Bei der feierlichen Preisverleihung in der Meckelhalle der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau nahmen alle Preisträger ihre Auszeichnung auf der Bühne entgegen. Über den Titel „Handwerksunternehmen des Jahres 2018“ durften sich die Erich Schillinger GmbH aus Oberwolfach, die Billharz Energiesysteme GmbH aus Gutach i. Br., die Märtin GmbH aus Freiburg sowie Metzgerei und Partyservice Hug aus Steinen freuen. Ein Sonderpreis für Integration ging an Nshwan Khabbazi Kälteanlagenbau aus Riegel.
Der Oberwolfacher Bürgermeister Matthias Bauernfeind, der Bürgermeister der Gemeinde Gutach i.Br. Urban Singler, der 1. Bürgermeister der Stadt Freiburg Ulrich von Kirchbach, der Bürgermeister der Gemeinde Steinen Gunther Braun und der Riegeler Bürgermeister Daniel Kietz hielten die Laudatio für den jeweiligen Preisträger aus ihrer Gemeinde.
Die Preisträger:
Aus dem Bezirk der Kreishandwerkerschaft Ortenau:
Die Firma Erich Schillinger GmbH ist ein Fenster- und Fassadenausbaubetrieb. 1911 gegründet, wird sie heute in der 3. Generation erfolgreich geführt. Spezialisiert hat sich die Erich Schillinger GmbH auf die Planung, Produktion und Montage von hochwertigen Holz- und Holz/Aluminium- Fenstern, Haustüren, Wintergärten und Fassaden. Eine besondere und in der Branche fast einmalige Innovation ist die vollautomatische Einzelholzbeschichtung der Fensterteile. Dies bietet Vorteile für die Qualität, schützt die Gesundheit und schont die Umwelt.
Seit 2007 wurde auf Initiative des Unternehmens die „Schwarzwälder Weißtanne“ als wertvolle regionale Holzart wieder bekannt gemacht. Diese Holzart macht bei der Erich Schillinger GmbH heute einen Anteil von 60 Prozent der verarbeiteten Hölzer aus.
Gelebter Umweltschutz zeigt sich bei der Erich Schillinger GmbH auch in der eigenen Wärmeerzeugung aus Holzresten sowie dem der „Bürgersolar Wolfach" als Fläche für deren PV-Anlage zur Verfügung gestellten Firmendach.
Auch im sozialen Bereich ist die Erich Schillinger GmbH auf vielfältige Weise aktiv. Schülern werden aktiv Praktika, Schüler-Azubi-Projekte und Hilfen bei der Berufsorientierung angeboten.
Aus dem Bezirk der Kreishandwerkerschaft Emmendingen:
Die Billharz Energiesysteme GmbH bietet als Fachfirma die Planung und Montage von Energieverteilsystemen, den Bau von Schaltanlagen und Trafostationen sowie moderne Gebäudesystemtechnik an. Geschäftsführer Heinz Billharz engagiert sich regelmäßig für die Berufsorientierung und bei Schülerpraktika.
Durch den Aufbau des Geschäftsfeldes der innovativen Einblastechnik für Glasfaserleitungen konnte Billharz mehr und mehr große Kunden gewinnen. Dies korrespondiert mit der seit einigen Jahren durchgeführten Intensivierung der LWL-Technik (LWL = Lichtwellenleiter, in der Praxis Glasfaser).
Das Engagement des Unternehmers für die Elektromobilität, das Eintreten für Qualität und Nachhaltigkeit sowie seine regionale Verankerung runden das Bild ab.
Die Billharz Energiesysteme GmbH ist ein Handwerksunternehmen, das mit seinen Dienstleistungen überregional gefragt ist und sich in verschiedenen Tätigkeitsbereichen auf dem Stand fortschrittlicher Technik bewegt.
