitslage des Unternehmens. Sicherheitsverantwortliche erhalten damit die Möglichkeit, Bedrohungen effektiv zu erkennen und Maßnahmen zentral zu koordinieren.
Praxisbeispiele zur Anwendung von Log-Daten
Beispiel 1: Erkennung von Insider-Bedrohungen
- Situation: Ein Finanzunternehmen stellte außerhalb der regulären Arbeitszeiten ungewöhnlich hohe Datenzugriffe durch einen Mitarbeiter fest.
- Lösung: Die Sicherheitsplattform identifizierte die verdächtigen Aktivitäten und alarmierte das Sicherheitsteam.
- Ergebnis: Das Team entdeckte, dass der Mitarbeiter versuchte, sensible Kundendaten zu extrahieren. Dank der Plattform konnte der Datenabfluss rechtzeitig gestoppt und rechtliche Schritte eingeleitet werden.
- Situation: Ein Produktionsunternehmen wurde Ziel eines Ransomware-Angriffs, und die Sicherheitssoftware der Endgeräte konnte den Angriff nicht direkt stoppen.
- Lösung: Die Plattform erkannte ungewöhnliche Verschlüsselungsaktivitäten und löste Alarme aus, die das IT-Team zur schnellen Isolierung der betroffenen Systeme veranlassten.
- Ergebnis: Der Angriff wurde gestoppt, und die Ausbreitung der Ransomware konnte eingedämmt werden, wodurch der Betrieb nur minimal beeinträchtigt wurde.
- Situation: Ein Gesundheitsdienstleister suchte eine Lösung zur Einhaltung strenger Datenschutzrichtlinien zum Schutz sensibler Patientendaten.
- Lösung: Die Sicherheitsplattform überwachte den Zugriff auf Patientendaten und stellte sicher, dass alle Vorgaben eingehalten wurden.
- Ergebnis: Die Lösung erleichterte die Compliance und reduzierte das Risiko von Datenschutzverletzungen.
Log-Daten sind das Rückgrat einer funktionierenden Cybersicherheitsstrategie. Sie ermöglichen es Unternehmen, ungewöhnliche Aktivitäten frühzeitig zu erkennen und auf Bedrohungen schnell zu reagieren. In einem SIEM-System werden die Log-Daten zentral gesammelt, analysiert und bieten eine umfassende Sicht auf die Sicherheitslage des gesamten Netzwerks. Für KMUs, die unter die NIS2-Richtlinie fallen, sind Lösungen wie SIEM eine wertvolle Investition in die Sicherheitsstabilität und -resilienz.
Im nächsten Artikel dieser Serie wird auf die Entscheidungsfindung und Auswahl eines SIEM-Systems für KMUs eingegangen, um den Anforderungen der NIS2-Richtlinie effizient gerecht zu werden. Weitergehende Fragen beantwortet Ihnen die GSG GmbH unter der Email-Adresse ml@gsg-edv.de gerne.
Über die GSG Global Service Group GmbH
Die GSG Global Service Group GmbH ist ein seit über zwei Jahrzehnten etablierter IT-Dienstleister im Rhein-Main-Gebiet und unterstützt KMUs beim Aufbau einer robusten IT-Sicherheitsinfrastruktur. Seit 2021 bietet das Unternehmen mit IT-Security.de ein umfassendes Online-Portal für Cybersicherheit, Datenschutz und Digitalisierung an. Als NIS2-Beauftragter hilft die GSG KMUs, gesetzliche Sicherheitsanforderungen effizient umzusetzen und langfristige Sicherheitsstrategien zu etablieren.