„Die Ausbildung war für mich mit die beste Zeit bisher.“ Diese Aussage eines Handwerksgesellen und Bundessiegers spricht für sich. Für die „Woche der Ausbildung“ hat sich Manuel Söhner bereit erklärt, über diese Zeit und seine Erfahrungen zu berichten. Die Grundlagen für seine erfolgreiche Ausbildung legte er bereits davor: Sein freiwilliges soziales Jahr hatte ihn „gut auf das Leben vorbereitet“. Er lernte viel über den Umgang mit Menschen und erlangte so einen hohen Grad an sozialer Kompetenz.
Während der Ausbildung und speziell in der Anfangszeit auf dem „Bau“ lernte Manuel Söhner aber auch, mit einer „gewissen Leichtigkeit – unbeschwert und dabei doch sachlich“ mit auftretenden Problemen umzugehen. „Das erleichtert das Leben erheblich! Ich hatte allerdings auch sehr großes Glück mit meinem Ausbildungsbetrieb. Mir wurde von Anfang an sehr viel Vertrauen geschenkt.“ Bereits sehr früh wurde ihm – in für Azubis angemessenem Rahmen – ermöglicht, selbstständig zu arbeiten. „Die Kollegen waren mehr Freunde, nahmen sich Zeit und halfen, wo sie konnten“. Auch über seinen Chef hat er nur Gutes zu berichten. Mit dessen Unterstützung konnte er jederzeit rechnen. Ein Ausbildungsverhältnis wie aus dem Bilderbuch also.
Auch wenn kurz vor den Prüfungen dann doch die „Leichtigkeit des Lernens“ einer gewissen Anspannung wich – denn nun musste ja das Erlernte unter Beweis gestellt werden –, meisterte Söhner diese Herausforderung mit Bravour.
Mit seinen sehr guten Leistungen in der Ausbildung qualifizierte sich der Fliesenleger für die Teilnahme am Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks 2018, aus dem er Ende letzten Jahres als Bundessieger in seinem Handwerk hervorging. Antrieb hierfür war sein Ehrgeiz, noch besser zu werden: „Ich wollte es mir selbst beweisen. Außerdem war ich zugegebenermaßen sehr euphorisch, nachdem ich den Innungssieg errungen hatte.“
Ein Ziel hatte Manuel Söhner von dem Moment an, als er sich – nach zahlreichen Praktika – endgültig für den Beruf des Fliesenlegers entschieden hatte: den Meister zu machen. Und das relativ zeitnah, da seiner Ansicht nach direkt im Anschluss an die Ausbildung die Lernbereitschaft noch hoch ist und somit das Lernen leichter fällt. Dank seines Bundessieges, der mit einer Begabtenförderung verbunden ist, sind die Kosten für die Meisterschule abgedeckt – ein Argument, dass ihn in seiner Entscheidung noch bestärkt hat.
Es ist also beschlossene Sache: Ab 2020 wird Manuel Söhner die Meisterschule besuchen. „Die Anträge habe ich kürzlich bekommen und werde diese in nächster Zeit ausfüllen.“ Mit dem Meister in der Tasche wird er die Möglichkeit haben, seinen Wunsch, mehr Verantwortung zu übernehmen, in die Tat umzusetzen. „Als Meister darf man neue verantwortungsvolle Bereiche kennen lernen und ausüben, wie zum Beispiel Kundengespräche führen, Baustellenplanungen ausführen und vieles mehr“.
Besonders gern betont er immer wieder, wie stolz er darauf ist Fliesenleger zu sein, weil er den Eindruck hat, dass sein Handwerk immer mehr an Ansehen verliert.
Söhner denkt aber auch bereits noch weiter in die Zukunft: Schließlich ist der Meistertitel die Zugangsvoraussetzung für ein späteres Studium. Sich auch diese Option offenzuhalten, ist ihm sehr wichtig.