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Mehr als 19.000 Handwerksbetriebe im Kammerbezirk Berichtsjahr mit Plus bei den Lehrlingszahlen

(PresseBox) (Karlsruhe, )
„Auch der Bundesrat unterstützt die Initiative der Bundesregierung, die Meis-terqualifikation als Voraussetzung für die Selbständigkeit im Handwerk wieder auszuweiten." Eine Maßnahme, wie Kammerpräsident Joachim Wohlfeil bei der Jahrespressekonferenz 2019 ausführt, die er dringend für geboten hält.

Das Handwerk zählt zum Jahresende 2018 zwar zum ersten Mal mehr als 19.000 Mitgliedsbetriebe. Der neue Höchststand von 19.073 Betrieben ist al-lerdings nur auf den Anstieg der Betriebszahlen der zulassungsfreien Anlagen B1 (+103) und B2 (+160) zurückzuführen. Das zulassungspflichtige Handwerk der Anlage A, das Mitarbeiter beschäftigt und ausbildet, musste im Berichts-jahr Rückgänge (-111 Betriebe) in Kauf nehmen. Es zählt in den vier Land- und drei Stadtkreisen im Bezirk der Handwerkskammer Karlsruhe 10.686 Be-triebe. Gerade im Nahrungsmittelhandwerk gibt es seit Jahren Konzentrations-prozesse. Die Anzahl der Filialen nimmt zu, die Zahl der dort beschäftigten Personen geht damit nicht zurück, die Statistik der Rolle weist allerdings weni-ger Betriebe aus.

Der Anstieg im zulassungsfreien Handwerk ist besonders auf drei Gewerke zu-rückzuführen: Die Gebäudereiniger (+58), Fotografen (+66) und Kosmetiker (+127).

Im Bezirk der Handwerkskammer Karlsruhe wurden im letzten Jahr 1.937 Ein-tragungen und 1.785 Löschungen in der Handwerksrolle vollzogen. Während im zulassungspflichtigen Handwerk 593 Löschungen, also im Verhältnis zu den 10.686 Betrieben 5,6% durchgeführt wurden, waren es bei den 8.387 Be-trieben im zulassungsfreien Handwerk 1.192 Löschungen – also 14,2 %. Ins-besondere in den ersten Jahren der Selbständigkeit ist die Bestandsfestigkeit der Betriebe mit Meisterqualifikation deutlich höher.

Ein großes Problem in nahezu allen Gewerken ist bereits heute die Unterneh-mensübernahme. Selbst Betriebe, die erfolgreich am Markt bestehen, müssen schließen, weil die Suche nach einem Nachfolger erfolglos bleibt. Die Hand-werkskammer Karlsruhe bietet zahlreiche Unterstützungsangebote an, um Be-triebsübergeber und potentielle Übernehmer zusammen zu führen und auf dem Weg in die Selbständigkeit zu helfen.

Lehrlingszahlen zeigen nach oben

Auch auf die Entwicklung der Lehrlingszahlen und damit langfristig auf die Fachkräfte im Handwerk hat die Strukturentwicklung der Handwerksrolle, hin zu den zulassungsfreien Gewerken, Einfluss. Umso erfreulicher, dass im Kam-merbezirk Karlsruhe im letzten Jahr die Lehrlingsrolle trotzdem ein Plus von 2% bei den neu abgeschlossenen Lehrverträgen auf nunmehr 2.526 neu ein-getragene Lehrverhältnisse verzeichnen konnte.

Wohlfeil führt dies auf die zahlreichen Berufsorientierungsmaßnahmen der Handwerkskammer hin. Und auch die Ausbildung von Jugendlichen mit Migra-tionshintergrund _- 190 Neuverträge im letzten Jahr – ist ein wesentlicher Fak-tor, der zu dem Ausbildungsplus beigetragen hat.

Insgesamt bilden im Bezirk der Handwerkskammer Karlsruhe 2.970 Betriebe aus. Die zahlenmäßig stärksten Ausbildungsberufe sind die Kfz-Mechatroni-ker, die Anlagenmechaniker, Elektroniker und Friseure. Knapp über 20% der Auszubildenden im Handwerk sind weiblich, Lehrlinge mit einer ausländischen Staatsangehörigkeit waren es im letzten Jahr 17,8%. Die meisten Jugendli-chen kommen mit der Mittleren Reife (43,3%), 36,3% haben einen Hauptschul-abschluss, 12,4% das Abitur oder die Fachhochschulreife.

Gute Umsätze im Jahr 2018

Das Handwerk im Kammerbezirk beschäftigt 100.000 Menschen, die im letz-ten Jahr Güter und Dienstleistungen im Wert von ungefähr 13 Mrd. Euro um-gesetzt haben. Dabei waren es vor allen Dingen die letzten 3 Quartale 2018, die für volle Auftragsbücher und zu einer guten Auslastung der Unternehmen beitrugen. Von einem hohen Niveau ausgehend, erwarten die meisten Bran-chen, dass die Nachfrage nach ihren Produkten und Leistungen auch 2019 an-hält. Etwas zurückhaltender sind die Betriebe im Gesundheits- und Nahrungs-mittelhandwerk. Jeder Dritte Betrieb geht hier davon aus, das gute Ergebnis des Abschlussquartals 2018 nicht halten zu können.

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