Die Projektpartner führen damit eine in den letzten Jahren auf Initiative der Stadt erfolgreich aufgebaute Netzwerkarbeit weiter fort. "In Freiburg haben wir ein vorbildlich funktionierendes Netzwerk aufgebaut, das die Übergänge zwischen schulischer und betrieblicher Bildung für viele vereinfacht", so Sozialbürgermeister Ulrich von Kirchbach. "Wir geben uns aber nicht damit zufrieden, dass die Jugendarbeitslosigkeit in Freiburg seit Jahren sehr niedrig ist. Gleiche Chancen für alle sind unser Ziel - auch wenn es sich in Einzelfällen schwierig gestaltet."
Das im Juli gestartete Projekt hat Modellcharakter und arbeitet mit einer kleinen Gruppe von zehn Teilnehmer/-innen. "So können wir in überschaubarem Rahmen wichtige Erfahrungen sammeln und das Angebot noch besser an die Bedürfnisse der Teilnehmer/-innen anpassen", erläutert Johannes Ullrich, Präsident der Handwerkskammer Freiburg. Das Projekt biete den Projektteilnehmern eine reale Zukunftsperspektive und der regionalen Wirtschaft die benötigten Nachwuchskräfte.
Die Projektpartner arbeiten dabei eng zusammen: Die Fallmanager der Jugendagentur übergeben die Infrage kommenden Teilnehmer/-innen in einem persönlichen Gespräch an die Projektmitarbeiter/-innen. Diese haben zum Ziel, die jungen Menschen in eine duale Ausbildung zu bringen - eine durchaus betreuungsintensive Aufgabe. "Das Projekt bedeutet viel Arbeit. Es ist uns aber ein Anliegen, diese Chance auf eine Ausbildung anzubieten. Wir können es uns nicht leisten, das Potenzial dieser jungen Menschen nicht zu nutzen. Jeder ist uns wichtig", macht Ullrich klar.
Den oftmals schon längere Zeit beim JobCenter gemeldeten Teilnehmer/-innen fehlt es teilweise an sozialen Grundlagen. Deshalb setzt das Projekt auch hier an und transportiert in einer ersten Modulphase auch soziale Kompetenzen. Daneben findet in dieser ersten Phase auch eine Kompetenzfeststellung statt. Daran schließt sich eine Praktikumsphase in einem Betrieb an, während der die Teilnehmer/-innen weiterhin betreut werden. Nach der erfolgreichen Vermittlung in eine Ausbildung begleiten die Projektmitarbeiter/-innen zudem Azubi und Betrieb im ersten Ausbildungsjahr bzw. in den ersten 10 Monaten.
Aktuell werden im Projekt acht Teilnehmer/-innen betreut. Die Zahlen zeigen, dass nicht jeder im ersten Anlauf erfolgreich in der Ausbildung verbleibt. "Aber keiner, der aus dem Projekt ausscheidet, fällt durchs Raster", macht Christian Ramm, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Freiburg deutlich. Vielmehr werden gemeinsam individuelle schulische oder begleitende Maßnahmen erarbeitet, die die Chancen auf einen geregelten Start in den Beruf weiter steigern.
"Das Projekt bietet eine große Chance für die jungen Menschen, eine langfristige berufliche Perspektive zu erhalten sowie für die Unternehmen ihren Fachkräftebedarf zu decken. Bundesweit soll dies zukünftig durch das vergleichbare Modell der assistierten Ausbildung erreicht werden."