Bei der Gremiensitzung standen die aktuellen Rahmenbedingungen der Handwerksbetriebe im Fokus. „Die finanziellen Mehrbelastungen sind so stark, dass viele Betriebe inzwischen mit dem Rücken zur Wand stehen“, berichtete Kammerpräsident Ullrich. „Nicht zuletzt, weil sie bei den bisherigen staatlichen Hilfsprogrammen schlicht durchs Raster gefallen sind und diese gar nicht in Anspruch nehmen können.“ Er machte deutlich, dass die Handwerkskammer Freiburg schon seit vielen Wochen gemeinsam mit den Handwerksverbänden in Bund und Land in stetigem Austausch mit der Politik steht, damit die Handwerksbetriebe in dieser Krise effektiver entlastet werden.
Man habe auch erste Schritte erreicht. „So hat der Bund auf das Drängen des Handwerks hin bei der Gaspreisbremse inzwischen nachgeschärft. Auch die von uns mit Nachdruck geforderte Strompreisbremse ist inzwischen beschlossen und soll Anfang nächsten Jahres in Kraft treten.“ Klar sei aber auch: Die Deckelung der Gas- und Strompreise könne nur ein erster Schritt sein, die Betriebe zu unterstützen. „Da muss seitens der Politik noch wesentlich mehr kommen. Deshalb bleiben wir mit Bund und Land weiterhin im konstruktiven Dialog.“
Nach der Ankündigung der baden-württembergischen Landesregierung, für die Überbrückung der bestehenden Hilfslücke eigene Programme aufzulegen, hofft die Handwerkskammer Freiburg darauf, dass nun ein vom Handwerk lange gefordertes engmaschiges Hilfsnetz auch für kleine und mittlere Betriebe gespannt wird. Ullrich sieht in den Ankündigungen überfällige Schritte in die richtige Richtung. „Diese nun konkret in Aussicht gestellten Hilfen der Landesregierung – gekoppelt an einen konkreten Zeitplan – schließen in einem ersten Schritt die vom Bund zurückgelassenen Lücken im Hilfsnetz.“
Dass insbesondere kleine und mittlere Betriebe in den Fokus der Landesregierung gestellt werden, sieht Ullrich als wichtigen Erfolg. „Die immer wieder vorgebrachten Forderungen der Handwerksorganisationen scheinen gefruchtet zu haben. Für viele Handwerksbetriebe werden die Maßnahmen wichtige und dringend benötigte Entlastungen bieten, bis Gas- und Strompreisbremse tatsächlich greifen.“ Bei den vorgestellten Liquiditätsdarlehen sei die Möglichkeit eines Tilgungszuschusses elementar. „Die wenigsten Betriebe wollen in einer Notlage, die sie selbst nicht verursacht haben, zusätzliche Schulden machen.“