Gründung und Aufbau des Unternehmens
Multicar hat seinen Ursprung in dem 1920 von Ingenieur Arthur Ade gegründetem Unternehmen „ADE-Werke, Waltershausen”, in dem landwirtschaftliche Geräte, Fahrzeuganhänger und Anhängersicherheitskupplungen produziert wurden. Nach dem 2. Weltkrieg begann 1946 der Neuaufbau des Unternehmens. Dabei wurde anfänglich die ursprüngliche Produktionspalette beibehalten. Ab 1956 produzierte man Diesel-betriebene Nutzfahrzeuge der Kompaktklasse, die bereits seit 1959 den Namen Multicar in die Welt tragen.
Der Weg zum heutigen Produktprogramm
Über die verschiedenen Modellreihen der kompakten Geräteträger und Transporter wurden Leistung, Ausstattung und Komfort ständig verbessert. Der 1978 erstmals vorgestellte M 25 verkaufte sich bis 1990 über 100.000mal. Bei einem Exportanteil von insgesamt 78 Prozent gingen bereits rund 8 Prozent nach Westeuropa, 70 Prozent nach Osteuropa, vorwiegend nach Polen sowie in die ehemaligen Länder Sowjetunion und ?SSR.
Die Zeit nach der Wiedervereinigung
Schnell und umfassend nutzte das Unternehmen die sich bietenden Chancen, in Zusammenarbeit mit der westlichen Automobilindustrie einen beträchtlichen Entwicklungsschub zu organisieren. Bereits zur Hannover-Messe 1991 konnte ein Fahrzeug mit VW-Motor, Hydraulikaggregat von Mannesmann-Rexroth und Grammer-Sitzen vorgestellt werden.
Frühzeitige Privatisierung
Im November 1991 wurde die Multicar Spezialfahrzeuge GmbH im Rahmen eines Management-Buy-Out privatisiert. Gemeinsam mit der Deutschen Beteiligungsgesellschaft übernahmen die beiden Geschäftsführer Walter Botschatzki und Manfred Windus das Unternehmen.
Multicar unter dem Dach der Hako-Gruppe
1998 kaufte die Hako-Gruppe die Multicar-Anteile von der Deutschen Beteiligungsgesellschaft und wurde somit Hauptgesellschafter von Multicar. Die Multicar Spezialfahrzeuge GmbH wurde in der Hako-Gruppe als selbstverantwortliche Unternehmenseinheit geführt und baute ihre führende Marktposition zum Kompetenzzentrum für Spezialfahrzeuge und kompakte Geräteträger in Europa aus.
Verschmelzung der Hako-Werke und der Multicar Spezialfahrzeuge
Zwei Unternehmen der Hako-Gruppe, die Hako-Werke und die Multicar Spezialfahrzeuge GmbH, verschmolzen 2005 zu einer Gesellschaft, in der Multicar ein eigenes Geschäftsfeld darstellt. Multicar firmiert seither unter dem Namen Multicar, Zweigwerk der Hako-Werke GmbH. Die Intensität ihrer Zusammenarbeit in den Bereichen Entwicklung, Einkauf und Vertrieb wurde durch diesen Schritt weiter erhöht und die langfristige Wettbewerbsfähigkeit in einem hart umkämpften Markt gestärkt.
Beschäftigte und Vertriebspartner
Die Hako-Gruppe beschäftigt heute weltweit 2020 Mitarbeiter. Im Multicar Zweigwerk sind gegenwärtig rund 160 Mitarbeiter und über 20 Auszubildende angestellt. 22 Multicar-Leistungszentren, rund 50 Regionalhändler und über 130 werkgeschulte Servicepartner in Deutschland sowie ein umfangreiches internationales Vertriebs- und Servicenetz stellen die ständige Einsatzbereitschaft sicher.
Kontinuität und Entwicklung
In den Jahren seit der Privatisierung wurden die Stärken des Unternehmens konsequent ausgebaut. Im Mittelpunkt stand und steht auch heute noch die Befriedigung der Kundenwünsche auf hohem Serien-Fertigungsniveau. So wurde bereits 1992, nach nur zweijähriger Entwicklungszeit der neue M 26 auf den Markt gebracht. Diesem in jeder Hinsicht wettbewerbsfähigen Produkt folgten im Rahmen der gleichnamigen Baureihe Fahrzeuge mit leistungsfähigeren Motoren sowie alternative Antriebskonzepte, wie 1996 der hydrostatische Fahrantrieb.
Seit 1998 setzt das Unternehmen auf Diversifikation. TREMO und UX100 zogen in die Produktionshallen ein. 2001 schließlich erblickt der FUMO das Licht der Welt. Das völlig neuartige Fahrzeugkonzept bietet seitdem höchste Funktionalität und Mobilität. Ende 2010 wurde die erfolgreiche Geschichte der M-Reihe mit dem neuen M 27 fortgeschrieben und die TREMO-Baureihe durch einen Schmalspur-Transporter, den TREMO T, ergänzt.
Produktprogramm
Die innovativen Multicar Geräteträger und Transporter laufen heute in drei Baureihen mit umweltfreundlichen Euro 5-Motoren vom Band:
- Multicar M 27
Hohe Transportleistung, gepaart mit starker Geräteträgerleistung zu einem attraktiven Preis-/Leistungsverhältnis. Als Nachfolger der legendären M-Reihe setzt der neue Multicar M 27 Maßstäbe.
- Multicar FUMO
Moderne und universelle Geräteträger mit Transporterfunktion, die höchsten Anforderungen gerecht werden. Optional auch mit Hydrostat oder Doppelkabine.
- Multicar TREMO
Schmalspur-Geräteträger und auch -Transporter mit hoher Leistung. Besonders wendig durch optionale Allradlenkung der Geräteträger.
Mensch und Umwelt im Fokus
Die Ausrichtung auf die Wünsche und Bedürfnisse seiner Kunden war seit jeher ein wichtiger Baustein der Multicar-Philosophie. So war das Unternehmen bereits 2004 einer der ersten Nutzfahrzeughersteller, der seine Fahrzeuge mit Euro 4-Motoren ausrüstete. Seit 2009 fährt die Multicar-Flotte konsequent mit Euro 5. Ein neues Anlagen- und Lackierkonzept am Standort Waltershausen bietet außerdem seit 2008 neben einem hohen Korrosionsschutz auf Automobilstandard besten Umwelt- und Arbeitsschutz.