Wenn es darum geht, Kräfte entlang mehrerer Vektorachsen zu messen, womöglich gleichzeitig, kommen sogenannte Mehrkomponentenaufnehmer zum Einsatz. Aktuelle Anwendungsbeispiele für diese hochpräzisen Sensoren finden sich in der Luft- und Raumfahrt, in der Windenergie-Technik oder auf Prüfständen für Fahrzeuge.
Damit die Präzision jederzeit gewährleistet ist, müssen Mehrkomponentenaufnehmer in regelmäßigen Intervallen kalibriert werden – eine Dienstleistung, die ebenfalls zum umfassenden Portfolio von GTM gehört. 2005 haben „die Gelben“, wie das Unternehmen aus dem südhessischen Bickenbach auch genannt wird, das erste eigenentwickelte Messverfahren und die erste Messeinrichtungen für MKA ins Serviceangebot aufgenommen. Mittlerweile ist ein weiteres, genaueres Messverfahren hinzugekommen, sowie ganz neu eine zweite Messeinrichtung. Erst kürzlich, im April 2022, hat die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) die zur Anwendung kommenden Messverfahren und Einrichtungen von GTM erneut akkreditiert.
Die verwendeten Messverfahren zur Kalibrierung von Mehrkomponentenaufnehmern sind komplex. Bereits beim bisher etablierten und bewährten Verfahren, das nach wie vor zum Service-Angebot von GTM zählt, werden je nach Anwendung bei der Kalibrierung bis zu drei der verschiedenen Vektorachsen (x, y, z) nacheinander gemessen, zudem erfolgt die Bedienung der Messeinrichtung von Hand. Ein zeitaufwändiges Verfahren, das GTM mit der neu entwickelten MKA-Messeinrichtung von Grund auf neu gedacht hat. Mit ihr ist es jetzt möglich, Kräfte und Momente in allen Vektorachsen gleichzeitig zu messen, noch dazu vollständig automatisiert. Ebenfalls besonders: Die Schwerkraft kann dabei in allen Achsen gut nachgebildet werden.
Für Kunden von GTM, die vom großen Know-how „der Gelben“ profitieren und das Angebot der Kalibrierdienstleistungen nutzen, bedeutet das vor allem einen enormen Zeitvorteil, da die zu kalibrierenden Mehrkomponentenaufnehmer wieder schneller im Einsatz sind als bisher. Auch sind die mit dem neueren Verfahren gewonnenen Daten aussagekräftiger, ihr Informationsgehalt über das Verhalten des kalibrierten Gegenstands ist wesentlich höher. Nicht zuletzt liegt die relative Messunsicherheit der neuen Messeinrichtung wegweisend bei nur 0,1 % im Vergleich zur vorhandenen Messeinrichtung von 0,5 %.
Einige Branchen haben den Stellenwert der Mehrkomponentenmesstechnik bereits erkannt, sie wird über die nächsten Jahre weiter und stark an Bedeutung gewinnen. Mit der neuen MKA-Messeinrichtung hat GTM eine Technologie weiterentwickelt, mit der das Unternehmen seine führende Position im Bereich der Metrologie deutlich ausbauen dürfte – und von diesem Vorsprung werden auch Kunden und Partner von GTM spürbar profitieren.