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Handwerkskammer für Oberfranken

Handwerkskammer meldet Fachkräftemangel: 1800 offene Stellen

542 oberfränkische Handwerksunternehmen mit 8500 Beschäftigten befragt

(PresseBox) (Bayreuth, )
Der seit Anfang 2006 verstärkte konjunkturelle Aufschwung im Handwerk hat auch die handwerklichen Arbeitsmärkte belebt, so das Ergebnis einer Repräsentativ- Umfrage der Handwerkskammer zum Fachkräftebedarf im oberfränkischen Handwerk.

Das nachdenkliche Fazit der Umfrage ist, so Handwerkskammer- Hauptgeschäftsführer Horst Eggers: "Das oberfränkische Handwerk hat großen Bedarf an Fachkräften, kann ihn aber nicht decken, offene Stellen bleiben in Oberfranken unbesetzt."

10,5 Prozent der befragten Handwerksbetriebe meldeten zum Ende des dritten Quartals unbesetzte Arbeitsplätze für Fachkräfte. Im Durchschnitt waren es 1,8 offene Stellen je Handwerksbetrieb, bezogen auf Vollzeitarbeitsplätze im Schnitt 1,2 unbesetzte Stellen je Unternehmen.

"Umgerechnet auf ganz Oberfranken sind das 1.800 Vollzeit- Arbeitsplätze, die im Handwerk jetzt offen sind", so Eggers. "Unsere Umfrage kommt zu dem eindeutigen Ergebnis, dass die Handwerksunternehmen vielfach trotz hoher Arbeitslosigkeit keine geeigneten Fachkräfte finden. Jeder dritte Betrieb (33,2 Prozent) gab an, dass er Probleme hatte oder aktuell hat, für die unbesetzten Arbeitsplätze geeignete Fachkräfte zu finden. "Besonders ausgeprägt sind die Besetzungsprobleme dort, wo die gute Konjunktur und bessere Perspektiven auch Schwung in die Beschäftigtenentwicklung gebracht haben. So berichten 41,6 Prozent der Bauhauptbetriebe und 40,6 Prozent der Ausbaubetriebe über Probleme, für offene Stellen geeignete Fachkräfte zu finden. Bei Feinwerkmechanikern sind es gar 73,3 Prozent.

Als Hauptprobleme für die Besetzung offener Stellen werden von den Unternehmen die unzureichende Qualifikation der Bewerber (80,6 Prozent), die mangelnde Eignung (49,4 Prozent) sowie die mangelnde Arbeitsbereitschaft bzw. Einsatzfähigkeit der von den Arbeitsagenturen vermittelten Bewerber (41,4 Prozent) genannt (Mehrfachnennungen waren möglich).

"Neben diesen Haupthemmnissen ist allerdings erschreckend, dass 18,3 Prozent der Betriebe ihre offenen Stellen deshalb nicht besetzen konnten, weil es trotz der hohen Arbeitslosigkeit keine Bewerber auf die Stelle gab", so der Kammer- Hauptgeschäftsführer weiter. "Eine solche Entwicklung dürfen wir uns gerade in Oberfranken nicht leisten. Dabei ist bereits jetzt absehbar, dass sich die aktuelle Problemlage aufgrund der demographischen Entwicklung in der Zukunft noch deutlich verstärken wird. Sinkende Schülerzahlen und ein insgesamt rückläufiges Erwerbspersonenpotential werden den Fachkräftemangel schon in der nahen Zukunft verschärfen und es auch den Betrieben, die nur aufgrund der natürlichen Fluktuation Fachkräfte ersetzen müssen, schwerer machen, geeignetes Personal zu finden. Da müssen wir entgegensteuern."

Wo am meisten Fachkräfte gesucht werden

Aber wie gegensteuern ? Am stärksten ist der Personalbedarf im Bauhauptgewerbe, in den Handwerken für den gewerblichen Bedarf sowie im Ausbaugewerbe. Im Bauhauptgewerbe melden 18,2 Prozent der befragten Betriebe offene Stellen, in den Handwerken für den gewerblichen Bedarf 15,9 Prozent und im Ausbaugewerbe 12,8 Prozent. Das Ausbaugewerbe und die Handwerke für den gewerblichen Bedarf könnten im Durchschnitt sofort 2 Fachkräfte einsetzen, das Baugewerbe immerhin 1,6.

Nach Einzelberufen betrachtet besteht der höchste Fachkräftebedarf bei Gerüstbauern (50 Prozent), Feinwerkmechanikern (44,5 Prozent), Klempnern (33,3 Prozent), Straßenbauern und Dachdeckern (je 30 Prozent) sowie bei Elektrotechnikern (16,7 Prozent) und Installateuren/Heizungsbauern (15,4 Prozent).

Eigeninitiative und Qualifizierung

Was die Betriebe dagegen tun werden ? Immerhin 21 Prozent der befragten Betriebe planen, in den kommenden zwölf Monaten Fachkräfte einzustellen, sofern die momentan gute Auftragslage anhält (17,3 Prozent) oder weil die Geschäftstätigkeit ausgeweitet werden soll (3,7 Prozent). Um den Fachkräftebedarf decken zu können, setzen die Handwerksbetriebe vor allem auf Eigeninitiative und Qualifizierung: 36,7 Prozent der teilnehmenden Betriebe wollen ihre Ausbildungsaktivitäten in der Zukunft verstärken und damit die Fachkräfte von morgen heranziehen, 41,5 Prozent wollen die Weiterbildung der Mitarbeiter verstärken. Nur jeder zehnte Handwerksbetrieb (9,8 Prozent) verlässt sich dagegen bei der Besetzung seiner offenen Stellen auf die Hilfe der Arbeitsagenturen.

Bei der Suche nach Fachkräften setzt das Handwerk zudem auf heimisches Personal. Eine gezielte Anwerbung ausländischer Fachkräfte halten lediglich 3,3 Prozent der teilnehmenden Handwerksbetriebe für sinnvoll, 92,6 Prozent lehnen dies ab. Vor dem Hintergrund der hohen Arbeitslosigkeit in Deutschland und millionenfach ungenutzter Potentiale ist diese Einschätzung der Betriebsinhaber nur verständlich.

Was seitens der Handwerkskammer künftig zu tun ist, skizziert Horst Eggers so: Erstens muss es gelingen, wieder mehr gut qualifizierte junge Menschen auf die guten Perspektiven im Handwerk hinzuweisen. Zweitens werden auch staatlicherseits die Weichen richtig gestellt. "Die vorgesehene, stärkere Praxisorientierung in den Abschlussklassen der Hauptschulen geht genau so in die richtige Richtung wie die Möglichkeit, dass gute Handwerksmeister ab dem Jahr 2007 studieren können."

"Und die dritte Antwort", so Eggers "heißt Qualifikation, Qualifikation und nochmals Qualifikation, auch oder gerade für ältere Arbeitnehmer. Mit unseren Berufsbildungs- und Technologiezentren in Oberfranken sind wir darauf bestens vorbereitet. Die Bereiche, die in der Umfrage die meisten offenen Stellen aufweisen, stellen auch Schulungsschwerpunkte in unseren Berufsbildungs- und Technologiezentren dar. Was uns in diesem Zusammenhang sehr freut, ist der Zuwachs an Meisterschülern im vergangenen Jahr. Diese jungen Menschen haben genau richtig erkannt, was der Arbeitsmarkt heute und künftig fordert".

Über die Möglichkeiten zusätzlicher Qualifikationsmöglichkeiten für Arbeitslose wird die HWK bereits in den nächsten Tagen eine konkrete Konzeption mit den Agenturen für Arbeit abstimmen.
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