Das Handwerk befindet sich, wie die gesamte Wirtschaft, in einem tiefgreifenden Wandel, so Dr. Heinz Greif vom Heinz- Piest- Institut für Handwerkstechnik der Universität Hannover (HPI), der den Workshop moderierte. Das HPI beschäftigt sich seit 56 Jahren mit der Zukunft des Handwerks und war u.a. maßgeblich an der Erarbeitung der PROGNOS- Studie „Zukunft Handwerk! Der Beitrag des Handwerks im Innovationsprozess beteiligt.
Der technische Fortschritt in der Autotechnik beispielsweise hat direkte Auswirkungen auf die technische Ausstattung, die durchzuführenden Servicetätigkeiten und das Personal in den Autowerkstätten -, Stichwort Kfz- Mechatronik und EDV- Vernetzung. Ähnliche Trends zum technologischen Wandel im Handwerk sind heutzutage in praktisch jedem Handwerksberuf feststellbar. „Ob Elektrotechnik, Heizungstechnik, Solartechnik, neue Materialien oder natürlich Informations- und Kommunikationstechnik: Wir leben in einer Zeit, in der es heute bereits möglich ist, ein maßgeschneidertes Fahrrad innerhalb eines Tages industriell zu fertigen“, so Greif und verwies auf die explodierenden Möglichkeiten der Automation und Robotik.
Auch Megatrends, so Greif, beeinflussen die Märkte des Handwerks wesentlich. Veränderte Essgewohnheiten und neue Technologien etwa haben dazu geführt, dass überall, auch in Tankstellen, ganze Ketten von Backshops mit Kleinbackgeräten aufgebaut worden sind – ein Wachstumsmarkt, von dem das Handwerk allerdings nicht profitieren konnte. Umgekehrt kam der Trend zur Individualisierung dem Handwerk voll zu gute, ebenso wie der gewachsene Markt für Umwelt- und Energietechnik oder der Servicemarkt im Bereich von Instandhaltung und Reparatur. Greif: „In unseren Häusern steckt eben wesentlich mehr Technik als noch vor 20 Jahren. Und genau so ist es mit dem Handwerk.“