Die Auftragslage der Betriebe erreichte im I. Quartal 2016 das Niveau des Vorjahres nicht mehr. Im Vergleich zum Quartal 4/2015 meldeten 19,8% der befragten Betriebe vollere Auftragsbücher. Allerdings gaben 29,5% an, dass sich ihr Auftragsaufkommen gegenüber 4/2015 verringert hat.
Die Erwartungen für die kommenden Monate sind deutlich optimistischer: Weit mehr als die Hälfte der Befragten (56,8%) rechnet mit einem Anstieg der Aufträge. Ein Abbild der schwächeren Auftragslage ist die Umsatzentwicklung im I. Quartal im Kammerbezirk. So konnten sich in den letzten 12 Wochen 15,2% der Betriebe über erhöhte Umsätze freuen, doch mussten dem gegenüber 36,4% einen Umsatzrückgang verbuchen. Vor diesem Hintergrund ist auch die Betriebsauslastung noch steigerbar: 39,8% der Betriebe konnten ihre Produktionskapazität zu 81 bis 100% nutzen. Mit einem mittleren Auslastungsgrad von 61 bis 80% produzierte jede dritte (36,4%) Firma.
Das Bauhandwerk ist zu einer Stütze der Konjunktur geworden. Die Betriebe berichten nicht nur von einem guten Auftakt für das Jahr 2016, sie sind auch für die Zukunft optimistisch. Die Perspektiven hängen hier von den gesetzlichen Rahmenbedingungen beispielsweise bei der energetischen Gebäudesanierung und der Einkommensentwicklung der privaten Haushalte sowie der Investitionsbereitschaft im öffentlichen Bausektor ab. Bedenklich, so eine aktuelle Auswertung der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW): trotz Zinsen leihen sich die hiesigen Unternehmen immer weniger Geld für neue Investitionen aus. Es scheint, als ob die günstigen Finanzierungsbedingungen mehr und mehr als Signal der Vorsicht interpretiert werden.
Während der Konjunkturindikator im Baugewerbe – auch in einer saisonal schwierigeren Zeit – im I. Quartal sein hohes Vorjahresniveau behaupten konnte, mussten die Betriebe, die im gewerblichen Bedarf tätig sind, eine Nachfragedelle verkraften. So bewerteten 47,4% der dort befragten Betriebe ihre aktuelle Geschäftslage mit gut, 15,8% mit schlecht. Der Konjunkturindikator rutschte in diesem Sektor innerhalb Jahresfrist von 70,0 Punkten auf 44,4. Aber auch dieser handwerkliche Wirtschaftszweig, der zu einem hohen Grad von der Entwicklung im Exportsektor abhängt, ist für die Zukunft optimistisch:
57,9% aller befragten Betriebe rechnen mit einer Verbesserung der Geschäftslage im II. Quartal 2016, kein Betrieb geht von einem Auftragsrückgang aus.