Bei der Preisverleihung in Berlin überreichte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung Stefan Müller die Auszeichnung. „Sie zeichnen sich durch Ihr Engagement im Bereich Inklusion aus. Beispielhaft ist, dass Sie Jugendliche mit Autismus, Hör- und Körper- und geistiger Behinderung in den Werkstatttagen vollkommen gleichberechtigt einbinden.“ Der Preis des BOP-Wettbewerbs werde verliehen, um auf die „Gute Praxis“ bei der inklusiven Gestaltung des Berufsorientierungsprogramms (BOP) und den vielfältigen Einsatz für behinderte junge Menschen aufmerksam zu machen.
Bei der Handwerkskammer freut man sich über die Auszeichnung: „Für mich persönlich ist dieser Ansatz eine Herzensangelegenheit, für die Kammer fester Bestandteil der täglichen Arbeit“, erläutert Kammerpräsident Johannes Ullrich. 2015 hat die Kammer daher die Stelle der Inklusionsberaterin geschaffen, die nicht nur die Berufsorientierung im Blick hat, sondern etwa auch Betriebe auch bei der Bereitstellung von Praktikumsplätzen berät.
Mehr zum Projekt:
Im Berufsorientierungs-Projekt „JET – JobErkundungsTage“ durchlaufen Schülerinnen und Schüler innerhalb von zwei Wochen mehrere Werkstätten der Gewerbe Akademie und arbeiten dort unter Anleitung von Ausbildungsmeistern an eigenen Werkstücken. Der inklusive Ansatz, der in das bestehende JET-Konzept integriert wurde, hat auf die Durchführung des Projekts nur minimale Auswirkungen. „Wir machen hier keine anderen JobErkundungsTage“, stellt Heiner Gaß, verantwortlich für JET am Standort Freiburg, klar. „Das Konzept ist dasselbe, die Aufgaben sind dieselben.“ In jeder Gruppe sind Schüler aus verschiedenen Schulen.
Nur die Durchgänge und Wege in den Werkstätten sind etwas breiter. „Hier kann es schon mal enger zugehen, da muss manchmal erst Platz für einen Rollstuhl geschaffen werden“, erläutert Jutta Bauchinger-Rominger, Inklusionsberaterin der Handwerkskammer Freiburg. „Wir haben die Kolleginnen und Kollegen der Gewerbe Akademie im Vorfeld informiert, dass eventuell kurzfristig Anpassungen vorgenommen werden müssen.“
Das Ziel der zweiwöchigen Berufsorientierung ist klar: „Wir wollen gemeinsam mit den Jugendlichen herausfinden, welche Berufe ihnen liegen – aber auch, an welchen Ecken es schwierig wird“, sagt Bauchinger-Rominger. „Und wenn ein Beruf nicht machbar ist, können wir oft Berufe aufzeigen, die ähnlich sind.“ Es lohne sich immer, nach Möglichkeiten zu suchen. Aber auch die Selbsterkenntnis, dass eben etwas auch nicht geht, sei wichtig und gut für die Persönlichkeitsentwicklung.
Weitere Informationen unter:
www.hwk-freiburg.de/inklusion
www.hwk-freiburg.de/jet