Von einem bislang wirtschaftlich guten Jahr konnte Hauptgeschäftsführer Gerd Lutz berichten. Und auch für das IV. Quartal 2013 erwarten, so die aktuelle Konjunkturumfrage, die Unternehmer volle Auftragsbücher. Mehr Sorge bereitet Lutz die Entwicklung der Lehrlingszahlen, die leicht rückläufig sind. Er nannte hierfür als Gründe die demografische Entwicklung, die Tendenz zu immer höheren Schulabschlüssen und die große Zahl der Jugendlichen in den schulischen Übergangssystemen. Die Handwerkskammer sei gerade auf dem Feld der Berufsorientierung besonders intensiv unterwegs, um Jugendliche für eine Lehre im Handwerk zu gewinnen.
Vorgestellt wurde in diesem Zusammenhang auch ein geplantes Bauvorhaben in der Bildungsakademie: Durch Umstrukturierung der Werkstätten, einen Erweiterungsneubau sowie die Errichtung eines Zentrums für Fachkräftesicherung soll dem Fachkräftemangel begegnet werden. Die geplanten Maßnahmen umfassen ein Volumen von 28 Mio. Euro. Eine Umsetzung hängt von der Beteiligung des Bundes und des Landes ab.
Bei den Betriebszahlen hat die Handwerkskammer Karlsruhe die Schwelle zu 19.000 Mitgliedsbetrieben leicht überschritten. Auch hier goss Hauptgeschäftsführer Lutz Wasser in den Wein: Während es bei den zulassungspflichtigen Gewerken relativ wenig Bewegungen in den letzten Jahren gegeben habe, seien es nach wie vor die zulassungsfreien Handwerke, die einen signifikanten Zuwachs verzeichnen. Hier sei es wichtig, entsprechende Qualifizierungsleistungen anzubieten, um die Bestandsfestigkeit der Betriebe zu verbessern.
Wohlfeil will Impulse für Mittelstand
Das aktuelle politische Umfeld war Inhalt des Berichtes von Kammerpräsident Joachim Wohlfeil. Er machte für die Politik und damit auch für die Handwerkskammer Karlsruhe drei Handlungsfelder aus, die im nächsten Jahr im Mittelpunkt stehen müssen: Bildung, Investitionen in den Standort Bundesrepublik Deutschland und die Sicherung der Erwerbsfähigkeit der Betriebe.
Wohlfeil bezeichnete die mittelständischen Handwerksbetriebe als Stabilitätsanker für Wirtschaft und Gesellschaft und als Problemlöser, die die großen Herausforderungen der Zukunft in den Bereichen Energie, Elektromobilität und alternder Gesellschaft lösen können.
Den ausscheidenden Mitgliedern der Vollversammlung, Edgar Volkmann und Jürgen Kellenberger, die seit 1999 in diesem Gremium tätig waren, dankte der Kammerpräsident und überreichte den Beiden als Anerkennung und Würdigung ihrer Leistungen die Große Ehrenurkunde der Handwerkskammer Karlsruhe.