Von den 19.000 Handwerksbetrieben berichten 71,6% über eine gute Geschäftsentwicklung in den letzten drei Monaten. Als schlecht bezeichnen 4,3% ihre Geschäftslage. Beim Ausblick auf das Sommerquartal 2019 sind die befragten Unternehmen vorsichtig: Drei von vier Betrieben (75,2%) gehen davon aus, dass die gute Geschäftslage auch in den kommenden Wochen stabil bleibt. Mit einer Verbesserung ihrer Geschäftsentwicklung rechnen 17,2% während 7,6% der Befragten eine Verschlechterung befürchten. Der relativ zuversichtliche Blick auf die Zukunft gründet auf einer guten Binnenwirtschaft und damit vor allem auf dem gut ausgelasteten Bau- und Dienstleistungssektor. Mit einem markanten Anstieg der Arbeitslosigkeit und hohen Defiziten in den öffentlichen Kassen ist nicht zu rechnen, viele der Bauunternehmen arbeiten an ihrer Kapazitätsgrenze.
Das Bauhauptgewerbe – Maurer- und Betonbauer, Zimmerer, Dachdecker, Straßenbauer, Gerüstbauer – meldet für das Berichtsjahr einen Auftragsbestand mit einem Mittelwert von 15 Wochen (Median 12 Wochen). Im Ausbauhandwerk liegen die Vergleichszahlen bei 12,2 Wochen (Median 10 Wochen). Im Bauhauptgewerbe gehen 80% der Betriebe davon aus, dass die Aufträge auch im nächsten Quartal auf dem hohen Niveau bleiben werden, im Ausbauhandwerk sind es 74,1%, nur 3,7% rechnen mit rückläufigen Aufträgen.
Schwieriger ist die Situation für die Handwerke, die für den gewerblichen Bedarf tätig sind. Gerade die Feinwerkmechaniker sind von den Entwicklungen der Automobilbranche und dem Exportsektor abhängig. Für das Berichtsquartal melden aber auch hier immer noch 52,9% der Betriebe eine gute Geschäftslage, von schlechten Werten berichten 5,9%. Der Auftragsbestand in dem Sektor beträgt im Mittelwert 10,7 Wochen beim Median 8 Wochen.
In den letzten drei Monaten waren die Betriebe im Bezirk der Handwerkskammer Karlsruhe gut ausgelastet. So konnten 9,5% der Unternehmen über ihre Kapazitätsgrenzen hinaus arbeiten, eine 81 bis 100 prozentige Auslastung meldete jedes zweite Handwerksunternehmen (55,7%).
Die gute Umsatzentwicklung der Handwerksbetriebe hat im II. Quartal 2019 nur wenig an Dynamik verloren. Fast jeder zweite Betrieb (46,5%) berichtet über Umsatzsteigerungen, nur jeder achte Befragte (13,1%) hat mit Umsatzrückgängen zu kämpfen.
Die Voraussetzungen für eine nach wie vor stabile Konjunkturlage sind weiterhin gegeben. Bei einer moderaten Inflationsrate und Fachkräftemangel sind reale Einkommenszuwächse zu erwarten, die den Konsum beleben. Mit Zuwächsen wie in den letzten Jahren ist - auch auf Grund der Tatsache, dass viele Betriebe an ihrer Kapazitätsgrenze arbeiten und Fachkräfte fehlen – allerdings nicht mehr zu rechnen.