Getragen von einem positiven Arbeitsmarkt ist es vor allen Dingen die Inlandsnachfrage - Investitionen im Bausektor und die Konsumnachfrage – die den Konjunkturindikator im Handwerk auch im sechsten Jahr in Folge auf sehr hohem Niveau verharren lässt. Das Bauhauptgewerbe (Maurer und Betonbauer, Zimmerer, Dachdecker, Straßenbauer, Gerüstbauer) konnte im Berichtsquartal weiter expandieren: 80% der befragten Unternehmen berichteten von einer guten Geschäftslage, 20% bewerteten das letzte Quartal neutral. Im Ausbauhandwerk (Maler- und Lackierer, Klempner, Installateur- und Heizungsbauer, Elektrotechniker, Tischler, Raumausstatter, Glaser, Fliesen-, Platten- und Mosaikleger, Stuckateure), meldeten 69,6% gute Geschäfte, 26,1% sagten die Geschäftslage sei teils/teils, für 4,3% hätte das Sommerquartal besser laufen können.
Die gute Konjunktur spiegelt sich in der Betriebsauslastung und im Auftragsbestand wider: Wer einen Handwerker im Bauhaupt- oder im Ausbauhandwerk sucht, muss Geduld mitbringen. Der Auftragsbestand, den die Betriebe abzuarbeiten haben, liegt derzeit bei acht bis neun Wochen.
Eine gute Auslastung scheint derzeit gut verbreitet auch in der Kfz-Branche zu herrschen, wo die Frage nach der allgemeinen Geschäftslage einen positiven Spitzenwert von 83,4% erreichte. Und auch bei den Gesundheitshandwerken (Augenoptiker, Zahntechniker, Hörgeräteakustiker, Orthopädie-Schuhmechaniker, Orthopädietechniker) melden 72,2% eine gute Geschäftslage. Der positive Ausblick: Beide Wirtschaftszweige sind auch für das Jahresabschlussquartal 2016 sehr zuversichtlich.
Die relativ guten konjunkturellen Rahmenbedingungen – niedrige Energie- und Einkaufspreise, eine stabile Beschäftigungssituation, die hohe Wettbewerbsfähigkeit, der Handlungsspielraum der öffentlichen Hand - lassen das Handwerk auch in die Zukunft optimistisch blicken. Dem stehen Wachstumshindernisse wie das Brexit-Votum und eine unsichere Weltkonjunktur gegenüber. Bei weiter guter Konjunktur können volkswirtschaftliche Herausforderungen wie die Integration von Flüchtlingen in Ausbildung und Arbeit leichter bewältigt werden, so Kammerpräsident Joachim Wohlfeil in einer Bewertung der Umfrage.