Wenn auch der Anstieg der Wirtschaftsleistung für 2013 quantitativ etwas schwächer ausgefallen ist als erwartet, was auch an den schlechten Witterungsbedingungen lag, zeigt sich insgesamt ein positiver Trend.
Die vierteljährliche Konjunkturumfrage der Handwerkskammer Karlsruhe bildet diese Entwicklungen ab. Der Konjunkturindikator bewegte sich auf einem hohen Niveau, blieb aber unter dem des Vorjahres. Vor allem in den Handwerken des gewerblichen Bedarfs gab es zuletzt schwächere Einschätzungen der Geschäftslage und der Geschäftserwartungen, während der Bau die Konjunkturlokomotive des Handwerks bleibt. Derzeit ist jeder zweite Betrieb (52,6%) mit der aktuellen Geschäftslage zufrieden und vergibt die Note "gut". Im Vergleichsquartal des Vorjahres betrug der Anteil 62,5%. Eine schlechte Note für ihre Geschäftslage vergeben dagegen 11,7% aller befragten Handwerker (Vorjahr 4,2%).
Die Mehrheit der befragten Unternehmen im Bezirk der Handwerkskammer Karlsruhe schaut optimistisch in die Zukunft. So geben 55,3% an, dass sie mit guten Geschäftserwartungen rechnen (65,1%). Die Note "mangelhaft" vergeben dagegen lediglich 4% der Unternehmen wenn sie ihre Geschäftserwartungen bewerten sollen.
Die Auftragslage im Kammerbezirk hat sich positiv binnen eines Jahres entwickelt. Meldeten im Vorjahr 31,3% der befragten Handwerksbetriebe eine Steigerung ihrer Auftragslage, so sind es für das II. Quartal 2013 fast 37%. Der Anteil der Betriebe, die Auftragseinbußen verzeichneten, lag vor Jahresfrist bei 12,3% und stieg im Vergleichszeitraum 2013 lediglich auf 12,7% an. Die Kapazitätsauslastung der Handwerksunternehmen ist nach wie vor gut: 54,9% der Unternehmen hat einen Auslastungsgrad zwischen 81 und 100%. Die Umsätze im II. Quartal 2013 entwickelten sich positiv. Fast jeder zweite Betrieb (47,1%) konnte sich über steigende Umsätze freuen, 41,7% meldeten eine gleiche Umsatzentwicklung wie im Vorquartal.
Bei der Beschäftigung geben 9,9% aller befragten Unternehmen an, im Berichtsquartal mehr Mitarbeiter eingestellt zu haben. Der Anteil der Firmen, deren Personalbestand sich verkleinert hat, beträgt 8,9%. Für die Zukunft dürfte mit einem leichten Personalzuwachs in den Handwerksbetrieben zu rechnen sein. So wollen 8,6% der Betriebe neue Arbeitsplätze schaffen, nur 1,7% der Handwerksunternehmen planen, ihren Personalstab zu verkleinern.
Die Konjunktur entwickelte sich in den einzelnen Branchen im letzten Quartal unterschiedlich. Während aus dem Bauhauptgewerbe 61,5% aller Betriebe eine gute Geschäftslage bekundeten, aus dem Ausbauhandwerk sogar 79,3% waren es im Bereich des gewerblichen Bedarfs nur 23,5%, die gute Geschäfte vermeldeten. Die Unternehmen in diesem Sektor sind damit Leidtragende der Entwicklung in der Eurozone, die sich als Ganzes schwächer darstellt. Das hat die Außenwirtschaftsleistungen beeinträchtigt.
Die binnenwirtschaftlichen Wachstumsfaktoren sind positiv. Sie begründen sich auf den guten Aussichten auf dem Arbeitsmarkt, einer relativ stabilen Beschäftigungssituation und teilweise höheren Tarifabschlüssen, die nachfragewirksam sind.