Die effiziente Dämmung von Dach und Außenwänden ist genauso wichtig wie die technische Aufrüstung. Welches Wärmedämmverbundsystem (WDVS) passt aber optimal zum jeweiligen Gebäude, soll es z. B. mit Holzfaser-Dämmplatten und vorgehängter, hinterlüfteter Fassade umgesetzt werden?
Was sind die Vor- und Nachteile? Was ist schnell und ökonomisch umsetzbar? Was müssen Eigentümer, Planer und Umsetzer beachten? Und welche Förderungen sind möglich? Gemeinsam mit den Holzbau-Navigatoren im Holzbau Fachhandel können Eigentümer, Planer und Baubetrieb diese Fragen sicher beantworten.
Eine gute Hilfe sind konkrete Projektbeschreibungen, die das Lösungskonzept veranschaulichen. So bei diesem WDVS bei einem Einfamilienhaus in Tapfheim: Hohe Heizkosten und Feuchtigkeit in den Räumen machten einer Familie im bayrischen Tapfheim zu schaffen. Auf der Suche nach einer zeitgemäßen, effektiven Dämmung für ihr Haus entschied sie sich für ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS) mit Holzfaser-Dämmplatten von STEICO.
Häuser aus den 50er Jahren weisen zumeist eine eher sparsame und einfache Bauweise auf. Die Wände sind häufig schweres Mauerwerk mit schlechtem Wärmeschutz, eine durchgehende Wärmedämmung gehörte damals noch nicht zum Baustandard. Im Winter kann sich an den kalten Wänden Luftfeuchtigkeit niederschlagen. Neben einem erhöhten Schimmelrisiko liegen auch die Heizkosten um ein Vielfaches über heute erreichbaren Werten.
Mit einer nachträglichen Dämmung gelang es den Eigentümern, ihr Haus energieeffizient zu machen, viel Geld zu sparen und das Raumklima wesentlich zu verbessern. Vorgabe war, dass die Dämmung effizient, langlebig und robust ist und die Umwelt nicht belastet. Als Alternative zu konventionellen Materialien, die oft auf Rohölerzeugnissen basieren, fiel die Wahl auf die Holzfaser-Dämmplatte STEICOprotect.
Auf der Wandaußenseite reduziert die Holzfaser-Dämmung die Gefahr von Algenbildung. Die hohe Rohdichte macht die Holzfaser zu einem sehr guten Wärmespeicher. In der Übergangszeit nimmt die Dämmung die Wärme des Tages auf, puffert diese und gibt sie erst verzögert in den Nachtstunden wieder ab. Die Fassade kühlt so langsamer ab als die Umgebungsluft. Die Kondensation von Luftfeuchtigkeit auf dem Putz wird dadurch deutlich reduziert und die Fassade bleibt trockener. Das lässt Algen und Moose keine Chance. Und Holzfaser ist diffusionsoffen: Dringt Feuchtigkeit in die Dämmschicht ein, kann sie ungehindert wieder nach außen hin abtrocknen.
Die Dämmplatten sind gegenüber empfindlichen Dämmstoffen stabil und druckfest: Wird im Alltag mechanisch auf die Fassade eingewirkt, treten viel weniger Schäden in der schützenden Putzschicht auf. Einem Fahrradlenker halten sie leicht stand, auch Spechte haben keine Freude. Leichte Lasten wie Briefkästen oder Wandleuchten lassen sich mit Holzschrauben befestigen.
Nach rund zwei Wochen war das Haus in Tapfheim neu gedämmt, verputzt und gestrichen. Das Haus strahlt nicht nur optisch in neuem Glanz, sondern überzeugt auch mit einem neuen Raumklima. Die Wohnräume sind behaglich, die Wände bleiben trocken und strahlen Wärme ab. Die Heizkostenabrechnungen fallen nun deutlich niedriger aus, das belegt auch der U-Wert des „neuen“ Hauses nach der Sanierung von nur mehr 0,203 W/m2K. Der Wärmedurchgang durch die Außenwand sank um 80 %!
Für die Fassadengestaltung wählte die Familie ein mineralisches Putzsystem, da es bauphysikalisch optimal zum Holzfaser-Dämmstoff passt. Wie die Dämmung ist der Putz diffusionsoffen, so bleibt das WDVS dauerhaft feuchteregulierend. Als Finish kam ein klassisch weißer Fassadenanstrich.
Technische Unterstützung zum Thema „Nachhaltiges WDVS“ finden Architekten und Betriebe in den Konstruktionshilfen ab Seite 102 (Fassade WDVS) und ab Seite 374 (Holzrahmenbau WDVS).
Hier gibt es Informationen zur Holzhausbau-Initiative 2024 sowie die Downloads der Online-Medien „Konstruktionshilfen”, „Holzhausbau-Journal“ und „Praxiswissen Brettsperrholz“: www.holzbau-fachhandel.de