Diese Möglichkeit ist derzeit umso wichtiger, da in der gesamten deutsch-französisch-schweizerischen Grenzregion rund 100.000 Grenzgänger und -pendler von weitergehenden Einschränkungen direkt betroffen wären. So dient das Angebot der Vorsorge, insbesondere falls die Grenzgebiete zu Hochrisiko- oder Virusvariantengebieten erklärt werden sollten, wie dies beispielsweise beim Département Moselle an der Grenze zum Saarland bereits der Fall ist.
In einem am 10. März unterzeichneten Memorandum of Understanding verpflichten sich die Partner aus IHK-Organisation, Handwerk und Südwestmetall zu aktiver Unterstützung. Sei es bei der Sensibilisierung für Testungen oder im Fall der Kammern im Dreiländereck bei der Bereitstellung entsprechender Testkontingente. Diese werden für Betriebe mit beschäftigten Grenzpendlerinnen und -pendlern, insbesondere KMU mit Sitz in Baden-Württemberg, auf Anmeldung kostenfrei zur Abholung bereitgestellt. Insgesamt 300.000 PoC- (Point-of-Care) Antigen-Schnelltests aus der Notreserve des Landes, die zur Testung durch geschultes Personal freigegeben sind, sollen so übergangsweise bis voraussichtlich Ende März dazu beitragen, den Verkehr von und nach Baden-Württemberg, Frankreich und die Schweiz sicherzustellen. Dabei gilt das „Windhund-Prinzip“ und Tests werden so lange ausgegeben, wie es der Vorrat ermöglicht. Die maximale Stückzahlabgabe ist jedoch begrenzt.
Mitgliedsbetriebe der Kammer können ab Donnerstagabend Testkits bestellen
Mitgliedsbetriebe der Handwerkskammer Freiburg, die Grenzpendler beschäftigen und in denen für die Testung medizinisch geschultes Personal vorhanden ist, können ab Donnerstagabend Testkits für Beschäftigte über ein einfaches Online-Formular unter www.hwk-freiburg.de/schnelltest bestellen. Eine Abholung der bestellten Tests ist dann ab Montag an den jeweiligen Standorten der Gewerbe Akademie in Offenburg, Freiburg und Schopfheim möglich. „Wir haben in kürzester Zeit ein einfaches, funktionelles und voll digitales System auf die Beine gestellt, um unseren Betrieben schnell und bürokratiearm zu helfen“, erläutert Kammerpräsident Johannes Ullrich. „Alles was man braucht ist die eigene Betriebsnummer."
Virtuelle Sachkunde-Schulungen für Testdurchführung
Da die Tests nur von medizinisch geschultem Personal durchgeführt werden dürfen, bietet die Kammer parallel Web-Seminare an, bei denen Beschäftigte der Betriebe eine Sachkunde im Umgang mit den Schnelltests erhalten können. Der erste virtuelle Schulungstermin steht bereits am Donnerstag, 11. März um 19.30 Uhr an. Informationen zu diesem und weiteren Terminen finden interessierte Unternehmen unter www.hwk-freiburg.de/schnelltest.
Ein Weiterverkauf der Tests ist nicht erlaubt. Die Tests sind nur zur Verwendung bei Grenzgängern gedacht. Pro Person, die zur Arbeit über die Grenze pendelt, sind höchstens 6 kostenlose Tests (jeweils zwei Tests in den nächsten drei Wochen) bestellbar.
Kammerpräsident Johannes Ullrich: „Für unsere Handwerksbetriebe in den Grenzregionen ist es entscheidend, dass ihre Grenzpendler zuverlässig weiterarbeiten können. Dafür sind in der aktuellen Pandemie-Lage Testungen ein wichtiges Mittel, um mehr Sicherheit für Mitarbeiter und Kunden zu erreichen. Die Handwerkskammer Freiburg hat bereits im ersten Lockdown und bei der Abwicklung der Soforthilfen gezeigt, dass sie handlungsfähig ist. Selbstverständlich beteiligt sie sich daher auch an der Organisation und Verteilung der Schnelltests an die Betriebe.“
Partner dieser Aktion sind die Landesregierung Baden-Württemberg, der Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertag e. V., der Baden-Württembergische Handwerkstag e. V., Südwestmetall, die grenznahen Industrie- und Handelskammern Bodensee-Oberschwaben, Hochrhein-Bodensee, Karlsruhe, Schwarzwald-Baar-Heuberg und Südlicher Oberrhein sowie die Handwerkskammern Freiburg, Karlsruhe, Konstanz und Ulm.