Für die knapp 19.000 Betriebe im Bezirk der Handwerkskammer Karlsruhe verläuft das Jahr 2016 damit besser als erwartet, der Umsatz legte um 3%, über alle Branchen aggregiert, zu. Die staatliche und die private Nachfrage – getragen von einer günstigen Arbeitsmarkt- und Einkommensentwicklung sowie einer niedrigen Inflation – haben der Konjunktur kräftig Auftrieb verliehen. Gestützt wird die Handwerkskonjunktur vor allem vom Bauhauptgewerbe und dem Handwerk für den gewerblichen Bedarf.
Die Unternehmen im Kammerbezirk Karlsruhe sind optimistisch, was die nächsten Monate anbelangt: So rechnen derzeit 62,8% der befragten Betriebe mit einem guten Geschäftsverlauf und nur 3,2% der Unternehmen befürchten eine schlechte Entwicklung im I. Quartal 2017. Die positive Bewertung der kommenden Monate begründet sich beispielsweise im Ausbauhandwerk mit einem Auftragsbestand von durchschnittlich 10 Wochen, im Bauhauptgewerbe sind es 6 bis 7 Wochen für die Planungssicherheit in den Betrieben vorliegt. Die Abwicklung dieser Aufträge hängt natürlich auch von witterungsbedingten Faktoren ab, die im Kammerbezirk Karlsruhe sehr unterschiedlich zu tragen kommen können.
Die Betriebe im Kammerbezirk konnten ihre Produktionskapazitäten im IV. Umfragequartal 2016 gut auslasten, über nennenswert noch freie Kapazitäten verfügten gerade mal 9,8% der Unternehmen. Die ohnehin recht gute Umsatzlage der Handwerksbetriebe hat sich im Jahresvergleich zum Jahresende noch verbessert. Für das IV. Quartal berichten 46% der befragten Betriebe von einem Umsatzplus, auf der anderen Seite hatten 13,1% der Betriebe ein Umsatzminus zu vermelden. Trotz eines sehr zuversichtlichen Ausblicks auf die Geschäftslage im I. Quartal 2017 gehen die Unternehmen allerdings nicht davon aus, dass sich der positive Umsatztrend nahtlos auch im nächsten Quartal fortsetzen lässt. Per Saldo rechnet man eher mit Umsatzeinbußen.
Bei aller positiven Bewertung in der Gesamtschau verlief das Geschäftsklima zum Ende des Jahres 2017 in den einzelnen Handwerksbranchen sehr heterogen. Zentrale Sektoren wie die Baubranche, das Kfz-Handwerk, der gewerbliche Bedarf konnten sich stark behaupten. Unternehmen, die im Dienstleistungssektor oder im Gesundheitshandwerk unterwegs sind, waren mit ihren Bewertungen verhaltener.