Wie wirkt sich die ISO 50003:2014 auf Zertifizierungen nach ISO 50001:2011 aus?
Seit 14. Oktober 2017 greift im Rahmen der Akkreditierung für Energiemanagementsysteme (EnMS) nach ISO 50001 die neue Akkreditierungsnorm ISO 50003. Sie regelt die Anforderungen an Zertifizierungsgesellschaften, die EnMS auditieren. Die Anforderungen der ISO 50003 beeinflussen jedoch indirekt auch die zertifizierten Unternehmen, insbesondere die Ermittlung der Auditdauer und die Nachweisführung zur fortlaufenden Leistungsverbesserung.
Für das Berechnen der Auditdauer wird z.B. zukünftig neben den bisherigen Angaben zum jährlichen Energieverbrauch und der Anzahl der Energie - träger zusätzlich die Anzahl der wesentlichen Energieeinsätze verlangt (z.B. Energieerzeugung, Wärmeerzeugung, verkettete Produktionslinien, Einzelanlagen etc.). Neu ist auch, dass das sog. „EnMS - wirksame Personal“ und nicht wie bisher die Gesamtmitarbeiterzahl für das Ermitteln der Audittage ausschlaggebend ist. Die Änderungen in der Auditzeitenberechnung können sich also bzgl. der Auditdauer auf Zertifizierungs - und Rezertifizierungsverfahren auswirken.
Welche Fristen sind zu beachten?
Deadline für das Umstellen auf die neuen Regelungen war für alle akkreditierten Zertifizierungstellen der 14. Oktober 2017. Die neuen Regelungen betreffen demnach alle Erst - und Re - Zertifizierungen, bei denen das Zertifikat ab Oktober 2017 ausgestellt wird. Überwachungsaudits sind NICHT betroffen (Schutz von Bestandsverträgen). Nach „altem DAkkS - Verfahren“ konnten noch bis spätestens Mitte September 2017 Zertifizierungsaudits durchgeführt werden, Die Regelungen nach ISO 50003 greifen in diesen Fällen erst zur Re - Zertifizierung 2020.
Nachweisführung, Kennzahlen und Messung
Das kostenlos verfügbare White Paper "ISO 50001 im Kontext der ISO 50000er-Familie" liefert ausführliche Informationen dazu, wie die Nachweisführung durch zertifizierte Unternehmen erbracht werden muss, um den Ansprüchen des Auditors zu genügen.
Zentral dabei sind Energiekennzahlen und Einflussfaktoren, die Aufschluss über wichtige Entwicklungen liefern. Neben der erfolgreichen ISO 50001-Zertifizierung ermöglicht die fachgerechte Umsetzung der neuen Leitfäden der ISO 50000er-Reihe (ISO 50006, ISO 50015, ISO 50047) nicht zuletzt auch die konsequente Minimierung unnötiger Energieverbräuche und damit verbundener Kosten.
Einen soliden Einstieg in die Thematik bietet der kompakte eLearning-Kurs "Die neuen Normen der ISO 50000er-Reihe - verständlich erklärt" der GUTcert Akademie. Zur Vertiefung eignen sich im Anschluss die Präsenzseminare der Expertenreihe: Neben "Energiekennzahlen und Einflussfaktoren nach ISO 50006, ISO 50047 und ISO 50015" sowie "Messung und Verifizierung nach ISO 50015" stellt auch das jährliche GUTcert Exzellenznetzwerk Energiemanagement eine optimale Gelegenheit zur Auffrischung der Fachkenntnisse und zur Vertiefung des beruflichen Netzwerks statt.
Gap-Audits zeigen Nachholbedarf
Um mögliche Differenzen des Ist-Standes Ihrer Organisation zu den ergänzenden Forderungen der ISO 50003 zu ermitteln, bietet die GUTcert optionale Audits zur Konformitätsprüfung an. Mit den im GAP-Audit gewonnenen Erkenntnissen wird Ihnen der Weg zu einer erfolgreichen Zertifizierung geebnet.
Bei Fragen zum GAP-Audit wenden Sie sich gerne an Frau Sindy Prommnitz, Tel.: +49 30 2332021-45.
Fragen zum Thema ISO 50003 beantwortet Ihnen gerne Herr Jochen Buser, Tel.: +49 30 2332021-61.