Aus dem Bezirk der Kreishandwerkerschaft Freiburg – Breisgau-Hochschwarzwald – Markgräflerland:
Die BMW-Autohaus Märtin GmbH ist an drei Standorten in der Region vertreten und hat mit dem Neubau ihres Gebäudes in Freiburg einige besondere Akzente gesetzt. Das neue Gebäude bietet einen separaten Werkstattbereich, in dem unter der Marke Mobireha Fahrzeuge für bewegungseingeschränkte Personen umgebaut werden. Hinzu kommt das Angebot von Carsharing mit zwei Fahrzeugen (über die Firmen-Website buchbar) in Kooperation mit Stadtmobil Südbaden. Beim Neubau des Autohauses wurden nicht nur eine PV-Anlage und eine Fernwärmeversorgung verwirklicht, sondern auch bewusst die Mitarbeiter in die Ausgestaltung der neuen Arbeitsplätze/-räume mit einbezogen. Das neue Autohaus bietet mit seiner Ausgestaltung auch einen guten Rahmen für spezielle Aktivitäten. So werden dort Erlebnis-, Ausbildungs- und Innovationstage organisiert, die nicht zuletzt auch der Nachwuchswerbung dienen.
Zur Fachkräftesicherung werden auch sonst vielfältige Aktivitäten ergriffen. So finden jährlich etwa 50 Schülerpraktika an den drei Standorten statt. Allen Azubis werden nach der Ausbildung Übernahmeangebote vorgelegt.
Vielfältige Aktionen mit caritativen Organisationen (z.B. Lebenshilfe Breisach, Herzklopfen e.V.) sowie Sponsoring mit Fahrzeugen bei verschiedenen Einrichtungen (z.B. Mundenhof Freiburg) runden das Bild ab.
Aus dem Bezirk der Kreishandwerkerschaft Lörrach:
Metzgerei & Partyservice Hug ist ein regional und lokal verwurzeltes Unternehmen, das bereits in 3. Generation geführt wird. Neben der eigenen Produktion und dem Verkauf verfügt Hug über eine eigene Event-Location und ein Tagesrestaurant, in denen das gesamte Dienstleistungssortiment angeboten werden kann. Auch die Lieferung an die Schulmensa des Meret Oppenheim Schulzentrums in Steinen und der internationale Vertrieb der Produkte bilden weitere Standbeine des Unternehmens. Genauso breit wie das Dienstleistungsangebot ist auch die Produktpalette des Unternehmens. Ganz bewusst verzichtet man auf Spezialisierung, ohne dabei Abstriche beim handwerklich traditionellen Herstellungsverfahren zu machen. So ist die Metzgerei Hug ein ausgezeichnetes Beispiel dafür, wie Tradition und Moderne im Handwerk zusammenkommen. Inhaber Karl-Friedrich Hug engagiert sich zudem als Kommunalpolitiker sowie in mehreren Vereinen und ist so über die Grenzen Steinens hinaus bekannt geworden.
Preisträger Sonderpreis für Integration:
Nshwan Khabazzi Kälteanlagenbau
Die Betriebsgründung erfolgte im Jahr 2010 mit der Anerkennung des irakischen Masterabschlusses und einer erteilten Sondergenehmigung. Nshwan Khabazzi und seine Frau Mlouk bauten das Unternehmen gemeinsam auf. 2016 erwarb Khabazzi die Ausbilderberechtigung, um u.a. geflüchteten Menschen eine Chance zu bieten. Heute zählt das Unternehmen vier Mitarbeiter. Derzeit wird eine neue Betriebsstätte in Endingen errichtet. Das Unternehmen hat sich multikulturell aufgestellt – sowohl was die Mitarbeiter, als auch das eigene Betätigungsfeld angeht.
Die Mitarbeiter partizipieren am Wachstum des Betriebes. Für zwei junge Mitarbeiterfamilien (Geflüchtete) wurde ein Mehrfamilienhaus erworben und renoviert. Die jungen Familien können dort günstig wohnen.
In der Zukunft möchte sich die Familie Khabazzi weiter erfolgreich am Markt behaupten und neue Arbeitsplätze schaffen. Deutschland ist für sie zur Heimat geworden, was sie auch mit dem Erwerb der deutschen Staatsbürgerschaft unterstrichen haben.