Nach Monaten der finanziell und zeitlich intensiven Bemühungen der Betriebe, ihren Arbeitsalltag coronakonform zu gestalten, wäre es auch in puncto Pandemieeindämmung nicht zielführend, das Handwerk durch erneute Schließungen auszubremsen. „Besonders mit Unterstützung der inzwischen breit verfügbaren Schnelltests haben die Hygienekonzepte der Betriebe das Infektionsrisiko im Handwerk auf ein Minimum reduziert.“, betont Ullrich, „das Einzige, was die „Notbremse“ im Handwerk wirklich bremsen würde, ist der Umsatz.“ Insbesondere die Kosmetiker und Handwerksbetriebe mit Handelsanteil wären von der „Notbremse“ unmittelbar betroffen.
In diesem Zuge fordert die Handwerkskammer Freiburg, dass innovativen Lösungen (Stichwort: Tübinger Modell) eine Chance gegeben wird. Länder und Kommunen sollten die in der Ministerpräsidentenkonferenz beschlossene Möglichkeit, „Modellprojekte zur Untersuchung eines konsequenten Testregimes“ einzusetzen jetzt nutzen. Infektionen vor Ort können am effektivsten durch vor Ort entwickelte und angepasste Konzepte eingedämmt werden, ohne dabei auf pauschale Schließungen zurückgreifen zu müssen.
Dass Schulen vorerst weiterhin geöffnet bleiben sollen, begrüßt die Handwerkskammer Freiburg durchaus, jedoch sollten die Teststrategien zum Schutz von Schülerinnen und Schülern sowie von Lehrkräften dringend ausgebaut werden. Die Gewerbe Akademie mit ihren Standorten in Freiburg, Offenburg und Schopfheim hat ihren Lehrbetrieb im Präsenzunterricht seit dem 22. März wiederaufgenommen. Auszubildende wie auch die Ausbilder werden hierfür zweimal wöchentlich auf eine potenzielle Covid-19-Infektion hin getestet.