Damit die digitale Transformation gelingt, ist ein fundamentaler Wandel der bisherigen Unternehmenskultur unerlässlich. Für Mitarbeiter und Führungskräfte wird die Digitalkompetenz neben ihrem Fachwissen immer mehr zum entscheidenden Erfolgsfaktor. Das erfordert nicht nur umfangreiche Schulungsmaßnahmen, sondern auch einen Bewusstseinswandel. Zudem ist es sinnvoll, sich über Neueinstellungen das entsprechende Know-how ins Haus zu holen.
Mit den richtigen Persönlichkeiten an Bord durchstarten
Den meisten Unternehmen steht dieser Wandel noch bevor und nicht wenige unterschätzen deren Tragweite. Die größte Herausforderung ist, dass sich digitale Prozesse nur selten flexibel und einfach auf das traditionelle Geschäft und die bestehenden Strukturen übertragen lassen. Entsprechend hoch ist der Druck, die klassischen Geschäftsmodelle auch kritisch zu hinterfragen und der neuen Zeit anzupassen. „Das kann nur mit Expertise von außen gelingen. Wir haben für unterschiedliche Unternehmen Experten mit Digitalkompetenz gefunden, die den Wandel begleitet haben. Viele unserer Kunden haben rechtzeitig die richtigen Persönlichkeiten an Bord geholt um durchzustarten und sich nicht von der digitalen Welle überschwemmen zu lassen“, erklärt Martin Krill.
„Enterprise Architects“ und „Digital Agents“
Wer noch ganz am Anfang der digitalen Transformation steht, ist gut beraten, sogenannte „Enterprise Architects“ und „Digital Agents“ als IT-Experten an Bord zu holen, um die Prozesse zu initiieren, zu begleiten sowie die Belegschaft möglichst gut mit einzubeziehen. Eine wichtige Schlüsselfunktion sollte dabei ein Chief Digital Officer einnehmen, der als Digital Leader auf Geschäftsführungsebene den Wandel im Unternehmen verantwortet und mit Verve vorantreibt.
Fundamentaler Wandel der Unternehmenskultur erforderlich
Damit sich die Chancen der Digitalisierung auch entfalten können, ist ein grundlegender Wandel der Unternehmenskultur erforderlich. Statt starrer Hierarchien sind Agilität und flexible Strukturen gefragt, bei denen ein Arbeiten in autonomen Teams im Mittelpunkt steht. Jeder einzelne Mitarbeiter erhält wesentlich mehr Freiheit und Eigenverantwortung als bisher. Gleichzeitig müssen die Führungskräfte mehr Verantwortung an die Mitarbeiter abgeben und ihre Rolle neu definieren: weg vom Entscheider und Weisungsbefugten hin zum Moderator und Motivator. „Manchen Konzernen ist dieser Wandel bereits gelungen. Sie agieren heute schon in Start-up-Strukturen, schaffen Digitaleinheiten und virtuelle Arbeitsplätze“, sagt Martin Krill.
Wer dagegen glaubt, es reicht schon aus, eine neue technische Plattform einfach nur bereitzustellen, ist auf dem Holzweg. Auch technischen Fortschritt, der nur als Spielerei angesehen wird, akzeptieren die Mitarbeiter nicht. „Neue Programme können zwar durch Trainings erklärt werden, doch in den Köpfen und im Arbeitsalltag verändert sich erst etwas, wenn es einen konkreten Bedarf dafür gibt und ein erkennbarer Nutzen entsteht. Wenn etwa Abteilungen plötzlich an virtuellen Arbeitsplätzen zusammenarbeiten können, dann erkennen die Mitarbeiter die konkreten Vorteile der digitalen Vernetzung“, so Martin Krill.
Digitalkompetenz: Neue Anforderungen an Führungskräfte
Die Digitalisierung stellt insbesondere auch neue Anforderungen an Führungskräfte – egal, in welchem Bereich sie eingesetzt werden. Bisher konnten sie mit klassischen Skills wie Durchsetzungsfähigkeit, Empathie, Komplexitätsmanagement und fachlichem Know-how punkten. Heute kommt bei Neueinstellungen noch eine weitere wichtige Komponente hinzu: die Digitalkompetenz. Schließlich müssen Manager die strategische Neuausrichtung eines Unternehmens auch in ihrem jeweiligen Geschäftsbereich umsetzen. Sobald die digitale Transformation auf der Agenda steht, müssen sie diese in ihrem Segment implementieren, die Mitarbeiter dabei führen und für das Thema begeistern.
„Ohne Digitalkompetenz ist dies kaum realisierbar“, sagt der Geschäftsführer der Hager Unternehmensberatung. Ist das Know-how bisher nicht im Unternehmen vorhanden, müssen die Lücken bei Fach- und Führungskräften durch Fortbildungen und Trainings geschlossen werden. Und auch bei Neueinstellungen wird die Zusatzqualifikation Digitalkompetenz immer mehr zum Schlüsselfaktor.
Unterschiede bei Konzernen und Mittelstand
Die Digitalisierung macht auch vor der Unternehmensgröße nicht halt und wird sowohl von Konzernen, als auch vom Mittelstand oder von Start-ups eingesetzt. Natürlich gibt es Unterschiede bei der Umsetzung. Mittelständische Unternehmen haben den Vorteil, dass sie die nötigen Prozesse meist agiler umsetzen können, als Konzerne. Allerdings haben sie oft nicht das entsprechende Budget, um sich auf digitale Experimente einzulassen. Dagegen haben Konzerne eine bessere Finanzdecke, sind aufgrund ihrer Strukturen jedoch meist viel schwerfälliger bei der Umsetzung. „Aber am Ende ist es sowohl für Mittelständler als auch für Konzerne zwingend erforderlich, ihre Geschäftsmodelle auf Digitalisierung zu trimmen“, sagt Martin Krill.
Fazit:
Dem Trend zur Digitalisierung kann sich künftig kein Unternehmen, Mitarbeiter oder Manager mehr entziehen. Sicher hängen die Möglichkeiten und Risiken stark von den industriespezifischen Besonderheiten ab. So muss sich ein Finanzinstitut ganz anderen Herausforderungen stellen als ein Maschinenbauer oder Einzelhändler. Doch unterm Strich wird jeder früher oder später davon betroffen sein. Deswegen spielt auch beim Recruiting von Fach- und Führungskräften die Digitalkompetenz als Auswahlkriterium eine immer wichtigere Rolle