Und das erstmals seit Jahren wieder voll belegte Messegelände (übrigens das größte der Welt ) beweist : auch die Hannovermesse profitiert vom allgemeinen Aufschwung. Insgesamt finden vom 16. bis 20. April 13 Technologiemessen parallel statt. Die Schwerpunkte in diesem Jahr neben dem Partnerland Türkei: Automatisierung und optimale Produktion, neue Technologien und Energieeffizienz. Der Trend, so die financial times vom 16. April, geht dabei zu so genannten "kleinen Innovationen " sprich passgenauen. neuen hightech- Anwendungen aus Handwerk und Mittelstand .
Dazu passend, und mitten im internationalen Getümmel dabei: 6 oberfränkische Handwerksunternehmen vom feinsten, die in Hannover neue, auch internationale Geschäftskontakte suchen : Manfred Geiss aus Seßlach ist Weltmarktführer für den Bau von Maschinen zur Thermovakuum- Verformung von Kunststoffen und arbeitet z.B. auch mit dem Sportartikelhersteller NIKE zusammen. Manfred Müssel aus Marktredwitz ist Weltmarktführer für die Herstellung von Werkzeugen für Endlos- Transportbänder, die jeder aus den Kassen von Supermärkten kennt, aber auch als Förderbänder in der Industrie eingesetzt werden. Volker Roßner und Wilhelm Buchta, Fa. ontec aus Naila, planen und installieren weltweit Automatisierungsanlagen für die Industrie. Max Voggenreiter aus Mainleus ist Spezialist für Sondermaschinen mit extremen Anforderungen an Druck und Temperatur, die sogar das Innere von Vulkanausbrüchen simulieren können, und Stefan Kleylein aus Kronach fertigt Teile aus Edelstahl und anderen Hochleistungslegierungen für die Luft- und Raumfahrtindustrie. Und Alfred Büdel,. ofm aus Burgkunstadt hat nicht nur die Messe München, große Versicherungsgebäude oder ganze Flughäfen verkabelt und vernetzt, sondern auch mehrere deutsche Großstädte zur Fußballweltmeisterschaft mit Glasfaser verkabelt. Und hatte am Montag schon die erste konkrete Anfrage aus Ägypten nach einem internetgestützten Gebäudeüberwachungssystem in der Tasche, so ofm- Geschäftsführer Franz Herold. „Auf der Hannovermesse bekommt man einfach internationale Kontakte, so Herold.
Die oberfränkische Handwerksunternehmen stellen erstmals auf der Hannovermesse aus. Auf Vermittlung der Handwerkskammer für Oberfranken beteiligen sie sich an der Sonderpräsentation "grenzenlose Lieferkompetenz" des Zentralverbands des Deutschen Handwerks. Der Messeauftritt wird vom Bundeswirtschaftsministerium als Pilotprojekt gefördert - Ziel: kleine und mittelständische Handwerksunternehmen bei ihren Exportbemühungen zu unterstützen. Oberfranken vom feinsten, so die Handwerkskammer, die den teilnehmenden Unternehmen schon im Jahr 2005 das Prädikat "Weltklasse Oberfranken" verliehen hatte. Damals hatte die Handwerkskammer mehr als 20 oberfränkische Handwerksunternehmen, die international tätig, zum Teil sogar Weltmarktführer sind, zu einem gemeinsamen Messeauftritt auf die Internationale Handwerksmesse München eingeladen.
Und damals, so HWK- Präsident Kurt Seelmann, war seitens der teilnehmenden Firmen auch der Wunsch nach einem gemeinsamen Messeauftritt auf der Hannovermesse entstanden. Gemeinsam deswegen, um das Risiko und die Kosten der Firmen für einen Messeauftritt (Miete, Messestand etc.) möglichst gering zu halten. Außerdem, so Seelmann, „tun sich vor allem kleine und mittelständische Unternehmen eben schon hart, einen derartigen Messeauftritt auch organisatorisch alleine zu stemmen. Sie haben für derartige Projekte keine eigenen Fachabteilungen, und letztendlich bleibt es doch am sowieso schon überlasteten Chef hängen. Deswegen haben sich die Firmen gerne wieder wie auf der IHM an dem gemeinsamen Messeauftritt beteiligt.“
Da beim Zentralverband des Deutschen Handwerks gleichgelagerte Anfragen von Unternehmen eingingen, entschloss man sich zu einem gemeinsamen, übergeordneten Messeauftritt "grenzenlose Zulieferkompetenz". Oberfrankens Handwerks, so Präsident Seelmann, ist dabei über überproportional beteiligt.
Übrigens sind viele oberfränkische Unternehmen international tätig, und jedes Jahr auf den wichtigsten Messen der Welt vertreten. Alleine auf der Hannovermesse präsentieren sich dieses Jahr mehr als 40 Unternehmen aus Oberfranken.