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Bilanzpressekonferenz im Kammerbezirk Karlsruhe

Betriebs- und Lehrlingszahlen leicht rückläufig Handwerkskonjunktor stabil auf hohem Niveau

(PresseBox) (Karlsruhe, )
"Das Handwerk in unserem Kammerbezirk, er umfasst die drei Städte Baden-Baden, Karlsruhe und Pforzheim sowie die vier Landkreise Karlsruhe, Calw, Rastatt und den Enzkreis, kann aus konjunktureller Sicht zufrieden auf das Jahr 2014 zurückblicken", so Kammerpräsident Joachim Wohlfeil bei der Bilanzpressekonferenz der Handwerkskammer Karlsruhe.

Der Konjunkturindikator bewegte sich im letzten Jahr zwischen 51,9 Punkten und einem Maximum von 61,6 Punkten und damit im vierten Jahr in Folge auf einem sehr hohen Niveau.

Das Bauhauptgewerbe war insbesondere im ersten Halbjahr 2014 sehr stark ausgelastet, erst zum Jahresende meldeten die Betriebe eine schwächere Nachfrage. Auch die Betriebe, die im Ausbauhandwerk tätig waren, hatten im letzten Jahr volle Auftragsbücher und gut zu tun. Bei den metallverarbeitenden Unternehmen war es insbesondere das 2. Halbjahr 2014, in dem viele Unternehmen am oberen Limit ihrer Möglichkeiten lagen.

Die meisten Branchen blicken aufgrund der niedrigen Arbeitslosigkeit in Deutschland und dem weiterhin notwendigen öffentlichen Investitionsbedarf mit Zuversicht auf das Jahr 2015. So gehen 58,4% aller Betriebe von einer guten Geschäftslage im I. Quartal 2015 aus, 38,1% erwarten, dass die Geschäfte zufriedenstellend laufen, 3,5% rechnen mit einem Rückgang.

Kammerpräsident Joachim Wohlfeil setzt für das Jahr 2015 und insbesondere die Bau- und Ausbauhandwerke auf den Nationalen Aktionsplan Energergieeffizienz. "Wir begrüßen den Ansatz der Politik, steuerliche Anreize bei der energetischen Gebäudesanierung zu überdenken - das würde der Bauwirtschaft sicher zusätzliche Impulse verschaffen".

Die knapp 19.000 Mitgliedsbetriebe der Handwerkskammer Karlsruhe erwirtschafteten im letzten Jahr ca. 11,5 Milliarden Umsatz, für das Jahr 2015 wird mit einem nominellen Umsatzplus von 1,5 % gerechnet. Insgesamt sind ca. 98.000 Personen im Handwerk beschäftigt.

Knapp 19.000 Handwerksbetriebe im Kammerbezirk

Zum Jahresende zählte der Kammerbezirk 18.942 Betriebe und damit 44 Handwerksunternehmen weniger als im Vorjahr. Der überraschend hohe Betriebszuwachs aus dem Jahr 2013 mit damals einem Plus von 261 Betrieben wurde damit statistisch etwas relativiert.

Das zulassungspflichtige Handwerk der Anlage A wies insgesamt 11.061 Betriebe auf - und damit 8 weniger als im Vorjahr. Die Betriebszahlen in diesen Meisterhandwerken bewegen sich seit der Novellierung der Handwerksordnung vor 10 Jahren bei einem Mittelwert von 11.100 Unternehmen. In der Anlage A wurden im Berichtsjahr 549 Eintragungen und 557 Löschungen durchgeführt.

Beim zulassungsfreien Handwerk - der Weg in die Selbständigkeit setzt hier keinen formalen Qualifikationsnachweis voraus - ergibt sich ein differenziertes Bild. Während die Unternehmen der Anlage B1 ein Plus bei den Gründungen zu verzeichnen hatten, musste der handwerksähnliche Sektor ein Minus verzeichnen. Bei einem Bestand von 4.417 Betrieben der Anlage B1 gab es im Berichtsjahr 936 Eintragungen und 902 Löschungen (+34 Betriebe). Der handwerksähnliche Sektor zählte 3.463 Betriebe. An Bestandsbewegungen gab es hier 426 Eintragungen und 496 Löschungen.

Entwicklung Lehrlingszahlen kritisch

Insgesamt wurden im Kammerbezirk im Berichtsjahr 2.479 neue Lehrverträge abgeschlossen - 58 weniger als im Vorjahr. Für Kammerpräsident Wohlfeil eine kritische Entwicklung, da bei den Lehrlingszahlen der Trend aufgrund der demografischen Entwicklung in den vergangenen Jahren immer nur in eine Richtung zeigte.

"Das Handwerk muss sich nicht verstecken, wir haben zahlreiche Karrierechancen, diese müssen wir auch aktiv bewerben", so sein Hinweis auf die derzeit laufende Imagekampagne im Handwerk. Knapp 10 Prozent aller Auszubildenden bewerben sich mit Abitur oder Fachhochschulreife für die Ausbildung im Handwerk, 47,7% haben einen Hauptschulabschluss, 41,2 % die Mittlere Reife.

Insgesamt wurden im Kammerbezirk im letzten Jahr 6.537 Jugendliche in 3.499 Betrieben ausgebildet, 22% der Auszubildenden sind Mädchen.

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