„Die Öffnungsperspektive für die Friseure zum 1. März ist ein wichtiger Schritt für dieses schwer gebeutelte Gewerk. Diese Perspektive muss nun schnellstens auf rechtssichere Füße gestellt werden, damit den Betrieben die Unsicherheit genommen wird.
Für zahlreiche andere Handwerksbetriebe ist die Lockdownverlängerung jedoch weiterhin eine schwere Belastung und droht, viele von ihnen in die Knie zu zwingen. Die gestern gestartete Überbrückungshilfe III ist nur eine wirkliche Hilfe, wenn die Zahlungen schnell fließen. Eine verzögerte Auszahlung wie bei der November- und Dezemberhilfe darf sich nicht wiederholen. Zusätzlich wäre die bisher nicht umgesetzte Ausweitung der Verlustverrechnung auf mehrere Jahre eine echte Hilfe. Damit könnten zielgenau die Betriebe begünstigt werden, die vor Corona ein funktionierendes Geschäft hatten und unverschuldet in die Krise gestürzt wurden.
Dass weiterhin eine verbindliche Öffnungsstrategie fehlt, ist sehr bedauerlich. Die allermeisten unserer Betriebe bleiben weiterhin im Unklaren, wann sie wieder voll durchstarten können. Das wirkt sich deutlich negativ auf die Geschäftserwartungen für die nächsten Monate aus, wie unsere Konjunkturumfrage erst kürzlich gezeigt hat. Hier helfen vor allem verlässliche Rahmenbedingungen.
Im Bildungsbereich sollte die Landesregierung zudem den Berufsschulen die gleiche Aufmerksamkeit wie den allgemein bildenden Schulen widmen. Auch in den beruflichen Schulen konnten in den vergangenen Monaten viele Unterrichtsinhalte nur eingeschränkt bis gar nicht vermittelt werden. Hier besteht also ebenso Handlungsbedarf wie bei den allgemein bildenden Schulen – die verlorene Zeit kann fast nicht mehr aufgeholt werden.“