Stabil zeigt sich hierbei insbesondere das zulassungspflichtige Handwerk: Mit 11.070 Betrieben sind es neun mehr als im Vorjahr. 594 Eintragungen standen 585 Löschungen im Berichtsjahr gegenüber.
Im zulassungsfreien Handwerk sind deutlich mehr Bestandsbewegungen zu beobachten: Bei 7.833 Betrieben der Anlagen B 1 und B 2 gab es 1.182 Zugänge und 1.228 Abgänge zu verzeichnen.
Die knapp 19.000 Mitgliedsbetriebe erwirtschafteten im Berichtsjahr 2015 einen Umsatz von ca. 12 Milliarden Euro. Für das Jahr 2016 erwarten sie ein Umsatzplus von zwei Prozent.
Insbesondere die Binnennachfrage, so Wohlfeil, aber auch der Bau- und Ausbausektor versprechen eine gute Auslastung der Betriebe. „Ob das Niveau des Vorjahres, das sich für die meisten Betriebe aus konjunktureller Sicht sehr positiv darstellt, beibehalten werden kann, bleibt abzuwarten", meint der Kammerpräsident.
„Das Jahr startete gut. Allerdings steckt gerade in den globalen Märkten viel Unsicherheit, die auch Folgen für die Konjunktur in Deutschland mit sich bringen kann." Wohlfeil sprach auch die Altersstruktur in den Betrieben an: „Knapp ein Drittel der Unternehmer ist älter als 55 Jahre. Damit stehen in den nächsten 10 Jahren mehr als 6.000 Betriebe zur Übergabe an." Er verwies darauf, dass die Kammer hier mit einem umfangreichen betriebswirtschaftlichen Beratungsangebot helfend zur Seite steht.
Das Thema Fachkräfte der Zukunft stand im Mittelpunkt bei der statistischen Auswertung der Entwicklung der Lehrlingszahlen im Kammerbezirk. Auch im vierten Jahr konnte der Trend rückläufiger Lehrlingszahlen nicht gestoppt werden. Mit 2.449 neu eingetragenen Lehrverhältnissen registrierte die Lehrlingsrolle der Handwerkskammer Karlsruhe 30 weniger eingetragene Lehrlinge als im Vorjahr. Für Kammerpräsident Wohlfeil ist dies eine kritische Entwicklung, da gerade im Handwerk über die Ausbildung die Fachkräfte von morgen in den meisten Betrieben qualifiziert werden.
„Derzeit", so der Kammerpräsident, „bilden im Bezirk der Handwerkskammer Karlsruhe 3.270 Unternehmen Jugendliche aus, die stärksten Ausbildungsberufe sind der Kfz-Mechatroniker und Elektroniker so wie der Anlagenmechaniker".
Wohlfeil setzt bei der Gewinnung von Jugendlichen für das Handwerk auf eine umfassende Berufsorientierung, die nach seiner Meinung bereits in der Schule beginnen muss, die aber auch durch zahlreiche Maßnahmen der Handwerkskammer Karlsruhe beispielsweise die Ausbildungsbotschafter und das Werkstattcamp in der Bildungsakademie begleitend unterstützt werden.